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Eine Personenstunde (auch Mannstunde, auf Englisch person hour genannt) ist die Menge an Arbeit, die eine Person durchschnittlich in einer Stunde schafft. Man verwendet diesen Begriff, um Schätzungen für die Gesamtmenge an Arbeit für die Erledigung einer Aufgabe zu errechnen. Zum Beispiel benötigt man vielleicht zwanzig Personenstunden, um einen kleinen Aufsatz zu schreiben oder zehn Personenstunden, um ein großes Familienessen vorzubereiten.
Personenstunden enthalten keine Zeit für Pausen, sie stehen für die reine Arbeitszeit. Will man die Gesamtzeit für eine Aufgabe errechnen, müssen zusätzliche Pausen berücksichtigt werden. Der oben genannte kleine Aufsatz wird nicht in zwanzig aufeinander folgenden Stunden fertig, sondern wird durch andere Aufgaben, Mahlzeiten, Schlaf und andere Ablenkungen unterbrochen.
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Anwendungen
Ein Einsatzbereich der Personenstundenberechnung ist die Schätzung von Teamgröße und Gesamtdauer eines Projekts. Es darf aber nicht einfach die Anzahl von Personenstunden durch die Anzahl der Teammitglieder dividiert werden, genauso wenig wie neun Frauen ein Kind in einem Monat wachsen lassen können. Es gibt gerade für Softwaresysteme viele Formeln, die gewisse Mindestdauer von Projekten und die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade berücksichtigen. (siehe Barry Boehm, "Software Metrics")
Nur bei Fließbandarbeit ist es möglich, durch die Einstellung weiterer Mitarbeiter mehr Arbeit zu schaffen oder vorhandene Arbeit schneller zu schaffen.
Ein Fehler in der reinen Berechnung von Personenstunden entsteht dadurch, dass Organisation, Ausbildung und Koordination zusätzlicher Arbeitskräfte mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, als diese einsparen. Dies zeigte Frederick P. Brooks in seinem Software-Engineering-Buch The Mythical Man-Month, deutsch Vom Mythos des Mann-Monats.
Personenjahre
Ein ähnliches Konzept, Personenjahre (PJ, auch „Bearbeiterjahr“, BJ oder veraltet „Mannjahr“), wird für sehr große Projekte verwendet. Es ist die Arbeitsmenge, die eine Person durchschnittlich während eines Jahres arbeitet. Dieses hängt natürlich von der üblichen Arbeitswochendauer ab, sowie von der Anzahl der Urlaubstage, die von Land zu Land stark variieren. Als Wert wird aber oft 2000 Personenstunden eines Personenjahres verwendet.
Abhängig vom Stundenlohn entspricht ein Personenjahr einem Wertäqivalent von weniger als 1000 USD (Entwicklungsland) bis zu über 100.000 Dollar (in den G8-Staaten).
Andere Einheiten
Weitere gebräuchliche Einheiten sind der Personentag, die Personenwoche sowie der Personenmonat.
- Der Personentag (kurz PT, auch „Bearbeitertag“, BT, veraltet „Manntag“, MT) wird oft als 8 Personenstunden berechnet.
- Die Personenwoche (kurz PW, veraltet „Mannwoche“, MW) wird oft als fünf Personentage berechnet.
- Der Personenmonat (kurz PM, veraltet „Mannmonat“, MM) wird oft als 20 Personentage berechnet.
Verwandte Themen
- Personenstunden sind eine Kenngröße der wissenschaftlichen Betriebsführung, des so genannten Taylorismus, der von Frederick Winslow Taylor, Henry Gantt, Frank Bunker Gilbreth und anderen begründet wurde.
Literatur
- Barry Boehm, Software Engineering Economics, ISBN 0-13-822122-7 ,1981
- Barry Boehm, Chris Abts und A. Winsor Brown, Software Cost Estimation with Cocomo II, ISBN 0-13-026692-2, 2000
- The Principles of Scientific Management F.W.Taylor, 1911, online
- Shop Management, F.W.Taylor, 1911, online
- A Selection from Frederick Taylor's Essays, online
Weblinks
Personenjahr
- Definition als 2000 Personenstunden: http://www.onr.navy.mil/02/matoc/05_09/solicitations/docs/05-0002-02.pdf (Solicitation Number 05-0002-02: Support Services for the Office of Naval Research for the Legislative Affairs Office (United States Navy Office of Naval Research: Arlington, Virginia, USA, 2004)
- Definition als 2087 Personenstunden: Report 5, International Federation Of Professional And Technical Engineers Local 32: San Diego, California, 2000(counting 311 "Non-available/Nonproductive" man-hours)
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