Weifert

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Georg Weifert (serbische Transkribition: Ђорђе Вајферт/Đorđe Vajfert, * 15. Juni 1850, Pančevo; † 12. Januar 1937, Belgrad) war ein serbischer Industrieller deutscher Herkunft, Nationalbankpräsident des Königreichs Serbien und erster Nationalbankpräsident Jugoslawiens bzw. des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen. Zudem gilt er als Begründer des modernen Bergbauwesens in Serbien.

Biographie

Weifert begann früh in der Bierbrauerei seines Vaters Ignaz Weifert in Belgrad zu arbeiten, welche die erste Bierbrauerei im Fürstentum bzw. Königreich Serbien war. Er absolvierte die Braumeisterschule in Weihenstephan bei München. Danach kehrte er nach Serbien zurück und übernahm die Bierbrauerei seines Vaters, die er erweiterte. Mit den Gewinnen kaufte er ein Kohlebergwerk bei Kostolac, anschließend ein Kupferbergwerk bei Bor, ein Steinbergwerk bei Zaječar und letztendlich ein Goldbergwerk. Mit den Erträgen aus den Bergwerken wurde er zum reichsten Mann des damaligen Serbien und galt als größter Industrieller des späteren Jugoslawiens.

1890 wurde Weifert zum Nationalbankpräsidenten Serbiens bestellt. Er bekleidete dieses Amt 1890 bis 1902 und 1912 bis 1914/1918. In dieser Zeit erwarb er sich gute Dienste in der Werterhaltung des serbischen Dinars und im Kreditwesen. Wegen seiner guten Dienste wurde Weifert schließlich 1918/1919 zum Nationalbankpräsidenten des neu gegründeten gemeinsamen Staates der Serben, Kroaten und Slowenen. Seine bekannteste Anordnung als Nationalbankpräsident des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen war der Umtausch der österreichisch-ungarischen Krone in den neuen „jugoslawischen“ Dinar, die auch zu großer Kritik führte, da der frühere serbische Dinar 1:1 in den neuen Dinar umgetauscht wurde, die Krone dagegen im Verhältnis 4:1, was vielfach zu Vermögensverlusten derjenigen Jugoslawen führte, die vormals im Staat Österreich-Ungarn lebten.

Georg Weifert galt als bedeutender Mäzen und Förderer humanitärer und kultureller Einrichtungen. Seine Münzsammlung antiken Geldes und seine Bibliothek vermachte er der Universität Belgrad. Besonderen Augenmark legte er auf die Feuerwehr, die er tatkräftig unterstützte. In Vršac war er Ehrenpräsident der dortigen Feuerwehr. In Pančevo, von dem seine Eltern Ignaz und Anna nach Belgrad übersiedelten, ließ er die römisch-katholische Kirche, genannt auch Anina crkva (die Kirche der Anna, in Gedenken an seine Mutter), und das Portal am römisch-katholischen/protestantischen Friedhof, und in Bor die orthodoxe Kirche des hl. Georg erbauen.

Georg Weifert verstarb 1937. Zum Erben seines Wirtschaftsimperiums wurde sein Neffe Ferdinand Gramberg. Heute erinnert in Serbien die 1000-Dinar-Note an Georg Weifert, auf der er abgebildet ist.

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