Walter Schaeffer

Walter Schaeffer

Walter Schaeffer (* 1. Juli 1883 in Brieg; † nach 1966[1]) war ein deutscher Politiker (DNVP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Brieg, wo er 1903 das Abitur ablegte, studierte Schaeffer Rechtswissenschaften. Von April 1903 bis März 1904 gehörte er dem Grenadier-Regiment 11 an. Als Hauptmann der Reserve gehörte er dem Infanterie-Regiment 51 an. Das erste Staatsexamen legte er am 2. Juni 1906 ab, das zweite folgte 1911. Nach der Promotion arbeitete Schaeffer sich als Jurist im Staatsdienst bis zum Staatsanwalt in Schweidnitz rauf.

Von 1914 bis 1918 nahm Schaeffer als Bataillonskommandeur beim Grenadier-Regiment 11 am Ersten Weltkrieg teil. Anschließend beteiligte er sich am Grenzschutz in Oberschlesien, bevor er Ende April 1920 aus der Armee ausschied.

Nach dem Ersten Weltkrieg trat Schaeffer in die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) ein. Am 4. Mai 1924 wurde er Stadtverordneter in Schweidnitz und am 29. November 1925 Mitglied des Provinziallandtages von Niederschlesien. Im Februar 1926 zog Schaeffer im Nachrückverfahren für seinen ausgeschiedenen Parteikollegen Prätorius von Richthofen in den im Dezember 1924 gewählten dritten Reichstag der Weimarer Republik ein, in dem er bis zur Wahl vom Mai 1928 den Wahlkreis 7 (Breslau) vertrat.

Am 1. Januar 1933 trat Schaeffer in die NSDAP ein, aus der er am 5. August 1943 ausgeschlossen wurde. Nach der politischen Säuberungsaktion vom 30. Juni 1934, in deren Verlauf die Nationalsozialisten zahlreiche politische Gegner ermordeten, ließ Schaeffer – zu dieser Zeit selbst SS-Anwärter – in seiner Eigenschaft als Generalstaatsanwalt 22 SS-Angehörige, darunter zwei Standartenführer, unter Mordverdacht verhaften und vor ein Schwurgericht stellen.[2]

Sein Lebensweg in den folgenden Jahren ist nicht mit Sicherheit geklärt: Schumacher weiß als mögliche Spur für diese Zeit jedoch die am 14. Oktober 1944 erfolgte Behandlung „ein[es] Walter Schaeffer[s], dessen Identität nicht geklärt ist“ im Krankenrevier der Polizeistation am Berliner Alexandeplatz zu nennen.[3]

Literatur

  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf, 1967, S. 553 erwähnt eine mündliche Mitteilung Schaeffers vom Januar 1966.
  2. Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf, 1967, S. 553.
  3. Martin Schumacher: M.d.R., 1991, S. 176.

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