Wat Poh

Wat Poh
Liegender Buddha im Wat Pho
Übersichtskarte des Putthawat

Wat Pho (Thai วัดโพธิ์, Touristen kennen ihn unter dem Namen Tempel des liegenden Buddha) ist ein Königlicher Tempel Erster Klasse, ein buddhistischer Tempel (Wat), der im Zentrum der historischen Altstadt von Bangkok (siehe Rattanakosin) liegt, unmittelbar südlich des Königspalastes. Sein offizieller Name wird zu Wat Phra Chetuphon (วัดพระเชตุพน) abgekürzt, Einheimische nennen ihn aber noch immer Wat Pho nach seinem historischen Namen Wat Potharam, welcher an das Kloster des Bodhi-Baumes in Bodhgaya erinnern soll.

Da Wat Potharam bereits in der Ayutthaya-Chronik zur Regierungszeit von Phra Petracha erwähnt wurde, dürfte er bereits im 17. Jahrhundert gegründet worden sein. Zur Gründung seiner neuen Hauptstadt Bangkok restaurierte und erweiterte König Rama I. den Tempel (das dauerte von 1789-1801) und gab ihm den Namen „Wat Phra Chetuphon Vimolmangkalaram Rajaworamahaviharn“. Auch alle weiteren Könige der Chakri-Dynastie erweiterten und restaurierten ebenfalls diesen Königlichen Tempel (Wat Luang).

Sehenswürdigkeiten

Perlmutter-Einlegearbeit auf den Fußsohlen des Liegenden Buddha
  • Phra Ubosoth: der Ubosot wurde von König Rama I. erbaut. In ihm befindet sich Phra Puttha Thewa Patimongkon, eine sitzende Buddha-Statue im Ayutthaya-Stil. In seinem Sockel wurden die sterblichen Überreste von König Rama I. beigesetzt.
  • Kampheng Kaeo: die „Juwelenmauer“ rund um den Ubosot zeigt an seiner Aussenseite 152 quadratische Reliefs, die das Ramakien darstellen. Sie wurden im Auftrag von König Rama III. hergestellt. Bis vor einigen Jahren verkauften findige Geschäftemacher sog. „Temple-Rubbings“ dieser Reliefs auf dünnem Papier. Da die Platten davon zu sehr beschädigt wurden, ist diese Praxis heute nicht mehr gestattet.
  • Viharn des Liegenden Buddha: Die Hauptattraktion ist heute die berühmte 46 Meter lange und 15 Meter hohe vergoldete liegende Buddha-Statue. In Thailand gibt es zahlreiche, riesige Statuen liegender Buddhas, so zum Beispiel im Tempel Wat Khun Inthapramun, Provinz Ang Thong (50 Meter lang, aus Ziegeln mit Stuck verkleidet). Im Tempel Wat Bang Phli Yai Klang in der Provinz Samut Prakan befindet sich ein 53 Meter langes Exemplar, welches sogar begehbar ist.
  • Phra Maha Chedi Si Ratchakan: Weithin sichtbar ist diese Gruppe von vier Chedis, eine jede 42 Meter hoch und mit verschiedenfarbigen Mosaiken aus Kacheln bedeckt. Die erste wurde von König Rama I. erbaut und enthält die Überreste der Buddha-Statue „Phra Si Sanphet“, welche von den Burmesen bei ihrem Überfall auf Ayutthaya 1767 zerstört wurde. Die zweite und dritte Chedi wurden von König Rama III. als Symbol der Regentschaft seines Vaters und seiner eigenen errichtet. Diese Gruppe von drei Chedis sollte an eine ähnliche Gruppe des Wat Phra Sri Sanphet in Ayutthaya erinnern. Die vierte, mit blauen Kacheln bedeckte Chedi wurde 1853 von König Mongkut (Rama IV.) als Lobpreisung des Buddha in Auftrag gegeben. Als Vorbild diente ihm die Phra Chedi Sisuriyothai in Ayutthaya, welche von König Maha Chakkraphat zu Ehren seiner Königin Si Suriyothai erbaut worden war.
  • Offene Universität: König Rama III. richtete im Wat Pho eine „demokratische, offene Universität“ ein, für Jedermann ungeachtet seiner Herkunft oder seines Standes. Zahlreiche Textbücher wurden in Marmortafeln graviert und im Tempel ausgestellt. Insbesondere die traditionelle thailändische Heilkunst wird hier weiter verbreitet, zum Beispiel die berühmte Thai-Massage.

Literatur

  • K.I. Matics: A History Of Wat Phra Chetupon And Its Buddha Images. The Siam Society, Bangkok 1979 (ohne ISBN, nur noch im Antiquariat erhältlich)

Weblinks

  • Wat Phra Jetuphon:Geschichte und „virtueller Rundgang“ durch den heutigen Tempel
  • Die Fußstapfen des Buddha: Beschreibung der einzelnen Perlmutter-Bilder auf den Fußsohlen des Phra Norn, des Großen Liegenden Buddha

13.7462100.4947Koordinaten: 13° 44′ 46″ N, 100° 29′ 38″ O


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