- Weissblech
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Weißblech ist ein dünnes kaltgewalztes Stahlblech, dessen Oberfläche elektrolytisch mit Zinn beschichtet wurde. Diese Beschichtung dient vor allem dem Korrosionsschutz. Derzeit sind Wanddicken von 0,499 bis 0,100 mm möglich.
Eine Schicht von ca. 0,3 µm Zinn, das entspricht etwa 2 g/m², genügt, um den Stahl durch Versiegelung vor Korrosion zu schützen. Etwa 90 Prozent des in Deutschland produzierten Weißblechs wird zur Herstellung von Verpackungen verwendet. Daher spricht man auch von Verpackungsstahl.
Weißblech ist zu 100 Prozent recycelbar und kann beliebig oft ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden. Die Recycling-Quote lag 2007 mit 90,9 Prozent erneut weit über dem gesetzlich gebotenen Maß von 70 Prozent.
Die Hauptanwendungen von Verpackungsstahl liegen in folgenden vier Bereichen:
- Blechdosen für Lebensmittel & Tiernahrung (ca. 45 Prozent)
- Verpackungen für Chemisch-technische Produkte und Sprühdosen für Aerosole (ca. 23 Prozent)
- Verschlüsse: Deckel und Kronenkorken (ca. 17 Prozent)
- Getränkedosen (ca. 15 Prozent)
Zink und Chrom sind elektrochemisch unedler als Stahl. Sie bieten deshalb, anders als Zinn, zusätzlich einen elektrochemischen Schutz vor Korrosion. Zink ist jedoch instabil gegenüber Säuren und sauren Lebensmitteln, und Chromverbindungen sind giftig. Daher wird für Konservendosen Weißblech oder Aluminium verwendet.
Weißblechdosen sind dennoch innen oft zusätzlich lackiert oder folienbeschichtet; so können keine Zinnionen in die Lebensmittel gelangen, die entstehen, wenn eine unlackierte Dose offensteht.
Weitere Anwendungsbereiche von Weißblech sind Anschlüsse, Batteriekontakte, Batteriegehäuse und Abschirmgehäuse in der Elektrotechnik/Elektronik, denn Weißblech ist mit säurefreien Flussmitteln lötbar.
Der Weißblechmarkt ist ein typischer Nischenmarkt und leidet derzeit unter Überkapazitäten sowie stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten.
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