Walter von Cronberg

Walter von Cronberg
Hochmeister-Wappen des Walther von Cronberg
Belfriedstein von 1539 bei der Kirche St. Martin in Heilbronn-Sontheim mit Wappen des Hochmeisters

Walther von Cronberg (* 1479 auf Schloss Kronberg bei Frankfurt; † 4. April 1543 in Mergentheim) war von 1526 Deutschmeister und von 1527 bis 1543 auch Hochmeister des Deutschen Ordens. Er entstammte einer reichsritterschaftlichen Familie aus dem Taunus.

Er trat 1493 in den Orden ein. Am 16. Dezember 1526 wurde er zum Deutschmeister gewählt. Er verlegte den Deutschmeistersitz von der im Bauernkrieg verwüsteten Burg Horneck nach Mergentheim.

Nachdem der vorherige Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Ansbach 1525 das Amt freiwillig ablegte, weil er zum evangelischen Glauben übertrat und den Ordensstaat säkularisiert hatte, erhielt Walther von Cronberg, seit 1526 schon Deutschmeister, 1527 von Kaiser Karl V. die Berechtigung, sich zusätzlich Administrator des Hochmeistertums zu nennen. Später wurde der Titel zu Hoch- und Deutschmeister verkürzt.

Durch die Kaiserakte wurde der nominelle oberste Besitzanspruch auf den ehemaligen Ordensstaat in Ostpreußen erhalten, und 1530 wurde von Cronberg auf dem Reichstag zu Augsburg mit dem Land Preußen belehnt. Da die Kontrolle dort jedoch de facto nicht mehr ausgeübt werden konnte, verlegte er den Sitz des Hochmeisteramts von Königsberg zu sich nach Mergentheim bei Würzburg. 1532 erwirkte er die Verhängung der Reichsacht über Albrecht von Brandenburg.

Das entschlossene Handeln und politische Geschick des Hoch- und Deutschmeisters bewahrte den Orden vor dem Untergang und führte ihn relativ unbeschadet durch die Wirrnisse der Reformation. Die Ballei Franken entwickelte sich in der Folgezeit zum neuen Zentrum des Ordens.

Andenken

In Frankfurt am Main wurde der Walther-von-Cronberg-Platz im Stadtteil Sachsenhausen zu Ehren Cronbergs so benannt. Die Eisenhütlein im Wappen von Walther von Cronberg finden sich im Stadtwappen der Deutschordensstadt Gundelsheim am Neckar wieder.

Literatur

  • Beda Dudik: Des Hohen Deutschen Ritterordens Münz-Sammlung. Wien 1858 (Nachdruck 1966, Bad Godesberg. Seiten 152-163, Abbildungen Tafel III-IV. Verlag Wissenschaftliches Archiv Bonn)

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