Wally Schreiber

Wally Schreiber

Wallace (Wally) Schreiber (* 15. April 1962) ist ein deutscher Eishockeyspieler kanadischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Karriere als Spieler

Nationalmannschaft

Mit der Eishockeynationalmannschaft Kanadas gewann er bei den Olympische Winterspiele 1992 in Albertville und bei den Olympischen Winterspiele 1994 jeweils die Silbermedaille.

Nordamerika

Schreiber begann seine Karriere bei den Fort Saskatchewan Traders in der AJHL. 1981 wechselte er in die WHL zu den Regina Pats, für die er in 88 Spielen 68 Tore erzielte und 88 Vorlagen gab. Dank diese erfolgreichen Saison wurde er beim NHL Entry Draft 1982 als 152. von den Washington Capitals ausgewählt. Von 1982 bis 1986 spielte er dann für die Fort Wayne Komets in der IHL.[1]

1986 bis 1988 spielte er dann hauptsächlich für die kanadische Nationalmannschaft, die in Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary ein besonderes Vorbereitungsprogramm absolvierte. Schreiber allein absolvierte in diesen zwei Jahren 139 Spiele. Da für die Olympischen Spiele 1988 jedoch jegliche Beschränkung für Profis aufgehoben wurde, wurde Schreiber trotz seiner Topleistungen in der Vorbereitung dann nicht für die Olympischen Spiele nominiert.[2] Zwischendurch gab er ein erstes kurzes Gastspiel in Europa beim Wiener EV, für den er sechs Mal zum Einsatz kam.[1]

Von 1987 bis 1989 kam er dann endlich in der National Hockey League bei den Minnesota North Stars zum Einsatz. In zwei Spielzeiten kam er auf 41 Spiele und 18 Scorerpunkte (8 Tore/10 Vorlagen). Bereits während der Saison 1988/89 spielte er wieder parallel für die Fort Wayne Komets sowie die Kalamazoo Wings in der IHL.[1]

Deutschland

Da er sich in der NHL nicht etablieren konnte, wechselte Schreiber nach Deutschland. Dort wurde er durch seine Jahre bei den SERC Wild Wings, für die er ab 1989 in der 1. Bundesliga spielte, bekannt. In dieser Zeit bildete er zusammen mit seinen beiden Sturmpartnern Bruce Hardy und Grant Martin eine der erfolgreichsten Sturmreihen der 1. Bundesliga. Als Eishockeyspieler ist er ein guter Techniker, kombiniert mit schnellem Skatevermögen und dem Blick für seine Mitspieler.

Er wechselte zur Spielzeit 1993/94 zum EC Hedos München und trug als Topscorer der Liga mit 30 Toren und 41 Vorlagen maßgeblich zur deutschen Meisterschaft für die Münchner bei.[3]

Mit der Gründung der DEL wechselte Schreiber nach nur einem Jahr in München zum EV Landshut. Seine 81 Scorerpunkte in der Saison 1994/95 reichten jedoch nur zur Vizemeisterschaft mit den Landshutern.[4] Dies blieb der größte Erfolg mit den Landshutern. 1996, 1997 und 1998 schied Schreiber mit dem EVL jeweils im Halbfinale aus, 1999 sogar bereits im Viertelfinale.

1999 entschied sich Schreiber für einen Wechsel zu den Hannover Scorpions, mit denen weitere Titel nicht zu erwarten waren. Doch konnte er 2001 mit dem sensationellen Halbfinaleinzug den größten Erfolg der Geschichte der Scorpions mitfeiern.[5] In allen anderen Spielzeiten erreichten die Scorpions jedoch nicht die Playoffs. Nach der Saison 2002/03 beendete Schreiber zunächst offiziell seine Karriere[6], setzte diese dann aber doch beim Schwenninger ERC in der 2. Eishockey-Bundesliga für zwei Jahre fort. Im Sommer 2005 beendete er in Schwenningen dann erneut seine Karriere mit einer bewegenden Aktion, die man im Bauchenbergstadion noch nicht gesehen hatte. Wally Schreiber zog seine Schlittschuhe zum Ende des Spiels aus und stellte sie in den Mittelkreis der Eisfläche. Es war ein bewegender Moment im Schwenninger Bauchenberg-Stadion für die Fans des Zweitligisten SERC Wild Wings und für den Hauptdarsteller. Am 28. März 2005, nach der Schwenninger Niederlage im siebten Viertelfinalspiel gegen Bremerhaven, beendete Schreiber mit 43 Jahren seine Karriere als Eishockeyprofi, die er 1981 bei den Regina Pets in der Western Hockey League begonnen hatte und kehrte in seine kanadische Heimat zurück.

Doch die durch zahlreiche Verletzungen in Personalnot geratenen Hannover Scorpions konnten den inzwischen 43jährigen Schreiber während der Saison 2005/06 noch einmal reaktivieren.[7].

In der DEL absolvierte er von 1994 bis 2006 insgesamt 555 Spiele, in denen er 506 Scorerpunkte erzielte (205 Tore/301 Vorlagen) und 383 Strafminuten sammelte. Damit lag er vor Beginn der Saison 2006/07 in der ewigen Scorer- und Torjägerwertung der DEL jeweils auf Platz 2 hinter Mike Bullard[8]

Statistiken

Liga Spiele Tore Vorlagen Scorerpunkte Strafminuten
Alberta Junior Hockey League (AJHL) 55 39 41 80 105
Western Hockey League (WHL) 88 68 80 148 102
International Hockey League (IHL) 373 195 251 446 102
Österreichische Eishockey-Liga 6 0 2 2 0
Eishockey-Bundesliga 238 145 210 355 183
2. Eishockey-Bundesliga  ? ? ? ? ?
Deutsche Eishockey-Liga 555 205 301 506 383

Alle Angaben jeweils Ligaspiele plus Playoffs.[1][9][8]


Stationen

Quellen

  1. a b c d Wally Schreiber, legendsofhockey.net (6. Januar 2007)
  2. „‚Obviously it's a disappointing time for players like Vaughn Karpan and Wally Schreiber, who have contributed so much to this program,‘ said Head Coach Dave King at the press conference in Calgary.“, zitiert nach: Lucas Aykroyd: What if Canada used all NHLers at 1988 Olympics?, IIHF News, 9. Februar 2006 (6. Januar 2007)
  3. Bundesligastatistik, in: Eishockey Saison 94/95, SportKurier Sonderheft November 1994, S. 64-65
  4. DEL-Abschlusstatistik, in: DEL-Sonderheft, Eishockey-News Spezial/I 95, S. 102-107
  5. Michael Kramer: Neue Arena erhöht Erwartungsdruck, in: Saison 2001/02. Sonderheft. Eishockey-News Folge 01/2001. S.68f.
  6. Kurt Hoffmann: „Zurück in die Zukunft“ ist das Motto, in: Sonderheft 2003/2004. DEL Die 1. Bundesliga, Eishockey-News Folge 01/03, S.62-65
  7. Scorpions verpflichten "Oldie" Schreiber, kicker online, 29. November 2005 (6. Januar 2007)
  8. a b DEL Rekordbuch. Zahlen, Daten und Fakten aus zwölf Jahren DEL, in: DEL. Die 1. Bundesliga. Sonderheft Saison 06/07, Eishockey-News Folge 01/06, S. 155-178 (Stichtag 10. August 2006)
  9. Addition aus: Ewige Bundesliga-Statistik, Eishockey Bundesliga 93/94, SportKurier Sonderheft, S.15 und Bundesligastatistik, in: Eishockey Saison 94/95, SportKurier Sonderheft November 1994, S. 64-65

Weblinks


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