Wa 2000

Wa 2000
Walther WA 2000
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung: WA 2000
Waffenkategorie: Scharfschützengewehr
Maße
Gesamtlänge: 905 mm
Gewicht:
(mit leerem Magazin):
6,95 kg
Lauflänge:

650 mm

Technische Daten
Kaliber:

.300 Winchester Magnum
7,62 × 51 mm NATO
7,5 × 55 mm Swiss

Mögliche Magazinfüllungen: 5 / 6 Patronen
Munitionszufuhr: Kastenmagazin
Effektive Reichweite: 1000 m
Feuerarten: Einzelfeuer, Halbautomat
Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):
~ 980 m/s
Ladeprinzip: Gasdrucklader mit Drehverriegelung
Liste der Handfeuerwaffen

Die Walther WA2000 ist ein in den frühen 1970ern von der Carl Walther GmbH entworfenes halbautomatisches Präzisionsgewehr für Hochleistungspatronen, welches einige interessante Konzepte in sich vereinigt, jedoch aufgrund des hohen Stückpreises nie ein kommerzieller Erfolg wurde. Deshalb wurde bis 1989 nur eine begrenzte Stückzahl gebaut. Über die Anzahl der produzierten Gewehre existieren keine gesicherten Angaben, der Präsident des amerikanischen Walther-Ablegers, Earl J. Sheehan, Jr., beziffert die Zahl der hergestellten Exemplare auf exakt 176.

Die Konstruktion ist ein Rahmenentwurf. Das bedeutet, dass der Lauf zwischen einem oberen und unteren Arm des Rahmens liegt. Vorne sind die Arme durch einen Steg verbunden, hinten sind Seitenplatten angebracht. Dadurch ist die gesamte Konstruktion sehr verwindungssteif. Gleichzeitig liegen Verschluss und Lauf nicht wie bei anderen Gewehren im oberen Teil der Konstruktion sondern in der Mitte. So werden die Kräfte während des Schusses geradlinig durch den Rahmen in die Schulter des Schützen übertragen. Gleichzeitig wurde das Gewehr im sogenannten Bullpup-Design gebaut. Dabei liegen Verschluss und Magazin hinter dem Abzug im Kolben. Dies verkürzt die Länge der Waffe.

Die Waffe funktioniert als Gasdrucklader mit 60° drehenden Verschlusskopf, der über 7 Warzen verriegelt. Das Magazin fasst bei Kaliber .300 Win. Mag fünf und bei .308 Win. sechs Schuss. Auf der rechten Seite befindet sich eine Schiebesicherung. Der Patronenauswurf kann durch wechselbare Kunststoffteile auf beiden Seiten erfolgen, so dass die Waffe sich für Rechts- und Linkshänder eignet. Zur Gewichtsersparnis und Kühlung ist der Lauf kanneliert. Das heißt der Lauf ist mit Längsrillen versehen, welche die Oberfläche um das 3,4-fache vergrößern.

An der Mündung (außerhalb des Rahmens) befindet sich ein relativ unauffälliger Mündungsfeuerdämpfer, der den Rückstoß halbiert. Vorne, oben am Rahmen ist ein Zweibein montiert, das sich über dem Rahmen zusammenklappen lässt und so bis unter das Zielfernrohr reicht. Da die Waffe quasi im Zweibein "hängt", wenn dieses benutzt wird, liegt sie bei der Schussabgabe sehr stabil. Die Waffe ist angeblich sehr einfach zu demontieren. Kaliberwechsel sind durch Austausch des Laufes und weniger weiterer Teile möglich.

Alle sichtbaren Metallteile sind schwarz beschichtet. Die vom Schützen zu berührenden Teile des Schaftes sind aus Holz. Der Pistolengriff ist punziert. Die Waffen wurden standardmäßig mit einem Schmidt & Bender 2,5-10×42 Zielfernrohr ausgeliefert.

Die Idee hinter dem Entwurf war, eine halbautomatische Waffe für Spezialeinheiten zu bauen, welche kompakter als bisherige Scharfschützengewehre sein sollte, mit der Möglichkeit einer schnellen Schussfolge und vergleichbarer Präzision und Reichweite. Alle Ziele wurden erreicht und die Waffe gilt für viele als das beste Scharfschützengewehr der Welt.


Literatur

  • Chris McNab, "Handfeuerwaffen", Kaiserverlag, Klagenfurt, 2007, ISBN 3-7043-1440-4
  • "Handfeuerwaffen", Motorbuchverlag, Stuttgart, 2008, ISBN 978-3-613-02884-5

Medien

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