- Weidenholzer
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Josef Weidenholzer (* 1950 in St. Florian am Inn) ist Professor für Gesellschaftspolitik und Sozialpolitik und seit 1998 Vorstand des Instituts für Sozial- und Gesellschaftspolitik der Johannes Kepler Universität Linz. Seit 1993 ist er Präsident der Volkshilfe Österreich, Präsident der europäischen NGO-Plattform ‚Solidar‘ und seit 2008 Gründungsmitglied und wissenschaftlicher Leiter des Kongresses Momentum in Hallstatt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Besuch des Stiftsgymnasiums Kremsmünster studierte Weidenholzer von 1968 bis 1973 Soziologie an der Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Universität Linz) und engagierte sich als Student im Verband sozialistischer StudentInnen (VSStÖ). 1973 absolvierte er das Magisterstudium, 1977 die Promotion und 1982 die Habilitation.
Weidenholzer startete seinen beruflichen Werdegang 1973 als Vertragsassistent am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Linz und 1975 als Universitätsassistent am Institut für Gesellschaftspolitik. Daneben war er als Mitarbeiter der Ludwig Boltzmann Gesellschaft für Geschichte der Arbeiterbewegung bei Karl Stadler an der Johannes Kepler Universität Linz tätig.
Nach mehreren Lektoraten an verschiedenen Akademien und Universitäten (z.B. Technische Universität Graz, Universität Budweis (Ceske Budejovice), Universität Klagenfurt, ... ), mehrmaligen Forschungsaufenthalten in Großbritannien, Vorträge an Universitäten in Deutschland, USA, GB, Frankreich, Belgien, Tschechien, Ungarn, Schweden, Zypern, Taiwan, Thailand, Korea und Indien und einer Gastprofessur an der Staffordshire University in Großbritannien wurde Weidenholzer 1983 zum außerordentlichen Universitätsprofessor für Gesellschaftspolitik und Sozialpolitik ernannt.
Von 1984 bis 1998 war er Leiter des Forschungsinstituts für Sozialplanung, von 1998 bis 2003 Studiendekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Johannes Kepler Universität Linz.
Wirken
Josef Weidenholzers inhaltliche Schwerpunkte sind Sozialpolitik, Theorie vom Wohlfahrtsstaat, internationaler Vergleich wohlfahrtsstaatlicher Systeme, politische Theorie und politische Kulturen im internationalen Systemvergleich, Theorie und Geschichte sozialer Bewegungen insbesondere der Arbeiterbewegung und die Weiterbildung in Theorie und Anwendung.
Auch baute er den Verein Museum Arbeitswelt in Steyr auf, dessen Vorsitzender er von 1986 bis 1993 war und führte dabei die Landesausstellung Arbeit – Mensch – Maschine (1987) durch, die ausschlaggebend für die Dauereinrichtung des Museums war.
Josef Weidenholzer gilt als überzeugter Europäer und engagierter Professor. Als Präsident der Volkshilfe setzt sich Weidenholzer für soziale Gerechtigkeit ein und bezieht öffentlich Position gegen Ausgrenzung. Eine Verbesserung der Situation von sozial benachteiligten Menschen ist ihm ein besonderes Anliegen, wofür er sich auch politisch engagiert.
Schriften (Auszug)
- Der sorgende Staat, Zur Entwicklung der Sozialpolitik von Joseph II bis Ferdinand Hanusch. Wien 1985.
- Der österreichische Weg, Aussichten und Einsichten. Linz Wien 1989.
- Bewegung und Klasse. Studien zur österreichischen Arbeitergeschichte (Mithrsg.) Arbeitswelt und Sozialstaat. Festschrift für Gerhard Weissenberg zum 60. Geburtstag, Wien 1980.
- Die Situation der Fabrikarbeiterin in Oberösterreich (Mithrsg.), Schriftenreihe zur sozialen und beruflichen Stellung der Frau. o.O. 1980.
- Perspektiven und Tendenzen in der Sozialpolitik, (Mithrsg.) Oswin Martinek zum 60. Geburtstag. o.O. 1984.
- Welfare State Development in East Asia. (Mithrsg.) Gesellschafts- und Sozialpolitische Texte. Linz 2001.
- Bilanz gewerkschaftlicher Jugendarbeit in der Zweiten Republik in: 30 Jahre Gewerkschaftsjugend - Rückblick und Ausblick. Linz 1975.
- Der alltägliche Faschismus, in: Aufrisse 2 Jg. Nr. 3/1981.
- Der alte(rnde) Mensch und das Arbeitsrecht, in: Helmut Konrad (Hrsg.), Der alte Mensch in der Geschichte, S. 107-121, Wien 1982.
- Der alltägliche Faschismus, in: Reihe gewerkschaftliche Orientierung, Nr. 1/83, S. 19-32.
- Politik in Bewegung - ein Jahrhundert Sozialdemokratie, in: Arbeit/Mensch/Maschine, Der Weg in die Industriegesellschaft, Beiträge. Linz 1987.
- Alternative political movements, in: Jim Sweeney, Josef Weidenholzer (Hrsg.), Austria: A Study in Modern Achievement, S. 101-108. Aldershot 1988.
- Armut als ewig neue Herausforderung, in: Armut in Österreich, Edition pro mente, S. 29-44. Linz 1995.
- Die Rekonstruktion der Sozialdemokratie in Linz 1945 - 1950. in: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1995. Entnazifizierung und Wiederaufbau in Linz (Mithrsg.), S. 13-68. Linz 1996.
Weblinks
- Literatur von und über Josef Weidenholzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik an der JKU Linz
- Volkshilfe Österreich
- Momentum Hallstatt
- Plattform Solidar
Personendaten NAME Weidenholzer, Josef KURZBESCHREIBUNG österreichischer Hochschullehrer GEBURTSDATUM 1950 GEBURTSORT Sankt Florian am Inn
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