Waruchiri

Waruchiri

Das Huarochirí-Manuskript (in moderner Quechua-Schreibweise: Waruchiri) ist ein in Quechua verfasster Text vom Ende des 16. Jahrhunderts, in dem Mythen, religiöse Verstellungen und Traditionen der Indianer der Region Huarochirí wiedergegeben werden.

Hauptrollen in den Mythen spielen Berggottheiten (Wak'as), darunter die Gegenspieler Paryaqaqa und Wallallu Qarwinchu, die auch Schutzgottheiten der regionalen Ethnien (Waruchiri, Wanka) darstellen.

Da dieser Text mit seiner detaillierten Beschreibung des traditionellen Glaubens der indigenen Bevölkerung einzigartig ist, stellt er ein wichtiges Denkmal der frühkolonialen Quechua-Literatur dar.

Der Name des ursprünglichen indianischen Autors ist unbekannt, doch wurde das Dokument von dem spanischen Geistlichen Francisco de Avila, zuständig für die Ausrottung des heidnischen Glaubens, aufgezeichnet und kommentiert. Das Manuskript lag Jahrhunderte lang unbeachtet in der königlichen Bibliothek der spanischen Hauptstadt Madrid. Nachdem Hermann Trimborn bereits 1939 eine deutsche Übersetzung veröffentlicht hatte, übersetzte der peruanische Anthropologe José María Arguedas den Text 1966 erstmals ins Spanische und veröffentlichte ihn zweisprachig (Quechua und Spanisch).

Weblinks

Literatur / Ausgaben

  • Hermann Trimborn: Dämonen und Zauber im Inkareich. Leipzig: Quellen und Forschungen zur Geschichte der Völkerkunde (1939)
  • José María Arguedas: Dioses y Hombres de Huarochiri Quechua-Text mit spanischer Übersetzung (1966)
  • Huarochiri - An Andean Society Under Inca and Spanish Rule. Autorin: Karen Spalding (1984)
  • Gérald Taylor: Rites et Traditions de Huarochiri. (1995)
  • Frank Salomon: Huarochiri Manuscript: A Testament of Ancient and Colonial Andean Religion. (1991)

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