Wandelnde Geigen

Wandelnde Geigen
Wandelnde Geige
Wandelnde Geige (Gongylus gongylodes)

Wandelnde Geige (Gongylus gongylodes)

Systematik
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Fangschrecken (Mantodea)
Familie: Empusidae
Unterfamilie: Empusini
Gattung: Gongylus
Art: Wandelnde Geige
Wissenschaftlicher Name
Gongylus gongylodes
(Linnaeus, 1758)

Die Wandelnde Geige (Gongylus gongylodes) zählt zu den Fangschrecken (Mantodea) und sieht wie ein zerfressenes, dürres Blatt aus.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Ihren deutschen Namen hat sie von ihrem Aussehen, das insgesamt wie eine Geige wirkt. Das Hinterteil ist breit und flach. Der vordere Teil des Thorax ist extrem dünn und lang und wirkt wie ein stielartiger „Hals“, der sich kurz vor dem Kopf zu einer Diamantform verbreitert, an der die Fanghbeine ansetzen. Ihre Körperfarbe ist beige, braun bis hin zu schwarz. Männchen erreichen eine Größe von 7-8 cm, Weibchen werden mit 8-9 cm etwas größer. Die Weibchen haben fadenförmige Fühler, während die der Männchen gefiedert sind.[1] [2]

Alle sechs Beine haben blattähnliche Auswüchse[2]. Die Vorderbeine der wandelnden Geige sind zu stark bedornten Fangbeinen umgestaltet. Die Hüftglieder sind stark verlängert und einfach geformt. Die Fangschere selbst besteht aus Oberschenkel (Femur) und Schiene (Tibia). Der Oberschenkel ist länger als das Hüftglied, trägt an der Außenseite sieben und an der Innenseite der Schere bis zu dreißig Dornen, wobei sich immer eine lange mit drei kurzen abwechseln. Damit zählt sie zu den beiden Mantodeaarten mit den meisten Dornen am Schenkel.[3]

Verbreitung

Diese Art kommt aus Südostasien, hauptsächlich Sri Lanka, Java, Thailand und Indien. Dort leben sie in primären und sekundären tropischen Regenwäldern auf Büschen und Sträuchern.[1] [2]

Die wandelnde Geige selbst gilt nicht als bedroht jedoch ist ihr Lebensraum durch Menschliche Übervölkerung in Gefahr.[2]

Lebensweise

Weibliche Wandelnde Geige

Wandelnde Geigen sind untereinander sehr verträglich.[1]

Wandelnde Geigen hängen unbeweglich, mit dem Kopf nach unten an Zweigen und sind dabei durch ihre blattartige Erscheinung getarnt. Sie jagen Fluginsekten, indem sie ahnungslos vorbeifliegende Beutetiere mit ihren Fangbeinen greifen.[1] [2]

Sie legen ihre Eier in Paketen (Ootheken) mit 30 - 40 Eiern auf der Unterseite dicker Äste ab. Daraus schlüpfen nach vier bis fünf Wochen 15-35 Nymphen. Weibliche Wandelnde Geigen sind nach sechs Häutungen innerhalb von drei bis fünf Monaten erwachsen und werden acht bis zwölf Monate alt. Männchen sind schon nach fünf Häutungen erwachsen und werden nur drei bis fünf Monate alt.[1] [2]

Wandelnde Geige und Mensch

Die Wandelnde Geige ist nicht als Schädling oder Nützling bekannt[2]. Sie wird gelegentlich im Terrarium gehalten. Sie braucht dabei viel Licht und Wärme.

Quellen

  1. a b c d e f Zoologischer Garten Frankfurt: Tiere im Zoo von A–Z. Wandelnde Geige.
  2. a b c d e f g Mantids: Mantodea - Wandering Violin Mantid (gongylus Gongylodes): Species Accounts. Animal Life Resource: Insects and Spiders Scientific Reference - Vol 1.
  3. Frederick R. Prete, Lawrence E. Hurd: The Praying Mantids. JHU Press, 1999 ISBN 9780801861741


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