Bearzot

Bearzot

Enzo Bearzot (* 26. September 1927 in Aiello del Friuli) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler und Fußballtrainer.

Enzo Bearzot stammt aus der Gegend um Udine. Seine aktive Laufbahn als Fußballspieler war bei weitem nicht so erfolgreich wie seine spätere Karriere als Trainer. Ab 1946 war er Fußballprofi und spielte zunächst in der Serie B. In der Serie A spielte er später für Inter Mailand und Juventus Turin als defensiver Mittelfeldspieler. 1955 wurde er ein einziges Mal für die italienische Nationalmannschaft nominiert.

1964 beendete er seine aktive Laufbahn und war zunächst bei Juventus Turin Torwarttrainer, später Assistenztrainer. Ende der 1960er Jahre ging er zum italienischen Verband und wurde Trainer der U-23-Mannschaft. Als Assistent von Nationaltrainer Ferruccio Valcareggi nahm er an der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko und an der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland teil. Nach dem frühen Aus in der Vorrunde 1974 wurde zunächst Fulvio Bernardini zum Nationaltrainer ernannt, jedoch bereits 1975 löste ihn Bearzot ab. Enzo Bearzot blieb Nationaltrainer bis 1986 und wurde in 104 Länderspielen zum erfolgreichsten Nationaltrainer Italiens nach dem Zweiten Weltkrieg.

Er betreute Italien bei drei Fußball-Weltmeisterschaften. Bei seiner ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien waren die Hoffnungen der Italiener bereits riesengroß, da in der Vorrunde der spätere Weltmeister Argentinien mit 1:0 bezwungen werden konnte. Letztendlich wurde die Mannschaft Vierter des Turniers. Bearzot entdeckte vor diesem Turnier den noch zweitklassig spielenden Stürmer Paolo Rossi, der dann zu einem der Jungstars des Turniers wurde.

Sein größter Triumph war der Weltmeistertitel bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien. Nach drei Unentschieden in der Vorrunde hagelte es Kritik am Spielsystem Bearzots. Jedoch verstummte diese Kritik als seine Mannschaft in der Zwischenrunde die Turnierfavoriten Argentinien und Brasilien überzeugend bezwang. Im Finale gewann Italien gegen Deutschland ebenso klar mit 3:1.

"Der Schweiger von Friaul", wie Bearzot aufgrund seines wortkargen Umgangs mit Journalisten und Spielern genannt wurde, hätte auf dem Höhepunkt zurücktreten können und vielleicht sogar sollen. Der pflichtbewusste Bearzot betreute die Mannschaft jedoch weiter bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko. Die Mannschaft spielte jedoch nicht mehr auf dem Niveau von 1982. Im Achtelfinale kam bereits das Aus gegen Frankreich. Bearzot trat nach dem Turnier von seinem Amt zurück.


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