Weichselhaff

Weichselhaff
Landsat-Foto des Frischen Haffs

Das Frische Haff (polnisch Zalew Wiślany) ist ein Teil (Haff) der Ostsee, westlich und insbesondere südwestlich der Stadt Kaliningrad (früher Königsberg (Preußen)).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Frische Haff wird durch die Frische Nehrung, eine ca. 70 km lange und 2 km breite Halbinsel, von der Danziger Bucht getrennt. Das Pillauer Seetief ist der einzige Durchlass zwischen den Haff und der Ostsee. Die größten Flüsse, die in das Haff münden, sind die Nogat und der Pregel. Quer durch das Frische Haff verläuft die Grenze zwischen Polen und der russischen Exklave Kaliningrad. Die bedeutendsten Städte am oder in unmittelbarer Nähe zum Frischen Haff sind Kaliningrad (Königsberg) und Baltiysk (Pillau) in Russland sowie Elbląg (Elbing) in Polen.

Aktuell gibt es Planungen, auf dem polnischen Teil der Frischen Nehrung einen Kanal zwischen Ostsee und dem Haff zu bauen. Damit soll der Hafen der Stadt Elbląg reaktiviert werden, der momentan darunter leidet, dass die einzige schiffbare Verbindung zur Ostsee, das Pillauer Seetief, auf russischem Gebiet liegt. Das Projekt ist allerdings aufgrund der ungewissen Auswirkungen auf das Ökosystem des Frischen Haffs stark umstritten.

Name

Die Prußen nannten das Haff Aismaris, was "schnell bewegendes Haff" bedeutet und mit der deutschen Bezeichnung "frisch" korrespondiert. Zeitweise hieß das Haff auch ‚Friesisches Haff‘, eine Bezeichnung‚ die von den ersten deutschen Siedlern auf der Nehrung – den Friesen stammt. Der Begriff wurde im Laufe der Zeit zu ‚Fries’sches Haff‘ und später zu ‚Frisches Haff‘.

Auf Russisch heißt das Frische Haff Калининградский залив (Kaliningradskij Zaliw), in der DDR wurde es auch Weichselhaff genannt.

Geschichte

Die Ostseeküste zwischen Elbing und Königsberg mit dem Frischen Haff und dem Kurischen Haff (um 1910).

Bis 1945 gehörten das Frische Haff und die Frische Nehrung zum Deutschen Reich. Als die Rote Armee am Ende des Zweiten Weltkriegs nach Westen vordrang, schnitt sie tausenden ostpreußischen Flüchtlingen den Landweg ab. Ihnen blieb nur der Weg über das zugefrorene Frische Haff. Tausende erfroren oder starben durch sowjetische Luftangriffe, welche sowohl aus Bombardierungen der Eisdecke als auch aus Maschinengewehrbeschuss bestand. Noch Monate nach Eisdeckenabtau wurden Leichen und Tierkadaver an Land gespült. Baden und Trinkwasserentnahme war mit Vergiftungsgefahr verbunden.

Infolge des Potsdamer Abkommens wurde das Gebiet im Norden unter sowjetische, im Süden unter polnische Verwaltung gestellt.

Heute ist der südliche Teil somit zu Polen gehörig, der nördliche ist Teil der Kaliningrader Oblast (Russland).

Ansichten

54.47638888888919.7677777777787Koordinaten: 54° 28′ 35″ N, 19° 46′ 4″ O


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