- Weisses Kreuz
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Der Evangelische Fachverband für Sexualethik und Seelsorge Weißes Kreuz e.V. (kurz: Weißes Kreuz) ist eine in christlicher Tradition stehende Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen in unterschiedlichsten Problem- und Krisensituationen vor allem im Beziehungs- und Sexualbereich zu beraten. Dies wird in erster Linie durch Schulung und Förderung von Mitarbeitern in kirchlichen Ortsgemeinden, Gemeinschaften und christlichen Werken sowie durch Veröffentlichungen in den Bereichen der Sexualethik, Pädagogik und Seelsorge erreicht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Weiße Kreuz wurde 1890 in Berlin gegründet und war eng mit der Erweckungsbewegung um 1900 verknüpft. Nachdem sich der Dienst zunächst vor allem an junge Männer gewandt hatte (vielfältiges Schrifttum gegen die Onanie), erweiterte er seine Arbeit ab 1911 auch auf Mädchen und Frauen. Der Dienst breitete sich rasch international aus, wurde aber durch den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Das Bundeshaus in Nowawes bei Potsdam wie auch die Geschäftsstelle in Berlin gingen verloren.
Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau, 1959 wurde das Bundeshaus in Kassel erworben. Durch Vereinigung der Männer- und Frauenarbeit entstand der gemeinsame Verein Weißes Kreuz e.V.. Später erfolgte der Umzug der Bundeszentrale nach Vellmar, wo sie 14 Jahre lang verblieb. 1995 wurde in Ahnatal bei Kassel ein neues Seminarzentrum, 1997 auch der neue Stammsitz des Vereines bezogen. Derzeit unterhält das Weiße Kreuz Beratungsstellen über das gesamte Bundesgebiet verstreut.
Arbeitsbereiche
Das Weiße Kreuz ist vor allem in folgenden Arbeitsbereichen tätig:
- Eheseelsorge / Eheseminare
- Erziehungsfragen
- Hilfe im Schwangerschaftskonflikt und Schwangerenberatung
- Sexualberatung in Jugendgruppen und Schulen
- Lebenshilfe
Organisation
Geschäftsführer des Weißen Kreuzes war
- 1969-1999 Gerhard Naujokat
- 1999-2006 Karl-Heinz Espey
- seit 2006 Rolf Trauernicht
Erster Vorsitzender des Vereins ist derzeit Wilhelm Hoffmann aus Pliening/München.
Veröffentlichungen
Das Weiße Kreuz bringt viermal jährlich die Zeitschrift Weißes Kreuz heraus. Zusätzlich erscheinen regelmäßige Sonderdrucke zu bestimmten Themen der Sexualethik, Pädagogik und Seelsorge unter dem Titel Weisses Kreuz extra. Diese Texte werden auch online zum Download angeboten.
Positionen, Kritik
Ein Schwerpunkt des Weißen Kreuzes liegt zur Zeit auf dem Thema Internetsexsucht und Pornographie. Für Betroffene werden Hilfen und Ausstiegsmöglichkeiten angeboten. Auch die Förderung der Ehe und der partnerschaftlichen Beziehung zwischen Mann und Frau ist ein zentrales Anliegen des Weißen Kreuzes.
Das Weiße Kreuz vertritt eine stark konservativ-christliche Sexualmoral. So wird beispielsweise dafür plädiert, mit dem Sex bis zur Ehe zu warten. [1].
Des Weiteren wird bei Fortbildungsseminaren Homosexualität und Pädophilie als „Identitätsstörung“ gleichgestellt und eine psychotherapeutische Behandlung empfohlen.[2] Bei Stellungnahmen zu Homosexualität werden auch Ansichten von Organisationen wie Wüstenstrom berücksichtigt und die Möglichkeit zur Veränderung der sexuellen Orientierung eingeräumt.
Einzelbelege
Weblinks
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