Weilacher

Weilacher

Udo Weilacher (* 1963 in Kaiserslautern) ist ein deutscher Landschaftsarchitekt, Universitätsprofessor und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Udo Weilacher erlernte den Beruf des Landschaftsgärtners und studierte von 1986 bis 1993 Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität München (u.a. bei Peter Latz und Wolfgang Haber) sowie an der California State Polytechnic University, Pomona bei Los Angeles. 1995 wurde er für ausgezeichnete entwerferische Arbeiten im Bereich Landschaftsarchitektur mit dem Schinkelpreis und 1996 mit dem Peter Joseph Lenné-Preis ausgezeichnet. Nach wissenschaftlichen Mitarbeitertätigkeiten ab 1993 an der Universität Karlsruhe und der ETH Zürich bei Professor Dr. Dieter Kienast wurde er 2001 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich mit Auszeichnung (Medaille der ETH Zürich) zum "Dr. sc. ETH Zürich" promoviert.[1] 2002 wurde er auf den Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und Entwerfen an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover berufen und richtete dort im Rahmen seiner Berufung die deutschlandweit erste Juniorprofessur für Theorie aktueller Landschaftsarchitektur ein. Die Fakultät für Architektur und Landschaft leitete er zwischen 2006 und 2008 als Dekan. Weilacher wurde im April 2009 an die Technische Universität München berufen, um dort die Professur für Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft zu übernehmen.

Weilacher forscht seit 1993 zur Verbindung zwischen Landschaftsarchitektur, bildender Kunst und Gartenkunstgeschichte und untersucht die Entwicklung der aktuellen Landschaftsarchitektur in Europa. Dies führte zu zahlreichen Veröffentlichungen (s.u.) und darüber hinaus zu seiner Wahl in den Sachverständigenkreis der Landart-Galerie Mechtenberg im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA) zwischen 1997 und 1999 sowie zu seiner Berufung als Kuratoriumsmitglied im Fritz-Schumacher-Preis der renommierten Alfred Toepfer Stiftung in Hamburg. Udo Weilacher verfasste zahlreiche Artikel und Fachbücher zu den oben genannten Themen und schrieb zwischen 1999 bis 2003 regelmäßig im Monatsmagazin NZZ FOLIO der Neuen Zürcher Zeitung zu aktueller Landschaftsarchitektur.[2] Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Auseinandersetzung mit aktuellen Entwurfstheorien und neuen Entwurfsmedien in der Landschaftsarchitektur.

Udo Weilacher ist Mitglied beim Deutschen Werkbund (DWB) und bei der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL), sowie Mitbegründer und Berater der Landschaftsarchitekturgalerie AedesLand in Berlin seit 2006. Er ist Mitglied in verschiedenen Gestaltungsbeiräten Deutscher Städte.

Bücher und Buchbeiträge (Auswahl)

