Wasserschloss Wittringen

Wasserschloss Wittringen

Das Schloss Wittringen, auch Haus Wittringen genannt, ist ein Wasserschloss in der nordrhein-westfälischen Stadt Gladbeck am nordwestlichen Rand der Freizeitstätte Wittringen.

Geschichte

Schlossanlage von Norden

Eine erste Erwähnung einer Adelsfamilie, die sich „von Wittringen“ nannte, findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1263, die einen Ritter namens Ludolfus de Witteringe nennt. Dieser gilt als der wahrscheinliche Erbauer der einstigen Burg, deren Entstehungszeit allerdings nicht zu datieren ist. Ludolfus de Witteringe entstammte dem Geschlecht derer von Horst (Horst-Emscher), das wiederum seinen Ursprung auf der Burg Altendorf am südlichen Ufer der Ruhr hatte.

Im Jahr 1394 wird Heinrich von Brachtbecke – genannt „von Wittringe“ – als Besitzer der Burg erwähnt. Die drei Wolfsangeln aus dem Brabecker Familienwappen wurden in die linke Flanke des Wappens der Stadt Gladbeck aufgenommen.

Hauptgebäude (2005)

Im Jahre 1438 wurde Ernst von Oeffte von Herzog Adolf von Kleve mit einer Hälfte von Wittringen belehnt. Die andere Hälfte erwarb die Familie Oeffte später, um damit alleiniger Besitzer von Wittringen zu werden. Etwa Mitte des 16. Jahrhunderts ging die gesamte Anlage als Verlobungsgeschenk auf das Rittergeschlecht von der Capellen über, in deren Besitz sie etwa 150 Jahre lang verblieb.

Der Dreißigjährige Krieg ging an Wittringen nicht spurlos vorüber: 1642 wurde es von hessischen Söldnern gebrandschatzt. Das damalige Herrenhaus wurde anschließend als 2-stöckiges Fachwerkhaus wieder aufgebaut.

Fachwerkbau mit Museum

Anfang des 18. Jahrhunderts kam Wittringen in den Besitz der Familie Vittinghoff-Schell. Deren Nachfahre, Freiherr Friedrich von Vittinghof-Schell, veräußerte Wittringen mit umliegenden Ländereien und Waldbesitz im Jahre 1922 für 3,75 Millionen Reichsmark an die Stadt Gladbeck, die das Anwesen grundlegend sanierte. Im Zuge der Arbeiten wurde das Herrenhaus nach alten Plänen aus dem Archiv des Schlosses Hugenpoet wieder in seinen Ursprungszustand versetzt und die ehemalige Scheune abgerissen, um Platz zu schaffen für das heutige Hauptgebäude im Stile der niederrheinischen Renaissance.

Der historische Fachwerkbau beherbergt seit 1928 das Museum der Stadt Gladbeck mit naturkundlichen, bergbau- und stadtgeschichtlichen Sammlungen. Im neuen Gebäude hat ein Restaurant Platz gefunden.

Die Vogelinsel am Wasserschloss eröffnete nach Total-Umbau 2005 erneut ihre Pforten und zeigt Papageienvögel und andere Exoten. Ein Schlossanbau mit einem kleinen Schau-Aquarium wurde 2004 abgerissen.

In der Umgebung von Schloss Wittringen liegen weitläufige Wald- und Parkanlagen, das Stadion Gladbeck (Vestische Kampfbahn), das Freibad, Sportplätze, Kinderspielplätze, eine Bogenschießanlage, Minigolfplätze, eine Marathonbahn und weitere Erholungs- und Freizeitanlagen, wie der Streichelzoo und das Vogelwarmhaus mit Freigehege.

Weblinks

51.559656.981257Koordinaten: 51° 33′ 35″ N, 6° 58′ 53″ O


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