Beckenbodenmuskulatur

Beckenbodenmuskulatur

Der Beckenboden ist der bindegewebig-muskulöse Boden der Beckenhöhle beim Menschen. Er wird unter anderem durch den Musculus levator ani gebildet. Auf Grund der unterschiedlichen Körperhaltung und Beckenstellung bezeichnet der Begriff Beckenboden bei den vierfüßigen Säugetieren die von Scham- und Sitzbein gebildete Ventralfläche des knöchernen Beckens. Der dem Beckenboden des Menschen entsprechende hintere Abschluss der Beckenhöhle wird als „retroperitonäaler Teil der Beckenhöhle“ bezeichnet.

Muskulatur

Der Beckenboden wird unterteilt in

  • Diaphragma pelvis: hinterer Beckenbodenteil, beidseits vom Musculus levator ani, durchbrochen vom Mastdarm
  • Diaphragma urogenitale: vorderer Beckenbodenteil, gebildet von Musculus transversus perinei profundus und superficialis (und ihrer Faszien), Durchtritt der Harnröhre, bei der Frau auch der Scheide

Funktion

Der Beckenboden hat drei Hauptfunktionen:

  1. anspannen,
  2. entspannen,
  3. reflektorisch gegenhalten (anspannen als Reaktion auf eine Druckerhöhung im Bauchraum).

Anspannen ist wichtig zur Sicherung der Kontinenz bei Frauen und Männern. Dabei unterstützt die Beckenbodenmuskulatur maßgeblich den unteren Teil der Harnröhre, die Schließmuskeln der Harnblase und des Anus.

Der Beckenboden entspannt sich beim Wasserlassen, beim Stuhlgang, bei der Frau beim Geschlechtsverkehr, beim Mann bei einer Erektion. Beim Orgasmus pulsiert der Beckenboden, das heißt Anspannung und Entspannung wechseln sich ab.

Reflektorisch gegenhalten muss der Beckenboden beim Husten, Niesen, Lachen, Hüpfen, schweren Lasten tragen usw.; sonst kann es zu Urinverlust kommen.

Bei der Frau kann die Beckenbodenmuskulatur durch Geburten geschwächt werden, was zu mangelnder Kontrolle der Ausscheidungsorgane, Blasensenkung und Gebärmuttersenkung führen kann. Diese Schwäche kann aber in den meisten Fällen durch entsprechendes Training wieder behoben werden. Solche Übungen verhelfen zur Entwicklung und Kontrolle der Beckenbodenmuskulatur und können Frauen auch dazu verhelfen, ihren Orgasmus besser zu kontrollieren.

Bei Frauen und Männern wird der Beckenboden durch Übergewicht, chronische körperliche Überlastung, schlechte Haltung, Operationen im kleinen Becken und teilweise durch Medikamente geschwächt.

Jüngste Untersuchungen erhärten die Vermutung, dass das Training der Beckenbodenmuskulatur beim Mann helfen kann, einer beginnenden erektilen Dysfunktion entgegenzuwirken.

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Abspritzen — Die Ejakulation (lateinisch eiaculari „herausspritzen“) oder der Samenerguss ist ein physiologischer Vorgang, der zum stoßweisen Herausspritzen des Spermas führt. Im weiteren Sinn wird auch der Erguss ohne Spermien als Ejakulation bezeichnet, bei …   Deutsch Wikipedia

  • Samenerguss — Die Ejakulation (lateinisch eiaculari „herausspritzen“) oder der Samenerguss ist ein physiologischer Vorgang, der zum stoßweisen Herausspritzen des Spermas führt. Im weiteren Sinn wird auch der Erguss ohne Spermien als Ejakulation bezeichnet, bei …   Deutsch Wikipedia

  • Samenerguß — Die Ejakulation (lateinisch eiaculari „herausspritzen“) oder der Samenerguss ist ein physiologischer Vorgang, der zum stoßweisen Herausspritzen des Spermas führt. Im weiteren Sinn wird auch der Erguss ohne Spermien als Ejakulation bezeichnet, bei …   Deutsch Wikipedia

  • Beckenboden — Muskulatur Der Beckenboden ist der bindegewebig muskulöse Boden der Beckenhöhle beim Menschen. Er wird unter anderem durch den Musculus levator ani gebildet. Auf Grund der unterschiedlichen Körperhaltung und Beckenstellung bezeichnet der Begriff… …   Deutsch Wikipedia

  • Diaphragma pelvicum — Der Beckenboden ist der bindegewebig muskulöse Boden der Beckenhöhle beim Menschen. Er wird unter anderem durch den Musculus levator ani gebildet. Auf Grund der unterschiedlichen Körperhaltung und Beckenstellung bezeichnet der Begriff Beckenboden …   Deutsch Wikipedia

  • Diaphragma urogenitale — Der Beckenboden ist der bindegewebig muskulöse Boden der Beckenhöhle beim Menschen. Er wird unter anderem durch den Musculus levator ani gebildet. Auf Grund der unterschiedlichen Körperhaltung und Beckenstellung bezeichnet der Begriff Beckenboden …   Deutsch Wikipedia

  • Ejakulation — Die (männliche) Ejakulation (lateinisch eiaculari „herausspritzen“) oder der Samenerguss ist der physiologische Vorgang des stoßweisen Herausspritzens von Sperma aus der Harnröhre. Im weiteren Sinn wird auch der Erguss ohne Spermien als… …   Deutsch Wikipedia

  • Analer Faustverkehr — Faustverkehr (engl.: Fisting , engl.: fist für „Faust“) bzw. Fisten oder Fausten ist eine sexuelle Praktik, bei der mehrere Finger bis hin zu einer oder mehreren Händen in die Vagina (brachiovaginal) oder den Anus (brachioproktisch) eingeführt… …   Deutsch Wikipedia

  • Analfisting — Faustverkehr (engl.: Fisting , engl.: fist für „Faust“) bzw. Fisten oder Fausten ist eine sexuelle Praktik, bei der mehrere Finger bis hin zu einer oder mehreren Händen in die Vagina (brachiovaginal) oder den Anus (brachioproktisch) eingeführt… …   Deutsch Wikipedia

  • Bauchpresse — Als Bauchpresse wird die willkürliche, intraabdominale Druckerhöhung durch Anspannung verschiedener Muskelgruppen bezeichnet, die Physiologischerweise in der Regel eingesetzt wird, um die normale Defäkation zu beschleunigen. Eine Erhöhung des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”