- Wehrwolf (Führerhauptquartier)
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Wehrwolf war ein Führerhauptquartier in einem Wald 15 km nördlich von Winnyzja in der Ukraine in der Landschaft Podolien.
Inhaltsverzeichnis
Bau der Anlage
Zwischen Juli 1942 und Februar 1943 befand sich das deutsche Führerhauptquartier dort. Seit dem 1. November 1941 wurde die Anlage von der Organisation Todt und örtlichen Arbeitskräften errichtet. Ein Flugfeld befand sich bei Kalinowka.
Die Anlage befand sich in einem Tannenwald acht Kilometer nördlich von Winnyzja. Sie bestand aus 20 Holzbaracken und bis zu drei Bunkern der "Klasse B", umgeben von Stacheldrahtzaun und Verteidigungsstellungen, die durch Tunnel verbunden waren. Einige Beobachtungstellungen befanden sich auf Plattformen in Eichen außerhalb des Tannenwaldes. Es standen zudem Teehaus, Friseur, Bad, Sauna, Kino und ein Schwimmbecken zur Verfügung.
In und um Winnyzja lebten 1942 trotz der deutschen Massaker noch etliche jüdische Zwangsarbeiter, die als Sicherheitsrisiko für Hitler eingestuft wurden. Am 5. Januar 1942 befahl die SS den Juden, sich zu einer „Umsiedlung“ zusammenzufinden. Sie wurden jedoch wieder nach Hause geschickt, weil der Boden so hart gefroren war, dass es nicht gelungen war, Gruben auszuheben. Daraufhin stellte die SS im zum Führerhauptquartier nächstgelegenen Dorf 227 Juden an die Wand des örtlichen NKWD-Gefängnisses, sprengte die Mauer und begrub so diese Juden.[1]
Adolf Hitler hielt sich meist im FHQ Wolfsschanze auf; er war nur dreimal im FHQ Wehrwolf;
Kolonie
Unweit von Winniza plante Heinrich Himmler in seiner Funktion als Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums die Einrichtung einer mit zunächst 10.000 Volksdeutschen zu besiedelnden Kolonie unter dem Namen „Hegewald“, die als einer der Kerne der zukünftigen deutschen Siedlungen in der Ukraine gedacht war[2]
Literatur
- Zeidler, Zeigert, Die Führerhauptquartiere.
- Christa Schroeder, Er war mein Chef.
Weblinks
- Die Führerhauptquartiere auf bundesarchiv.de
- Webseite der Stadt Vinnytsia
- The secrets of FHQ Wehrwolf
- Bilder
Einzelnachweise
- ↑ Richard Rhodes: Die deutschen Mörder. Die SS-Einsatzgruppen und der Holocaust, Bergisch Gladbach 2004, ISBN 3-7857-2183-8, S. 330f.
- ↑ Wendy Lower: Nazi Empire-Building and the Holocaust in Ukraine, Chapel Hill 2005, S.162-179
49.2328.48Koordinaten: 49° 13′ 48″ N, 28° 28′ 48″ O
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