Vulkanische Bomben

Vulkanische Bomben
Vulkanische Bombe vom Hekla-Vulkan in Island

Eine vulkanische Bombe (früher: Auswürfling) ist ein bei einem Vulkanausbruch ballistisch herausgeschleuderter Pyroklast, mit einem Durchmesser von mehr als 64 mm. Er besitzt gerundete Formen; die äußere Form und Oberfläche weisen Anzeichen auf, dass der Pyroklast während Entstehung und Transport geschmolzen war. In der älteren Literatur gilt jeder auf einer ballistischen Bahn herausgeschleuderte Pyroklast als Bombe. In der neueren Literatur werden dagegen eckige Pyroklasten dieser Größenklasse als vulkanische Blöcke bezeichnet. Pyroklastische Gesteine, die zu mehr als 75% als vulkanischen Bomben bestehen, werden Vulkanische Agglomerate genannt.

Charakteristika

Vulkanische Bombe in Strohn mit einem Durchmesser von etwa 5 Metern und ein Gewicht von über 120 Tonnen.

Die vulkanischen Bomben müssen per Definition einen Durchmesser > 64 mm haben; sie können jedoch einen Durchmesser von mehreren Metern erreichen. Ihre Form ist meist ei- oder spindelförmig, da sie sich während des Fluges und der Erkaltung in der Luft um ihre eigene Achse drehen. Bei besonders gasreicher und zähflüssiger (kieselsäurereicher, „saurer“) Lava entstehen so genannte Brotkrustenbomben. Die durch die hohe Fördergeschwindigkeit abrupt in die Druck- und Temperaturverhältnisse der Erdoberfläche transportierte glutflüssige Lava gast während des ballistischen Fluges heftig aus. Dadurch vergrößern sich zum einen bereits im Material vorhandene Blasen, zum anderen entstehen weitere neue. Die durch das Aufblähen verursachten Spannungen lassen an der durch die rasche Abkühlung bereits im Flug erstarrten Oberfläche Risse entstehen, die den Lavabrocken das Erscheinungsbild eines Brotlaibes geben.

Bedingt durch ihr verhältnismäßig hohes Gewicht fallen die Bomben in der näheren Umgebung des Vulkans zu Boden und richten daher im Vergleich zu anderen vulkanischen Begleiterscheinungen verhältnismäßig wenig Schaden an.

Auftreten

Auf der Vulkaninsel Vulcano am Gipfel der Fossa können Exemplare der vulkanischen Bomben gefunden werden. Es handelt sich dabei um Auswürflinge der Eruptionsphase von 1888 bis 1890. Sie entstanden allerdings durch die Aufheizung viskos gewordener Bruchstücke älterer Vulkanite.

Quellen

  • Roger Walter Le Maitre: Igneous rocks: IUGS classification and glossary; recommendations of the International Union of Geological Sciences, Subcommission on the Systematics of Igneous Rocks. 2. Aufl., 236 S., New York, Cambridge University Press 2002, ISBN 0-521-66215-X
  • Hans Pichler: Italienische Vulkangebiete III, Lipari, Vulcano, Stromboli, Tyrrhenisches Meer. In: Sammlung geologischer Führer (Bd. 69) Gebr. Bornträger, Stuttgart 1981. ISBN 3-443-15028-4

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