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Wallabys Rotnackenwallaby (Macropus rufogriseus) mit Jungem im Beutel
Systematik Unterklasse: Beutelsäuger (Metatheria) Überordnung: Australidelphia Ordnung: Diprotodontia Familie: Kängurus (Macropodidae) Gattung: Macropus Untergattung: Wallabys Wissenschaftlicher Name Notamacropus Dawson und Flannery 1986 Als Wallabys werden mehrere Arten aus der Familie der Kängurus (Macropodidae) bezeichnet. Der Begriff Wallaby ist allerdings nicht eindeutig. Im engeren Sinn (der hier verwendet wird) zählen nur acht kleinere Arten der Gattung Macropus dazu, die in der Untergattung Notamacropus zusammengefasst werden. In einem weiteren Sinn (wie auch im Englischen) werden alle kleineren Gattungen der Kängurus (wie Hasenkängurus, Nagelkängurus, Buschkängurus, Filander, und Felskängurus) dazugerechnet.
Inhaltsverzeichnis
Lebensraum
Wallabys sind in ganz Australien insbesondere an der Küste vertreten. Daneben bewohnen sie auch Neuguinea.
Beschreibung
Wallabys erreichen eine Größe von 40 bis 90 cm und werden maximal 25 kg schwer. Wallabys haben den charakteristischen Känguru-Körper: an einem runden Hinterleib setzen lange, kräftige Beine und ein langer Schwanz an. Die Hinterbeine sind wesentlich stärker ausgebildet als die Vorderbeine. Der lange Schwanz dient vor allem bei den großen Sprüngen dem Gleichgewicht. Beim Grasen dient er den Tieren als Stütze. Das Fell ist meist grau oder braun gefärbt.
Lebensweise
Aufgrund ihrer geringen Körpergröße bewohnen Wallabys eher buschbestandenes und bewaldetes Gebiet als die großen Arten. Neben einzelgängerischen Arten gibt es auch jene, die in Gruppen zusammenleben.
Ernährung
Wie alle Kängurus sind Wallabys Pflanzenfresser, die sich von Knospen, Farnen, Rinde, Gräsern, Kräutern und Blättern ernähren. Wenn es wenig regnet, kauen sie saftige Wurzeln gegen den Durst.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzung entspricht der der anderen Kängurus. Die Tragzeit beträgt 33 bis 38 Tage. Das blinde, taube und nackte Junge wiegt bei der Geburt weniger als 1 Gramm und hat noch unfertige Hinterbeine. Es kriecht ohne Hilfe der Mutter innerhalb weniger Minuten von der Geburtsöffnung in den Beutel und findet dort mittels seines Geruchs- und Tastsinnes eine der vier Zitzen. Daran saugt es sich für mehr als ein halbes Jahr fest. Auch die verzögerte Geburt der Kängurus lässt sich bei den Wallabys beobachten. Die männlichen Wallabys besitzen keinen Beutel.
Bedrohung
Früher jagten die Menschen die Wallabys wegen ihres Fleisches und des Fells. Meist werden die erlegten Tiere zu Dosenfutter für die Haustiere verarbeitet. Das Fell kommt in der Plüschtierfabrikation zum Einsatz. Insbesondere in touristisch orientierten Gegenden steht das Kängurufilet auf dem Speiseplan. Daneben stellt die Konkurrenz durch eingeschleppte Schafe eine Bedrohung dar.
Eine Art, das Östliche Irmawallaby, ist ausgestorben, zwei weitere, das Parma- und das Derbywallaby, haben nur ein sehr eingeschränktes Verbreitungsgebiet, die übrigen fünf Arten sind noch relativ häufig.
Die Arten
Es werden acht Arten unterschieden:
- Das Flinkwallaby (Macropus agilis) bewohnt die Küsten des nördlichen und östlichen Australiens sowie Neuguinea. Es ist das größte Wallaby und lebt in Gruppen.
- Ein schwarzer Streifen am Rücken und ein weißer Hüftfleck sind kennzeichnend für das Rückenstreifenwallaby (M. dorsalis), das im südöstlichen Australien lebt.
- Das Derbywallaby (M. eugenii) ist die kleinste Wallabyart. Sie bewohnt das südwestliche und südliche Australien.
- Ausgestorben ist das Östliche Irmawallaby (M. greyi), das früher im Südosten Australiens lebte.
- Ein weißer Gesichtsstreifen und schwarz-weiße Ohren sind typisch für das Westliche Irmawallaby (M. irma) in Westaustralien.
- Das Parmawallaby (M. parma) wurde schon als ausgestorben betrachtet, bevor man Restbestände in Ostaustralien entdeckte.
- An der Küste Ostaustraliens lebt das Hübschgesichtwallaby (M. parryi), das an den weißen Wangen und dem langen Schwanz erkannt werden kann.
- Das Rotnacken- oder Bennetwallaby (M. rufogriseus) zählt zu den größeren Wallabies und hat einen auffälligen roten Schulterbereich.
Das Sumpfwallaby (Wallabia bicolor) zählt hingegen nicht zu den Wallabys im eigentlichen Sinn, sondern wird in einer eigenen Gattung, Wallabia, geführt.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999. ISBN 0-8018-5789-9
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