- Wandspieler
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Unter einem Pass (v. frz. passer: „überreichen, geben“) versteht man in vielen Mannschaftssportarten die Abgabe des Spielgerätes („Abspiel“) innerhalb einer Mannschaft zum Überwinden der Fläche eines Spielfeldes.
Variationen des Passes
Indirekter Pass
Beim indirekten Passspiel stoppt der Spieler den Ball vor dem Schuss.
Direkter Pass
Der Ball wird ohne Verzögerung zu einem Mitspieler gespielt. Manchmal wird auch ein indirektes Passspiel – also mit vorheriger kurzer Ballannahme – als „direktes Passspiel“ bezeichnet, wenn der Spieler dabei den Ball nur kurz führt. Umgangssprachlich wird direktes Passspiel als „one-touch“ bezeichnet.
Kurzpass
Der Ball wird schnell zu einem der nächst postierten Mitspieler gespielt, welcher ebenfalls den Ball wieder schnell zu einem der nächst postierten Mitspieler weiterspielt.
Steilpass
Der Ball wird möglichst gerade nach vorne gespielt. Sofern durch einen Steilpass mehrere Gegenspieler gleichzeitig vor ihrem Tor ausgespielt werden und der Ball auf dem Laufweg des Ball-annehmenden Mitspielers ankommt, wodurch dieser eine sehr gute Torchance bekommt, spricht man auch von einem „tödlichen Pass“ oder einer Steilvorlage.
Querpass
Ein Querpass ist ein Spielzug, bei dem man bis zur Grundlinie läuft und anschließend in den Strafraum spielt.
Diagonalpass
Der Ball wird schräg nach vorne gespielt.
Der einfache Pass
Ein einfacher Pass wird gespielt, um das Spielgerät (meist ein Ball) seinem Ziel (z.B. ein Tor) näher zu bringen, damit die angreifende Mannschaft punkten und somit das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden kann. In diesem Zusammenhang müssen jedoch die vorhandenen Regeln der jeweiligen Sportart beachtet werden, da diese einen Pass vorschreiben können (z.B. Handball). Meistens handelt es sich jedoch um die logische Konsequenz, die der Größe des Spielfeldes zugrunde liegt (z.B. American Football).
Der Doppelpass
Ein Doppelpass ist ein im Fußball angewendete Spielweise bei dem zwei Mitspieler sich mehrfach den Ball – meistens schnell und direkt – zuspielen. Dieses kann angewendet werden um einen gegnerischen Spieler effektiv und schnell zu umgehen. Dabei spielt der ballführende Spieler A einen Mitspieler B („Wandspieler“) an und läuft sofort in eine günstige Position weiter, um den Ball dann direkt wieder zugespielt zu bekommen. Oft wendet sich der Abwehrspieler nach dem ersten Pass dem neuen Ballbesitzer B zu, wodurch A es leichter hat, sich freizulaufen, und der Pass wieder zu A überrascht die Abwehr. Der Doppelpass wird meist in prekären Spielsituationen (Lösen aus einer Abwehrsituation und schnellem Aufbau eines Konters) sowie zum Erreichen einer günstigen Torschussposition angewendet.
Passkombination oder auch kurz Kombination
Bezeichnet ein variantenreiches Passspiel mehrerer Mitspieler, bei dem die Gegenspieler keine Ballkontakte bekommen.
Der Pass „in die Tiefe“
Von einem sog. Pass in die Tiefe wird im Fußball gesprochen, wenn ein Spieler der angreifenden Mannschaft einen Mitspieler indirekt anspielt. Dazu wird der Ball in die antizipierte Richtung eines stürmenden Spielers gespielt (dem sogenannten „freien Raum“), um so die gegnerische Abwehr zu überlaufen. Da dies ein blindes Verständnis der Spieler untereinander erfordert, kommt es oft zu einer Abseitsstellung.
