Wassernuß

Wassernuß
Wassernuss
Wassernuss (Trapa natans)

Wassernuss (Trapa natans)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Weiderichgewächse (Lythraceae)
Gattung: Trapa
Art: Wassernuss
Wissenschaftlicher Name
Trapa natans
L.
Frucht
Frucht
Blüte und Blätter

Die Wassernuss (Trapa natans), die auch Wasserkastanie, wie auch die nicht verwandte Art Eleocharis dulcis genannt wird, ist eine einjährige Wasserpflanze, die in Deutschland vom Aussterben bedroht ist und seit 1987 unter Naturschutz steht. Sie kommt in gemäßigten und subtropischen Zonen Europas, Afrikas und Asiens vor.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Wassernuss ist eine krautige Pflanze, die in stehenden Gewässern vorkommt und in 30 bis 60 cm Tiefe im Boden verankert ist. Ihre Blattstiele haben Schwimmkörper, so dass die fächerförmigen Laubblätter rosettenartig an der Wasseroberfläche schwimmen. Die Blätter tauchen jedoch erst im Juni auf, im Herbst verfärben sie sich rot und sterben dann ab.

Die Wassernuss blüht von Juli bis August. Ihre unscheinbaren Blüten sind weiß und radiärsymmetrisch. Es entwickelt sich eine dunkelbraune, hartschalige Frucht, die an zwei, oft auch an vier Enden mit spitzen Dornen bewehrt ist, mit dem sie sich im Seegrund verankern kann und einen weißen Kern enthält, der zu 20 % aus Stärke besteht.

Verbreitung und Lebensraum

Die Wassernuss ist im Mittelmeergebiet, in Mittel- und Osteuropa sowie Mittel- und Südasien, auf Taiwan, Japan und in Mittelafrika zu finden.

Der bevorzugte Lebensraum sind kalkarme aber nährstoffreiche und sommerwarme Altwässer, Humusschlammseen und Teiche. Sie ist fast nur im Tiefland in wärmebegünstigten Regionen zu finden.

Auch in Deutschland war die Wassernuss früher weit verbreitet, darauf deuten unter anderem Funde am Federsee. Matthäus Prätorius berichtete um 1690 noch von großen Vorkommen in Ostpreußen. 1962 bezeichnete Horst Koehler in Das praktische Gartenbuch den Linkehner See bei Tapiau in Ostpreußen als eines der letzten „deutschen“ Vorkommen. In Baden-Württemberg gibt es noch zwei Bestände am Altrhein Kleiner Bodensee und am Rußheimer Altrhein[1]. In Bayern im Kloster Scheyern. Der Artikel zur Gemeinde Riesigk erwähnt eine Wiederansiedelung im Schönitzer See (Sachsen-Anhalt). Die Wassernuss steht in Deutschland in der Roten Liste gefährdeter Arten als stark gefährdet (2).

Verwendung

Archäologische Untersuchungen finden insbesondere in Osteuropa große Mengen von Wassernüssen, die die umfangreiche Verwendung in der Ernährung spätestens seit dem Neolithikum belegen.

Die Frucht der Wassernuss ist essbar, muss jedoch erhitzt werden, um die Toxizität abzubauen. In Japan heißt die Pflanze hishi () und wurde auch in der Volksheilkunde eingesetzt, eine medizinische Wirkung ist jedoch bisher nicht eindeutig wissenschaftlich belegt.[1]

Sonstiges

An den Oberflächen der Wassernuss wird in Südostasien der Riesendarmegel (Fasciolopsis buski) des Menschen und des Schweins mittels seiner Cercarien übertragen. (Quelle: Dönges, Parasitologie 1988). Durch Rohverzehr von Wasser- und Sumpfpflanzen können auch verschiedene andere Parasiten übertragen werden.

Die annähernd tetraederförmigen, hartschaligen Früchte der Wassernuss bleiben meist mit einer Spitze nach oben liegen, wenn sie geworfen werden. Diese Eigenschaft machten sich die japanischen Ninja zu Nutze und verstreuten die Früchte hinter sich, wenn sie von Gegnern verfolgt wurden. Es war äußerst schmerzhaft, mit den damals üblichen Strohsandalen auf diese natürlichen Krähenfüße zu treten. Auch Bucheckern wurden von Ninjas auf ähnliche Art und Weise benutzt.

Systematik

Es sind mehrere Varietäten der Art Trapa natans L. beschrieben:

  • Trapa natans var. bispinosa (Roxb.) Makino (Syn.: Trapa bispinosa Roxb.)
  • Trapa natans var. inermis Mao
  • Trapa natans L. var. natans
  • Trapa natans var. rubeola Maxim. f. viridis Sugimoto

Siehe auch

Quellen

  1. Lebendige Rheinauen - Wassernuss

Literatur

  • Jäggi: Die Wassernuß und der Tribulus der Alten. Zürich 1883.

Weblinks

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