- Vöcklamarkt
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Vöcklamarkt Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Oberösterreich Politischer Bezirk: Vöcklabruck Kfz-Kennzeichen: VB Fläche: 27,4 km² Koordinaten: 48° 0′ N, 13° 29′ O48.00305555555613.485277777778488Koordinaten: 48° 0′ 11″ N, 13° 29′ 7″ O Höhe: 488 m ü. A. Einwohner: 4.779 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 174,42 Einw. pro km² Postleitzahl: 4870 Vorwahl: 07682 Gemeindekennziffer: 4 17 47 NUTS-Region AT315 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dr.-Scheiber-Straße 8
4870 VöcklamarktWebsite: Politik Bürgermeister: Josef Six (ÖVP) Gemeinderat: (2009)
(31 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Vöcklamarkt im Bezirk Vöcklabruck (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Vöcklamarkt ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel mit 4779 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Frankenmarkt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Vöcklamarkt liegt auf 488 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,1 km, von West nach Ost 8,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 27,4 km². 18,2 % der Fläche sind bewaldet, 68,6 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Gliederung
Ortsteile der Gemeinde sind: Aierzelten, Exlwöhr, Gopprechting, Gries, Gründberg, Hörading, Hötzing, Haid, Hainberg, Kalvarienberg,Kropfling, Krichpoint, Landberg, Langwies, Mörasing, Mösendorf, Mösenthal, Maulham, Moos, Mühlreith, Redl, Reichenthalheim, Rohrwies, Schmidham, Spielberg, Thal, Thalberg, Unterholz, Vöcklamarkt, Viecht, Walchen, Walkering, Waschprechting, Waschprechtingerberg, Wies, Wilding.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 4513 Einwohner, 2001 dann 4765 Einwohner. 2003 5036 Einwohner. Im Jahre 2010 wurde erstmals die 5000er Grenze durchbrochen: 5063 Einwohner (Stichtag: 30. November 2010)
Geschichte
Im Bereich des heutigen Vöcklamarkt siedelten seit 15 v. Chr. die Römer. Sie waren 450 Jahre lang in diesem Gebiet. In der Nähe der spätgotischen Pfarrkirche zeugt heute noch ein Meilenstein von dieser Zeit.
Um 700 erfolgte die Landnahme durch die Baiern, die über das Redltal nach Vöcklamarkt kamen.
Umstritten ist die Herkunft des Namens des Vöckla-Flusses, der in den ältesten Formen als Fechelisaha oder Fechilaha überliefert wird. Es wird angenommen, dass sich der Name Vöckla entweder aus dem Personennamen Vechela und dem Wort Ache für fließendes Wasser herleitet, oder aber auf das keltische Wort Fechil für Fisch zurückgeht.
Von überragender Bedeutung für die Christianisierung und kulturelle Entwicklung der Region um Vöcklamarkt wurden die Klostergründungen im 8. Jahrhundert, vor allem die durch den bayerischen Herzog Odilo 748 erfolgte Gründung von Mondsee und die 777 von seinem Sohn Tassilo III. gegründeten Stifte Mattsee und Kremsmünster.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Vöcklamarkt 1075 als „Vechelsdorf“. Bis 1200 war Vöcklamarkt ein Teil Bayerns. Seit 1200 gehörte der Ort zum Herzogtum Österreich.
Vekkelsdorf, auch Vekklasdorf, seit 1489 Markt Vöcklamarkt, eine, wie schon erwähnt, „bambergische Pfarrgründung“, 1068 von Bischof Altmann genannt, wird aber noch durch Jahrhunderte als „ain Filial gen Pfäffing“ genannt, wie dies 1581 im Frankenburger Urbarium noch aufscheint. Erst 1476 ist Vekkelsdorf in der Schottenmatrikel der Schottenabtei in Wien als Pfarre aufgezeichnet. Das war nach der Zeit, als die Bamberger Bischöfe 1379 den Attergau an Herzog Albrecht III. von Österreich verkauft hatten und als von der gotischen Pfarrkirche von Vekkelsdorf 1457 bereits der Chor (Hochaltarraum), fertiggebaut worden war.
Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Aufgrund seiner Lage direkt am berüchtigten Haushamerfeld lag Vöcklamarkt im 17. Jahrhundert im Zentrum der Bauernkriege.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Schloss Walchen
Der Siedlungsname Walchen bedeutet die Welschen, „Welschen“ wiederum kommt aus dem altgermanischen und war die frühere Bezeichnung für Kelten. Die einwandernden Bajuwaren fanden eine römische Siedlung vor. Noch heute sind die römischen Quadrafluren in den Feldern nachweisbar.
