Wassili Wladimirowitsch Bykow

Wassili Wladimirowitsch Bykow
Kyrillisch (Weißrussisch)
Васiль Уладзiмiравiч Быкаў
Łacinka: Vasil Uładzimiravič Bykaŭ
Transl.: Vasil' Uladzimiravič Bykaŭ
Transkr.: Wassil Uladsimirawitsch Bykau
Kyrillisch (Russisch)
Василь Владимирович Быков
Transl.: Vasil' Vladimirovič Bykov
Transkr.: Wassil Wladimirowitsch Bykow

Wassil Uladsimirawitsch Bykau (* 19. Juni 1924 in Bytschki, Woblast Wizebsk; † 22. Juni 2003 in Minsk), war ein weißrussischer Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Jugend und Kriegsdienst

Wassil Bykau 1944 in Rumänien

Wassil Bykau wurde im weißrussischen Dorf Bytschki geboren. Er besuchte die Wizebsker Kunstschule, Abteilung Bildhauerei und die Infanterieschule in Saratow. 1942 trat er in die Rote Armee ein und kämpfte in Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien und Österreich. Zweimal wurde er verwundet. 1947 wurde er aus dem Militär entlassen. Im selben Jahr wurde erstmals eines seiner Werke veröffentlicht.

Schriftstellerische Tätigkeit

Ab 1955 lebte er allein von seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Seine frühen Erzählungen thematisieren die Ereignisse des Krieges, ihre Protagonisten sind Soldaten und Offiziere der Roten Armee. Bekannt wurde Bykau mit seiner 1962 erschienene Erzählung "Die dritte Leuchtkugel" ("Трэцяя ракета"). In den 1960er Jahren erschienen auch seine international bekannt gewordenen Erzählungen "Alpenballade" ("Альпійская балада") und "Die Toten haben keine Schmerzen" ("Мёртвым не баліць"), in den 1970er Jahren "Die Schlinge" ("Сотнікаў"), "Der Obelisk" ("Абелiск"), "Gehen und nicht zurückkehren" ("Пайсцi i не вярнуцца"). Bykau schrieb in seiner weißrussischen Muttersprache, übersetzte aber viele seiner Werke selbst ins Russische.

Posten und Auszeichnungen

Von 1972 bis 1978 war er Sekretär der Hrodnaer Abteilung des Schriftstellerverbandes der Weißrussischen SSR. 1974 erhielt er den Staatspreis der UdSSR, 1980 wurde er mit dem Titel "Nationalschriftsteller Weißrusslands" ausgezeichnet und 1986 erhielt er für seine Erzählung "Zeichen des Unheils" ("Знак бяды") den Leninpreis.

Emigration, Krankheit und Tod

Ende 1980er Jahren beteiligte Bykau an Tätigkeiten der prodemokratischen politischen Kräften Weißrusslands (Weißrussische Volksfront) und im Jahre 1994 unterstützte deren Kandidaten an der Präsidentenwahl, die der frühere Kolchoschef Lukaschenko gewann.

Ende 1997 verließ Bykau Weißrussland wegen zunehmender Repressionen der Staatsmacht unter Präsident Aljaksandar Lukaschenka gegen ihn. Diese drückten sich u.a. in Publikationsverboten und negativen Pressekampagnen aus. Bykau ging zunächst nach Frankreich und Deutschland. Ab Ende 2002 lebte er in Tschechien. Bykaus gesundheitliche Situation hatte sich seit Mitte der 1990er Jahre verschlechtert. In Tschechien unterzog er sich einer Krebsoperation am Magen. Bei einem Aufenthalt in Weißrussland, wo er sich von dem Eingriff erholen wollte, verstarb Bykau am 22. Juni 2003.

Literatur über Wassil Bykau

  • Васiль Буран: Васiль Быкаў. Нарыс творчасці. Мінск: Мастацкая литаратура 1976. (weißrussisch)
  • Лазарь Ильич Лазарев: Василь Быков. Очерк творчества. Москва: Художественная литература 1979. (russisch)
  • Алешь Адамович: Васіль Быкаў = Василь Быков. Мінск: Беларусь 1986. (weißrussisch, russisch)
  • Dagmar Kassek: Zur Genesis parabolischen Erzählens bei Vasil' Bykau. Zeitschrift für Slawistik, 1988, bd. 33, n. 4, S. 523.
  • Joseph Mozur: Vasil' Bykau: Exhuming the Belorussian Past. In: World Literature Today, 1990, vol. 64, n. 2, S. 251. (englisch)
  • Zina J. Gimpelevich: Vasil Bykau's Belarusan Pilgrimage. In: Canadian Slavonic Papers, 2000, vol. 42, n. 3, S. 343-363. (englisch)
  • Zina J. Gimpelevich: Vasil Bykau: His Life and Work. Montreal [u.a.]: McGill-Queen's University Press 2005. ISBN 0773529004. (englisch)

Weblinks


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