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Wangen an der Aare Basisdaten Kanton: Bern Amtsbezirk: Wangen BFS-Nr.: 0992 PLZ: 3380 UN/LOCODE: CH WGA Koordinaten: (616007 / 231400)47.2333287.650003423Koordinaten: 47° 14′ 0″ N, 7° 39′ 0″ O; CH1903: (616007 / 231400) Höhe: 423 m ü. M. Fläche: 5.2 km² Einwohner: 2015
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.wangen-a-a.ch Karte Wangen an der Aare ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Amtsbezirks Wangen des Kantons Bern in der Schweiz.
Das Städtchen mit dem historischen Stadtkern liegt in einer ländlichen Umgebung direkt am grossen Mittelland-Fluss Aare zwischen den Städten Olten und Solothurn, gehört jedoch zum bernischen Oberaargau. Über den Fluss führt eine alte gedeckte Holzbrücke. Wangen a/A ist Hauptort des gleichnamigen Amtsbezirks.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Wang(en) bedeutet ein Gelände am Fusse eines Abhanges, in diesem Fall ist wohl der Abhang der nahen Jurakette gemeint. Im Wappen führt Wangen in blau auf weissem Grund die Schlüssel des Petrus. Dieses Zeichen ging vom oberaargauischen Grundeigentum des Klosters St. Peter im Schwarzwald auf die Adligen über, welche als Vögte die Verwaltung inne hielten. 1380 verwendete man ein Siegel mit diesem Zeichen erstmals für eine Urkunde.
Das um 1407 von den Kyburgern erbaute Schloss wurde von den Bernern als Landvogteisitz genutzt. Heute sind im Gebäude Teile der regionalen Verwaltung einquartiert. Die Siedlung wurde an strategisch wichtiger Stelle erbaut. Sie hütete den Aareübergang und war Zoll- und Etappenort für die Aareschifffahrt. Das Salzhaus von 1775 zeugt noch heute von dieser Vergangenheit. Mit dem Ende der Aareschiffahrt erlebte das Städtchen eine schwere wirtschaftliche Krise.
Waffenplatz
An die Geschichte als militärischer Stützpunkt knüpft der heutige Waffenplatz der Schweizer Armee an. Die Lagerhäuser am Fluss bildeten den Grundstein. Im ersten Weltkrieg waren dort Feldhaubitzen-Verbände stationiert. Heute ist Wangen an der Aare das Zentrum der Transporttruppen und ein Ausbildungsplatz der Katastrophenhilfe- und Rettungsformationen. Auch die Pontoniere (Teil der Pioniertruppe, die in der Schweiz Genietruppe heisst) üben hier.
Wirtschaft
Aus einer schon 1748 erwähnten Rosshaarspinnerei entstand die heute noch bestehende Bettwarenfabrik Roviva Roth & Cie. AG. Aus dem frühen 19. Jahrhundert ist ebenfalls eine Textilfärberei bekannt. Dieser Industriezweig fand seine Fortsetzung in der bis in die 1980er Jahre in Wangen a/A angesiedelten Textilkonfektion (Howald, Schweizer, Nabholz). Gemäss der Volkszählung 2000 arbeiten rund 60% der erwerbstätigen Bewohner ausserhalb der Gemeinde.
Verkehr
- Verkehrsverbindungen: Autobahn A1 und Bahnlinie Biel/Bienne - Olten
Personen
Arnold Rikli (1823 -1906), Naturheiler und Begründer der Heliotherapie. Eröffnete 1855 in Slowenien eine Heilstätte für chronische Krankheiten, in welcher neben den Elementen Wasser und Luft das Sonnenlicht als Therapieform ins Zentrum gestellt wurde.
Der 1903 in Wangen a/A geborene Architekt Alfred Roth ist durch seine Zusammenarbeit mit Le Corbusier, Pierre Jeanneret, Emil Roth (seinem Cousin) und Marcel Breuer (Mehrfamilienhäuser Doldertal in Zürich, 1935-36) international bekannt geworden. Er gilt als Pionier des modernen Schulhausbaus, wovon in Wangen a/A noch heute das Sekundarschulhaus mit seinen Nebenbauten und, unweit davon, der Kindergarten zeugen. In der Gemeinde lassen sich ebenfalls mehrere Nutz- und Wohngebäude aus allen Schaffensperioden des an der ETH Zürich lehrenden Architekten finden.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Hl.Kreuz und St.Maria mit Fresken aus dem 13. Jahrhundert.
- Gedeckte Holzbrücke über die Aare aus dem frühen 15.Jahrhundert
- Historischer Stadtkern
- Schlosskomplex aus dem 17. Jahrhundert (heutige Bezirksverwaltung)
- Salzhaus
- Alte Kaserne
- Zeitglockenturm
- ehemaliges Badehaus auf dem heutigen Bauernhof Hess (Richtung Wangenried/Deitingen)
- Bauernhof mit Nebengebäude auf dem Friedberg
- diverse Bauten von Alfred Roth
- Schwimmbad Wangen a/A
Einzelnachweise
Weblinks
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