Der lange Pass
Unter einem langen Pass versteht man im Fußball eine Ballabgabe, die eine Distanz von 20 Metern und mehr überschreitet. Da auch ein langer Pass scharf, kurvenähnlich und dementsprechend unvorhersehbar (flankenähnlich) geschossen werden kann, hängt es von der Position des passspielenden Spielers im Moment der Ballabgabe ab, ob es sich nur um einen langen Pass oder schon um einen Flanke handelt.
Der Fehlpass
Bei einem Fehlpass misslingt die Übergabe des jeweiligen Spielgerätes. Anstatt eines Spielers der eigenen Mannschaft, erlangt die gegnerische Mannschaft Besitz.
Der Rückpass
Von einem Rückpass wird gesprochen, wenn ein Feldspieler beim Fußball den Ball bewusst zum eigenen Torwart (siehe Rückpassregel)zurückspielt und dieser den Ball dann mit den Händen brührt. Da dies mittlerweile verboten ist, gibt es anschließend einen indirekten Freistoß für die gegnerische Mannschaft an der Stelle an der der Ball aufgenommen wurde.
Der incomplete Pass (American Football)
Ein Incomplete Pass ist im American Football die Bezeichnung für einen von der angreifenden Mannschaft nach vorne gespielten Pass, der den Boden berührt, ohne zuvor von einem Feldspieler gefangen oder zumindest berührt worden zu sein. Dabei ist es egal, ob es sich bei dem fangenden Spieler um einen der Offense oder Defense handelt. Sollte jedoch ein von einem Quarterback angespielter Mitspieler (oft ein Wide Receiver), den Ball berühren, aus irgendeinem Grund jedoch nicht die Kontrolle über ihn erlangen können, und ein gegnerischer Spieler gelangt in Ballbesitz, so spricht man von einem Fumble. Dieser stellt zugleich einen Turnover dar.
No-Look-Pass
Pässe, bei denen sich der angespielte Mitspieler nicht im Sichtfeld des Passgebers befindet, bezeichnet man im Neudeutschen als No-Look-Pässe.
Passspiel im Fußball
Schusstechniken für das Passspiel im Fußball
Im Fußball gibt es für das Passspiel folgende Schusstechniken :
- Innenseitstoß: Der Innenseitstoß wird mit der Innenseite des Fußes gespielt und wird für das Passspiel am häufigsten angewendet.
- Außenseitstoß: Beim Außenseitstoß wird der Ball mit der Außenseite des Fußes gespielt. Diese Form wird beim Passspiel deutlich seltener angewendet und erfordert überdurchschnittliche technische Fähigkeiten, um den Ball präzise zum Mitspieler abspielen zu können.
- Spannstoß: Der Spannstoß wird mit dem Fußspann gespielt.
- „Kiecke“ oder „Picke“: Die Kiecke oder Picke ist eine unkonventionelle Schusstechnik mit der Spitze des Fußes. Diese Schusstechnik gilt für Abspiele und Torschüsse als „grob“ und „wenig brillant“.
- Allerdings gilt es als „technisch brillant“, wenn ein Spieler einen für ihn kaum erreichbaren Ball vor dem gegnerischen Tor noch mit der Fußspitze in das Tor bringt bzw. „reinspitzelt“.
Der Kopfstoß ist kein Passspiel im eigentliche Sinne, sondern eine Möglichkeit den Ball mit dem Kopf zu einem Mitspieler weiterzuleiten oder für einen Torabschluss zu nutzen.
Bedeutung des Passspiels im Fußball
Eine Analyse des Sportwissenschaftlers Roland Loy ergab, dass 50 % aller Tore im Fußball nach einem Passspiel (Vorlage) zu einem in der Nähe des gegnerischen Tores postierten Mitspielers erzielt werden (30 % aus Standardsituationen und 20 % nach Flanken).
Berühmte Passgeber
Den Doppelpass in Perfektion beherrschten Franz Beckenbauer und Gerd Müller in den 1970er Jahren. Ebenso legendär in dieser Zeit wurden Günter Netzer und Wolfgang Overath durch ihre langen Pässe und Pässe „in die Tiefe“ .
Siehe auch
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