  • Udo Weilacher: Syntax der Landschaft. Die Landschaftsarchitektur von Peter Latz und Partner. Basel Berlin Boston 2007, ISBN 978-3-7643-7614-7
  • Bettina von Dziembowski, Dominik von König, Udo Weilacher (Hrsg.): NEULAND. Bildende Kunst und Landschaftsarchitektur. Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 2007. ISBN 978-3-7643-8619-1
  • Udo Weilacher: Gärten gegen Menschen? Dieter Kienasts Suche nach der Balance zwischen Ästhetik und Ökologie. In: Eisel, Ulrich/ Körner, Stefan (Hrsg.): Landschaft in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Band 2. 136-145. Kassel 2007 ISBN 3-89117-166-8
  • Udo Weilacher: The Garden as the Last Luxury Today. Thought-Provoking Garden Projects by Dieter Kienast (1945-1998) In: Conan, Michel (Hrsg.): Contemporary Garden Aesthetics, Creations and Interpretations. 81-95. Washington D.C. 2007 ISBN 978-0-88402-325-8
  • Udo Weilacher: In Gärten. Profile aktueller europäischer Landschaftsarchitektur. Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 2005. ISBN 3-7643-7084-X
  • Udo Weilacher: Visionäre Gärten. Die modernen Landschaften von Ernst Cramer. Basel Berlin Boston 2001 ISBN 3-7643-6568-4
  • Udo Weilacher: Zwischen Landschaftsarchitektur und Land Art. Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 1999, ISBN 3-7643-6120-4
  • Udo Weilacher: The Garden as the Last Luxury Today: Thought-Provoking Garden Projects by Dieter Kienast. In: Conan, Michel (Hrsg.): Contemporary Garden Aesthetics, Creations and Interpretations. 81-95. Harvard University Press 2007 ISBN 0-88402-325-7
  • Udo Weilacher: Land Art In: Colafranceschi, Daniela (Hrsg.): Landscape + 100 words to inhabit it. Land&ScapeSeries. 108-110. Barcelona 2007
  • Udo Weilacher: Versprechen statt fertige Antworten./ Promises instead of ready-made answers. In: Quart Verlag, Luzern (Hrsg.): Schweingruber Zulauf. 3. Band der Reihe Arcadia/ Volume 3 of the Series Arcadia 2006. 8-49. ISBN 3-907631-33-1
  • Udo Weilacher: Bildwelten in Bewegung. Be- und Entschleunigte Landschaften. Image Worlds in Motion. Landscapes Accelerated and De-accelerated. In: Franzen, Brigitte/ Krebs, Stefanie (Hrsg.): Mikrolandschaften. Landscape Culture on the Move. Microlandscapes. 184-199. Köln 2006 ISBN 3-88789-150-3
  • Udo Weilacher: Switzerland und ca. 18 weitere Beiträge in: Taylor, Patrick (Hrsg.): The Oxford Companion to the Garden. Oxford University Press, New York 2006 ISBN 0-19-866255-6
  • Udo Weilacher: Moderne, unwandelbare Gärten? In: De Jong, Erik, A./ Schmidt, Erika/ Sigel, Brigitt (Hrsg.): Der Garten - ein Ort des Wandels. Perspektiven für die Denkmalpflege. 263-275. Zürich 2006
  • Udo Weilacher, in: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2007. 21. Ausgabe. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. K. G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-23607-7

Einzelnachweise

  1. Kurzfassung der Dissertation an der ETH Zürich (PDF)
  2. Verzeichnis der im NZZ Folio erschienenen Artikel

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Udo Weilacher — (* 1963 in Kaiserslautern) ist ein deutscher Landschaftsarchitekt, Universitätsprofessor und Autor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke und Buchbeiträge (Auswahl) 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Udo Weilacher — Udo Weilacher, Prof. Dr. sc. ETH, (born 1963) is a German landscape architect, renowned author and Professor for Landscape Architecture. BiographyUdo Weilacher, born in Kaiserslautern/ Germany, studied landscape architecture at the Technical… …   Wikipedia

  • Dieter Kienast — (* 30. Oktober 1945 in Zürich; † 23. Dezember 1998 ebenda) war ein Schweizer Landschaftsarchitekt, der die internationale Landschaftsarchitektur entscheidend beeinflusste. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Würdigung 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Dani Karavan — (2008) Dani Karavan (Hebrew: דני קרוון, born 1930 in Tel Aviv) is an Israeli sculptor best known for site specific memorials and monuments which merge into the environment, though he has made important installations as well as other significant… …   Wikipedia

  • Landschaftspark Duisburg-Nord — Landschaftspark is a public park located in Duisburg Nord, Germany.It was designed in 1991 by Latz + Partner (Peter Latz), with the intention that it work to heal and understand the industrial past, rather than trying to reject it. The park… …   Wikipedia

  • Dani Karavan — (Berlin 2008) …   Deutsch Wikipedia

  • Gartenarchitekt — Plan Botanischer Garten Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts Unter Landschaftsarchitektur versteht man die Planung und Umgestaltung von nicht bebautem Raum. Dazu gehören sämtliche Außenräume, im Wesentlichen Parks, Sportplätze und Freizeitanlagen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Gartenarchitektur — Plan Botanischer Garten Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts Unter Landschaftsarchitektur versteht man die Planung und Umgestaltung von nicht bebautem Raum. Dazu gehören sämtliche Außenräume, im Wesentlichen Parks, Sportplätze und Freizeitanlagen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Ian Hamilton Finlay — Five Colums von Finlay für den Skulpturenpark am Kröller Müller Museum …   Deutsch Wikipedia

  • Karavan — Straße der Menschenrechte von NW (17. Oktober 2003) Dani Karavan (* 7. Dezember 1930 in Tel Aviv) ist ein international renommierter Bildhauer und Gestalter von großformatigen, begehbaren Kunstwerken, die zuweilen der Land Art zugerechnet werden …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”