- Weibisch
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Eine Koketterie bezeichnet ein widersprüchliches Verhalten, bei dem der Akteur darauf setzt, dass ihm die widersprüchlichen Elemente nicht vorgehalten werden, da diese nicht offen oder nicht im gleichen Medium zutage treten.
Der Begriff wird häufig für ‚weibliches‘ Verhalten gebraucht. Das davon abgeleitete und selten gewordene Wort „Kokotte“ (aus dem Französischen) bezeichnete euphemistisch eine elegante Halbweltdame (demi-mondaine).
Koketterie kann rein intuitiv betrieben werden und etwa auf Unentschlossenheit oder Wankelmut bzw. Unbeständigkeit beruhen. Sie kann aber auch gezielt eingesetzt oder berechnet sein, um gerade durch den Widerspruch Aufmerksamkeit oder Zustimmung zu erzielen, so etwa in der Kunst oder der Politik.
Eine typische Koketterie im sozialen Umgang besteht darin, durch Mimik, Gestik oder Verhalten eine Aufmerksamkeit zu erwecken, auf Ansprache aber jegliches Interesse an einem weiteren Austausch in Abrede zu stellen. Im politischen Raum kann sie etwa darin auftreten, durch Symbolik oder Rhetorik die Nähe zu einer bestimmten politischen Position auszudrücken, diese aber im gesprochenen oder geschriebenen Wort abzulehnen.
Der Soziologe Georg Simmel widmete in seiner „Soziologie“ von 1908 der Koketterie ein eigenes Kapitel; ihm ist sie eine typische Waffe der Frauen gegen die nach Normen und Gesetzen sozial überlegenen Männer.
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