Das Geschlecht der „Walhen“ tritt im Attergau bereits 1040 auf und wird 1371 im Schaunberger Urbar genannt. Um 1380 scheint es als landesfürstliches Lehen des „Ulrich von Walhen gesezzen in den Atergouw in der pflegze Kamer“ auf.
Hans Christoph Geymann ließ um 1590 das heutige Schlossgebäude im Renaissancestil erbauen. Wegen ihres lutherischen Glaubens mussten die Geymanns 1632 Walchen verlassen. Franz Christoph Khevenhüller erhielt es und verkaufte es bereits 1638 an den kaiserlichen Schatzmeister Nikolaus Gurland. 1736 raffte die Pest die Familie Gurland und die Walchner Dorfbewohner hinweg. Nur die Gräfin Dorothea Gurland überlebte und wurde irrsinnig. Sie geistert als „weiße Frau“, so die mündliche Überlieferung des Dorfes. 1749 kamen Walchen und Wildenhag im Erbweg an Christoph Leopold Schallenberg, der es bereits 1766 an Joh. G. Graf Clam verkaufte. Der bayrische Freiherr Christoph von Aretin kaufte 1802 Schloss Walchen und schrieb es 1814 zur Verlosung aus. Gewinner war Josef M. Freiherr von Weichs. Clemens von Weichs ließ 1822 die noch bestehende Lindenallee pflanzen. Seit 1881 wechselten die Besitzer rasch: Georg Ritter v. Aichinger, Otto von Steinbeis, Felix Freiherr von Thon Dittmer, Georg Kaisinger, Friedrich Waldeck, Otto Mitkiwitz, Cecil Gosling und Prinz Albrecht zu Schaumburg-Lippe. 1959 erwarb Frau Pauline Hanreich-Ludwig das Schloss und restaurierte seither das baufällige Gebäude von Grund auf.
1979 wurde das Kinderweltmuseum[1] im Meierhof eröffnet.
2001 wurde der oberösterreichische Handwerkerpreis der Firma Hochholzer für die hervorragende Restaurierung der Fassade verliehen.
Heute finden im Schloss Walchen immer wieder Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt.
- Pfarrkirche Vöcklamarkt
Die Pfarrkirche Vöcklamarkt, der "Dom des Vöcklatales", ist nicht nur das Wahrzeichen von Vöcklamarkt, sondern steht auch für ein reges kirchliches und religiöses Leben. Besonders hervorzuheben ist auch die ökumenische Zusammenarbeit zwischen katholischer und evangelischer Pfarrgemeinde.
Wappen
Blasonierung: In Blau ein silberner Wellenpfahl mit zwei blauen Wellenbändern, beiderseits begleitet von je einem auf grünem Boden stehenden, silbernen, schwarz geöffneten Turm mit rotem Spitzdach und goldenem Knauf. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Rot
Verkehr
- Schienenverkehr:
Vöcklamarkt ist Eilzugstation der Westbahn und Bahnknoten. Die elektrische Lokalbahn Vöcklamarkt–Attersee verknüpft hier in dem modernisierten Bahnhof mit der Westbahn "Wien - Salzburg". Für die Anreise zum Kinderweltmuseum im Schloß Walchen dient die Lokalbahn-Haltestelle "Walchen".
- Straßenverkehr:
Vöcklamarkt ist an der Bundesstraße 1 gelegen.
Politik
Bürgermeister ist Josef Six von der ÖVP. Er folgte Bürgermeister Anton Durchner (auch ÖVP) nach dem freiwilligen Rücktritt aus Altersgründen.
Persönlichkeiten
- Anton Emminger (1890–1962), Bauer und Politiker
Literatur
- Hans Nussbaumer, Marktgemeinde Vöcklamarkt (Hrsg.): Vöcklamarkt – lebenswert und zukunftsfähig. Leitbild der Marktgemeinde Vöcklamarkt. Vöcklamarkt 2007 (im Rahmen des Lokalen Agenda 21-Prozesses beschlossen im Gemeinderat am 8. Februar 2007, pdf, voecklamarkt.ooe.gv.at).
Weblinks
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
- Gemeindedaten von Vöcklamarkt. In: Statistik Austria.
Einzelnachweise
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