Walter Berschin

Walter Berschin

Walter Berschin (* 17. Juni 1937 in Augsburg) ist emeritierter Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit.

Er lehrt und forscht am Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit der Universität Heidelberg. Als Mitherausgeber fungiert er bei den Zeitschriften Journal of Medieval Latin und Mittellateinisches Jahrbuch. Er ist Herausgeber der Editionsreihen „Editiones Heidelbergenses“, der „Reichenauer Texte und Bilder“, der „Quellen und Untersuchungen zur Lateinischen Philologie des Mittelalters“ und der "Bibliothek der Mittellateinischen Literatur". Im Übrigen ist er Mitglied der Kommission für Geschichtliche Landeskunde Baden-Württemberg, Fellow of the British Academy, Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Reial Acadèmia de Bones Lletres de Barcelona. Er war Präsident der International Association of Medieval Latinists (IAML) und organisierte 1988 den I. Internationalen Mittellateinerkongress in Heidelberg[1]. Besondere Forschungsschwerpunkte sind Literaturgeschichte (ausgehend von der Erforschung der Handschriften), die Gattungsgeschichte der Biografie, Literaturlandschaften wie Reichenau und St. Gallen, die Verwendung des Griechischen im lateinischen Mittelalter und die handschriftengerechte Edition mittellateinischer Texte. Sein in der Fachwelt bekanntes Kürzel lautet W.B.

Werke

  • Bonizo von Sutri. Leben und Werk, Berlin/New York 1972
  • Griechisch-lateinisches Mittelalter. Von Hieronymus zu Nikolaus von Kues, Bern/München 1980,
  • Vitae S.Wiboradae. Die ältesten Lebensbeschreibungen der heiligen Wiborada. Einleitung, kritische Edition und Übersetzung, (Mitteilungen des Vereins für Vaterländische Geschichte 51) St.Gallen 1983
  • Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter t.1: Von der Passio Perpetuae zu den Dialogi Gregors des Großen, Stuttgart 1986
  • Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter t.2: Merowingische Biographie. Italien, Spanien und die Inseln im frühen Mittelalter, Stuttgart 1988
  • Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter t.3: Karolingische Biographie 750-920 n. Chr., Stuttgart 1991
  • Die Palatina in der Vaticana. Eine deutsche Bibliothek in Rom, Stuttgart/Zürich 1992
  • Gerhard von Augsburg: Vita Sancti Uodalrici. Die älteste Lebensbeschreibung des heiligen Ulrich. Lateinisch-deutsch. Mit der Kanonisationsurkunde von 993. Einleitung, kritische Edition und Übersetzung (mit A. Häse), Heidelberg 1993
  • Hildegard von Bingen: Symphonia. Gedichte und Gesänge, lateinisch und deutsch (mit H. Schipperges), Gerlingen 1995
  • Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, t. 4/1: Ottonische Biographie (920 - 1070 n. Chr.), Stuttgart 1999
  • Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, t.4/2: Das hohe Mittelalter (1070-1220 n. Chr.), Stuttgart 2001
  • Hrotsvit. Opera omnia (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum). Saur, München u. a. 2001
  • Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, t.5: Quis, quid, ubi, quibus auxiliis, cur, quomodo, quando. Kleine Topik und Hermeneutik der mittellateinischen Biographie. Register zum Gesamtwerk, Stuttgart 2004
  • Eremus und Insula. St. Gallen und die Reichenau im Mittelalter, Wiesbaden 2005 (2. Auflage)
  • Mittellateinische Studien, Heidelberg 2005

Einzelnachweise

  1. Akten des I. internationalen Mittellateinerkongresses. In: Mittellateinisches Jahrbuch 24/25 1989/1990.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Berschin — ist der Familienname folgender Personen: Helmut Berschin (* 1940), deutscher Sprachwissenschaftler Walter Berschin (* 1937), deutscher Philologe Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrere …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Berschin — (* 1940 in Augsburg) ist ein deutscher Sprachwissenschaftler. Der Bruder des Latinisten Walter Berschin war zuletzt ordentlicher Professor für Romanische Philologie an der Universität Gießen. Von seinen Schriften gilt Die spanische Sprache (1.… …   Deutsch Wikipedia

  • Biographie — Eine Biografie (gr. βιογραφία, von βíος bíos „Leben“ und grafie) ist die Lebensbeschreibung einer Person. Die Biografie ist die mündliche oder schriftliche Präsentation des Lebenslaufes eines anderen Menschen; ein Sonderfall der Biografie ist die …   Deutsch Wikipedia

  • Historische Persönlichkeiten — Eine Biografie (gr. βιογραφία, von βíος bíos „Leben“ und grafie) ist die Lebensbeschreibung einer Person. Die Biografie ist die mündliche oder schriftliche Präsentation des Lebenslaufes eines anderen Menschen; ein Sonderfall der Biografie ist die …   Deutsch Wikipedia

  • Греческие учёные Возрождения — Димитрий Халкокондил …   Википедия

  • Wiberat — Älteste Darstellung Wiboradas im Codex Sangallensis 586, um 1430/36 Wiborada (latinisiert aus ahd. Wiberat; † 1. Mai 926 in St. Gallen) war eine Einsiedlerin, geweihte Jungfrau und Märtyrerin der katho …   Deutsch Wikipedia

  • Wiborada — Älteste Darstellung Wiboradas im Codex Sangallensis 586, um 1430/36 Wiborada (latinisiert aus ahd. Wiberat; † 1. Mai 926 in St. Gallen) war eine Einsiedlerin, geweihte Jungfrau und Märtyrerin der katholischen Kirche. Sie lebte als Inklusin …   Deutsch Wikipedia

  • Wyborada — Älteste Darstellung Wiboradas im Codex Sangallensis 586, um 1430/36 Wiborada (latinisiert aus ahd. Wiberat; † 1. Mai 926 in St. Gallen) war eine Einsiedlerin, geweihte Jungfrau und Märtyrerin der katho …   Deutsch Wikipedia

  • Abtei Reichenau — Kirche St. Peter und Paul in Niederzell Das Kloster Reichenau war ein Benediktinerkloster auf der Insel Reichenau im Bodensee. Es wurde 724 gegründet und war ab 1540 Priorat des Konstanzer Bischofs. Es zählt neben St. Gallen und Fulda zu den… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Reichenau — Klosterkirche in Mittelzell Das Kloster Reichenau war ein Benediktinerkloster auf der Insel Reichenau im Bodensee. Es wurde 724 gegründet und war ab 1540 Priorat des Konstanzer Bischofs. Es zählt neben St. Gallen und Fulda zu den bedeutendsten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”