Walk & Talk

Walk & Talk
Halter für die Aufnahme des Mobiltelefons.

Als Freisprecheinrichtung (FSE) (auch Freisprechanlage) bezeichnet man eine Vorrichtung, um drahtungebunden Telefongespräche führen zu können oder einer Spracherkennungssoftware Anweisungen zu geben (z. B. Sprachwahl).

Inhaltsverzeichnis

Gesetzliche Vorgaben

Seit 1. Juli 1999 ist für den Lenker in Österreich die Verwendung einer Freisprecheinrichtung beim Telefonieren während des Fahrens vorgeschrieben. Die entsprechenden Bestimmungen finden sich in § 102 Abs. 3 Sätze 5 bis 7 des Kraftfahrgesetzes (KFG). Überdies verbietet § 58 Abs. 1 der österreichischen StVO implizit das Lenken eines Fahrzeuges, wenn der Lenker vom Verkehrsgeschehen abgelenkt ist.

Seit Anfang 2001 sind in Deutschland KFZ-Freisprecheinrichtungen in Personenkraftwagen nach § 23 Abs. 1a StVO (D) zwingend erforderlich, solange der Motor des Fahrzeuges läuft bzw. dieses nicht stillsteht; die Vorgabe gilt grundsätzlich für alle Fahrzeugführer, also auch Radfahrer.

Untersuchungen

Im September 2004 wurde in einer Studie des nationalen schwedischen Forschungsinstituts für Straßen und Verkehr (VTI) dargelegt, dass diese Geräte die Sicherheit im Straßenverkehr nicht erhöhen, da die Aufmerksamkeit bereits durch das Telefonieren an sich abgelenkt werde.

Im Jahr 2005 haben erneut mehrere Untersuchungen nachgewiesen, dass Freisprecheinrichtungen das durch das Telefonieren verursachte Unfallrisiko nicht senken.[1] Eine australische Untersuchung kam sogar zu dem Ergebnis, dass Freisprecheinrichtungen Autofahrer zu häufigeren und längeren Telefongesprächen während der Fahrt verführen und deshalb das Unfallrisiko sogar erhöhen.[2]

Neben dem Straßenverkehrsrecht gibt es zudem noch Vorgaben der Kfz.-Hersteller. In Kraftfahrzeugen (ab Baujahr 1995) ist die Inbetriebnahme einer Sendeempfangsanlage (Betriebsfunk, BOS-Funk, Amateurfunk, Jedermannfunk, Mobilfunk/Handy/Autotelefon) nur gestattet, wenn eine nach den Herstellerrichtlinien montierte Außenantenne vorhanden ist, ansonsten kann durch Beeinflussung der Fahrzeugelektronik die allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) erlöschen.

Technik

Man unterscheidet bei Freisprechanlagen im Wesentlichen zwischen „Plug and Play“- und Festeinbaulösungen. Im Gegensatz zu fest eingebauten Freisprechanlagen werden „Plug and Play“-Anlagen in den Zigarettenanzünder des Fahrzeuges eingesteckt und dann mit dem Mobiltelefon verbunden. Mikrofon und Lautsprecher sind häufig im Gerät integriert.

In beiden Fällen ist die Bedienung entweder über das Mobiltelefon selbst, über die Freisprechanlage, oder – bei der Festeinbaulösung – über Lenkradtasten möglich.

Ein weitere Unterschied ist die Anbindung an das Mobiltelefon: Man unterscheidet haltergebundene und halterlose Lösungen. Im ersten Fall wird das Mobiltelefon in einen Halter gesteckt, der für jeden Typ unterschiedlich ist.

Der heutige Trend geht in Richtung halterlose Lösungen. Hierbei kommuniziert das Mobiltelefon mit der Freisprechanlage meist über Bluetooth. Das Mobiltelefon kann sich dabei irgendwo im Fahrzeug befinden, z.B. in der Manteltasche oder auch im Kofferraum. So entfallen lästige Kabel; allerdings ist auch kein automatisches Nachladen des Telefonakkus möglich. Immer mehr an Bedeutung gewinnt hier das SIM Access Profile (SAP), auch rSAP genannt, das gegenüber dem Hands-Free-Profile deutliche Vorteile bietet, wie z.B. die Nutzung der Aussenantenne des Fahrzeugs. Neue Entwicklungen werden sogar gestatten, MP3–Dateien des Mobiltelefons oder Navigationsanweisungen einer dort installierten Navigationssoftware über die Fahrzeuglautsprecher auszugeben.

Hersteller

Zu den Herstellern von Freisprecheinrichtungen gehören u. a. BURY (ehemals THB), LinTech GmbH, Nokia, Plantronics, Siemens, Hama, Treo, Ericsson, Motorola, Alcatel, Logitech, PVT, PEIKER acustic und FwD.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hans-Christian Dirscherl: Handy im Auto: Freisprechanlage wertlos? PC-Welt vom 22. Juni 2005
  2. Hans-Christian Dirscherl: Mehr Auto-Unfälle durch Freisprechanlagen? PC-Welt vom 13. Juli 2005

Weblinks


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