- Warthaer Schwarzwasser
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Das Schwarzwasser, zur besseren Unterscheidung vom Ruhlander Schwarzwasser auch Hoyerswerdaer Schwarzwasser genannt, ist ein rechter Nebenfluss der Schwarzen Elster in Sachsen.
Es entsteht an der Bundesstraße 6 bei der Ansiedlung Schwarzwasser bei Spittwitz durch den Zusammenfluss zweier gleichnamiger Bäche, die den Granitstock von Demitz-Thumitz aus unterschiedlicher Richtung umfließen.
Quellbäche
Das linke und längere Schwarzwasser kommt von Tröbigau im Lausitzer Bergland, wo es sich durch den Zusammenfluss zweier Quellbäche bildet, von denen der linke auf dem Nordhang des Hohen Hahns (445,7 m) und der rechte am Jungfernstein (373,2 m) entspringt. Es fließt zuerst nach Westen durch Schmölln und dann nach Nordosten durch Demitz-Thumitz, wobei es in beiden Orten jeweils in kleineren Rückhaltebecken gestaut wird. Letzter Ort an dem Bach, bevor er sich mit dem anderen Schwarzwasser vereinigt, ist Rothnaußlitz.
Das rechte Schwarzwasser entspringt ebenfalls am Hohen Hahn, fließt jedoch in östliche Richtung durch Naundorf und dann nördlich durch Zockau und Neuspittwitz bis zum Zusammenfluss.
Verlauf
Der weitere Lauf des Flüsschens führt nach Norden durch den Ort Spittwitz – dort fließt das Silberwasser zu – und durch Nedaschütz. Kurz hinter Spittwitz und noch einmal vor Nedaschütz verengt sich das Tal zu einer felsigen Schlucht, der Nedaschützer Skala. Diese für die Oberlausitz typische Landschaftsform eines Engtales entstand während der Elstereiszeit. Das dazwischen liegende Wiesental sollte einmal durch eine Talsperre geflutet werden. Im Nedaschützer Tal, etwa 200 Meter oberhalb der Fischzucht Nedaschütz sind an der engsten Stelle noch Reste der bereits begonnenen Umleitungstunnel für das Schwarzwasser zu sehen. Im Spittwitzer Ortsteil Skala wurden drei von vier Häusern von den Bewohnern verlassen. Nachdem die Entscheidung für den Bau der Talsperre Bautzen fiel, wurde das Projekt gestoppt.
Nach der Unterquerung der Bundesautobahn 4, wo das Lange Wasser einmündet, folgen die Orte Prischwitz, Sollschwitz, Saritsch und Neschwitz. Bei letzterem mündet das Puschwitzer Wasser. Das Schwarzwasser ist in diesem Abschnitt fast vollständig reguliert. Unterhalb von Neschwitz ist die Flussaue etwa 500 Meter breit, während das eigentliche Flussbett 5 bis 10 Meter tiefer als seine Umgebung liegt.
Es folgen Zescha und Königswartha mit seiner Teichlandschaft. Die Flußaue verengt sich bis Königswartha auf etwa 200 Meter und verbreitert sich beim Übergang ins Lausitzer Urstromtal unterhalb von Königswartha wieder auf 500 Meter. An dieser Stelle ist der Fluss nur noch ein bis zwei Meter in die Aue eingeschnitten.
Im weiteren Verlauf liegt Groß Särchen. Hier speist das Schwarzwasser den Knappensee, das ausgekohlte Restloch des Braunkohletagebaus Grube Werminghoff bei Knappenrode. Die zu Betriebszeiten des Tagebaus angelegte Umleitung des Flusses, der Schwarzwassergraben, zweigt in Groß Särchen ab, umgeht den See westlich und kreuzt hinter Maukendorf in Überführungen mehrfach den Fluss. Schließlich wird der Graben in die Wudra, einen begradigten Arm der Schwarzen Elster, eingeleitet, der bei Klein Neida in die Schwarze Elster mündet.
Als Warthaer Schwarzwasser wird ein Arm des Schwarzwassers bezeichnet, der bei Königswartha abzweigt, zahlreiche Teiche zwischen Caminau, Wartha und Koblenz speist und sich im Knappensee wieder mit dem Schwarzwasser vereint.
Das Schwarzwasser fließt noch durch Spohla, bis es vor Hoyerswerda um die Neustadt in die Schwarze Elster geleitet wird. Die ursprüngliche Einmündung wurde verlegt; an ihrer Stelle befindet sich heute die Plattenbausiedlung Hoyerswerda-Neustadt.
Literatur
- Werte unserer Heimat, Band 51: Westliche Oberlausitz zwischen Kamenz und Königswartha. Akademie-Verlag Berlin, 1990. ISBN 3-05-000708-7.
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