- WASAG AG
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WASAG AG (Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Actien-Gesellschaft) war ein bedeutendes deutsches Unternehmen für die Herstellung von Sprengstoffen, Explosivstoffen und Munition.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1891 in Düsseldorf von einem Konsortium unter der Leitung von Dr. Max Bielefeldt mit dem Sitz in Coswig (Anhalt) gegründet, dem unter anderem die Unternehmer Hugo Stinnes, Gustav Poensgen und Hugo von Gahlen angehörten. An der Unternehmensgründung waren 20 Aktionäre beteiligt.[1] Zielsetzung war das damalige Monopol der Pulverfabriken rund um die Dynamit AG aufzubrechen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten am Standort Coswig (Anhalt) – Teile der ursprünglich geplanten Produktionsanlagen mussten auf Veranlassung der örtlichen Behörden 1894 nach Reinsdorf bei Wittenberg verlagert werden – entwickelte sich das Unternehmen rasch zu einem der wichtigsten Produzenten von Sprengmitteln für den zivilen und militärischen Bereich. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Unternehmen in den I.G. Farben-Konzern integriert und wurde dort zum größten deutschen Sprengmittelhersteller.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Unternehmensbesitz von den Alliierten beschlagnahmt. Der Großteil der Produktionsanlagen befand sich in der sowjetischen Besatzungszone, u. a. produzierte die WASAG von 1934 bis 1945 in Klietz. Das Reinsdorfer Werk wurde vollständig demontiert. Bis Mitte der 1950er Jahre gelang es den Brüdern Berthold und Harald von Bohlen und Halbach, vier Fünftel der Aktien des Unternehmens zu erwerben, nachdem es unter der Firmenbezeichnung „Wasag-Chemie Aktiengesellschaft“ mit der Hauptverwaltung in Essen fortgeführt wurde. Durch gezielte Zukäufe entwickelte sich das Unternehmen wieder zum führenden Anbieter von Sprengmitteln. In der Hauptversammlung des Jahres 1971 offenbarte der Vorstand einen Verlust des Vorjahres von 30 Millionen Mark aus der Sparte Chemie, Sprengstoff und Spielzeug.[2] In den 1990er Jahren wurde eine Neuausrichtung des Unternehmens angestrebt. Der Rüstungsbereich wurde verkauft und eine Ausrichtung auf Kunststofftechnik vorgenommen. So wurde die WAFA Kunststofftechnik GmbH & Co. KG erworben, die jedoch 1997 Konkurs anmelden musste. Diese Aktivitäten brachten das Unternehmen an den Rand des Zusammenbruchs.
Das Unternehmen wurde 2001 von der Hansen & Rosenthal Unternehmensgruppe übernommen. Die neue Unternehmensgruppe firmiert heute unter H & R WASAG AG und ist im SDAX notiert.
Im Geschäftsjahr 2008 hat die H&R WASAG AG ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 48,0 Mio. Euro erzielt. Der Umsatz lag dabei mit 1,035 Mrd. Euro auf einem Rekordniveau.[3]
Eigentümerstruktur
Anteil Anteilseigner 43,88 % Streubesitz 41,97 % H&R Beteiligung GmbH 8,07 % Wolfgang Thum 6,67 % Wilhelm Scholten Beteiligungen GmbH Stand: 23. März 2009
Quelle
- ↑ Zum 75-jährigen Firmenjubiläum: WASAG. Die Geschichte eines Unternehmens 1891 - 1966 von Wolfram Fischer, herausgegeben von WASAG-CHEMIE AG Essen 1966
- ↑ Bericht in der Zeitschrift CAPITAL Nr. 10/1971 unter der Schlagzeile „Noch ist Bohlen nicht verloren.“
- ↑ H&R WASAG AG / Jahresergebnis
Weblinks
- Homepage der H&R WASAG AG
- Das Sythener Werk der Wasag-Chemie AG (aus dem Dülmener Heimatblatt 1/2006)
Unternehmen im SDAX (Stand: 23. März 2009)Aareal Bank | Air Berlin | Alstria Office | Arques Industries | Axel Springer AG | BayWa | Bertrandt | Biotest | C.A.T. Oil | Centrotec Sustainable | CeWe Color | Colonia Real Estate | comdirect bank | Constantin Medien | CTS Eventim | Curanum | Delticom | Deutsche Beteiligungs AG | Deutsche Wohnen | Deutz | DIC Asset | Dürr | Dyckerhoff | elexis | Escada | Gerry Weber | Gesco | GfK | Grammer | Grenkeleasing | H & R WASAG | Highlight Communications | Homag Group | Indus Holding | Jungheinrich | Koenig & Bauer | KWS SAAT | Loewe | Medion | MPC Capital | MVV Energie | Patrizia Immobilien | SKW Stahl-Metallurgie Holding | Sixt | TAG Tegernsee Immobilien u. Beteiligungs | TAKKT | VBH Holding | Vivacon | VTG | Wacker Neuson SE
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