- Wassertransferdruck
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Der Wassertransferdruck ist ein Oberflächenbeschichtungsverfahren zum Aufbringen unterschiedlichster Muster und Dekore auf dreidimensional geformte Objekte.
Inhaltsverzeichnis
Einsatzgebiete
Der bekannteste Anwendungsfall ist wohl das Dekorieren von Autointerieurteilen in Wurzelholz- oder Karbonoptik. Dabei können fast alle Materialien (Holz, Glas, Metall ...) durch Wassertransferdruck veredelt werden. Sollen einzelne Bauteile in Spiegeloptik veredelt werden, so kann der Wassertransferdruck durch die Verspiegelungstechnik[1] ergänzt werden.
Beschreibung des Verfahrens
Das Verfahren[2] läuft wie folgt ab: Ein Dekor wird auf einen speziellen wasserlöslichen Polyvinylalkohol-Film gedruckt. Sofern erforderlich werden die zu beschichtenden Teile grundiert und/oder mit einem Grundfarbton (Basislack) überzogen. Der Druckfilm wird auf der Wasseroberfläche des Tauchbeckens ausgelegt und mit Aktivator besprüht. Die Trägersubstanz löst sich auf und gibt das vorher aufgedruckte Dekor in flüssiger Form an die Wasseroberfläche ab. Es bleibt dabei in seiner Form erhalten. Die zu beschichtenden Teile werden durch die schwimmende Farbschicht in das Wasserbad getaucht. Durch den Druck des Wassers wird der Dekorfilm überall gleichmäßig an die Teile gepresst. Er haftet an ihnen an und erzeugt so das gewünschte Muster. Die bedruckten Teile werden gewaschen, um die überschüssige Polyvinylalkohol-Trägerschicht des Films zu entfernen, und anschließend getrocknet. Zum Schutz des beschichteten Dekors werden die bedruckten Teile klarlackiert. Die Wahl des Decklacks und die Qualität der Lackierung bestimmen dabei maßgeblich die Lichtbeständigkeit und Abriebfestigkeit der fertigen Teile.
Funktionsablauf von Wassertransferdruck (Anleitung)
Das Verfahren des Wassertransferdrucks eignet sich dazu, selbst komplex geformte Oberflächen mit einer Vielzahl von Dekoren (Filmen) zu bedrucken. Dies kann auf allen lackierbaren Materialien wie z.B. Kunststoff, Metall, Holz, Glas etc. geschehen.
- Je nach Beschaffenheit der Oberfläche muss das zu bedruckende Teil vorbehandelt werden (z.B. leicht anschleifen).
- Anschließend wird das Teil in der gewünschten Farbe grundiert.
- Das gewünschte Dekor (= der entsprechende Film) wird auf die Wasseroberfläche des Tauchbeckens gelegt.
- Der Film wird mit einem passenden Aktivator besprüht, dabei löst sich die Trägerfolie im Wasser auf.
- Das zu bedruckende Teil wird in das Wasserbecken getaucht und durch den Druck des Wassers wird das Dekor gleichmäßig angepresst.
- Nun muss das bedruckte Teil gewaschen und getrocknet werden.
- Das bedruckte Teil wird zum Schluß mit Klarlack zum Schutz der Oberfläche vor Abrieb lackiert.
Der genaue Ablauf ist aus diesem Schulungsvideo ersichtlich.[3]
Vollautomation
Bei großen Stückzahlen ist der Einsatz eines Vollautomaten notwendig, der in der Lage ist, die notwendigen Arbeitsschritte in einer automatisierten Wassertransferdruck-Straße abarbeiten zu können. Beispiel: Funktionsweise - Vollautomat
Weiterführende Links
DSF-Fernsehreport Video zu Wassertransferdruck
Arbeitsbeispiele Wassertransferdruck - Einsatzmöglichkeiten
Gesamtübersicht verfügbarer Filme des Generalimporteurs aus TaiwanReferenzen
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