- Welemir Chlebnikow
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Welimir Chlebnikow (russisch Велимир Хлебников; eigentlich Wiktor Wladimirowitsch Chlebnikow/ Виктор Владимирович Хлебников, wiss. Transliteration Viktor Vladimirovič Chlebnikov; * 28. Oktoberjul./ 9. November 1885greg. in Tundutowo (Gouvernement Astrachan, heute Kalmückien); † 28. Juni 1922 in Santalowo (Rajon Krestzy, Oblast Nowgorod) war ein Dichter des russischen Futurismus, dessen Werk und Einfluss aber weit über diese Bewegung hinausreicht.
Chlebnikow gehörte der bedeutsamsten Futuristengruppe Gileas (Гилея) an. Zusammen mit Wladimir Majakowski, Dawid Burljuk und Alexei Krutschonych veröffentlichte er 1912 das Manifest Eine Ohrfeige dem allgemeinen Geschmack (Пощечина общественному вкусу), das als Manifest des russischen Futurismus gilt. Aber schon vor diesem Manifest hatte er eine ganze Reihe herausragender Gedichte geschrieben.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen Bobeobi (1908/09), Grashüpfer (1908/09), Kolokol Uma (1913) und die so genannte Über-Erzählung (сверхповесть) Sangesi. Zusammen mit Aleksei Krutschonych (Text) und Michail Matjuschin (Musik), zu Dekorations- und Kostümentwürfen von Kasimir Malewitsch, gehörte er zu den Autoren der „ersten futuristischen Oper“ Sieg über die Sonne (Pobeda nad solnzem); einem Schlüsselwerk der russischen und europäischen Avantgarde, uraufgeführt in Petersburg im Dezember 1913.
In seinem Werk experimentierte Chlebnikow mit der russischen Sprache. Er ging bis zu ihren Wurzeln zurück und erfand unzählige Neologismen. Zusammen mit Krutschonych entwickelte er die Kunstsprache Saum, die eine Universalsprache, eine Sternen- oder auch Vogelsprache werden sollte. Er war außerdem fasziniert von slawischer Mythologie und konzipierte eine Synthetisierung der euroasiatischen Geisteswelt. Er sah sich selbst als Vorsitzenden der Erdkugel, praktizierte eine "Schicksalswissenschaft", die er im Grenzbereich zwischen Poesie und Mathematik angesiedelt hatte und die es ihm ermöglichte, den Untergang des Zarenreiches, den Zweiten Weltkrieg und die Befreiung Afrikas von der Kolonisierung vorauszusagen.
Literatur
Velimir Chlebnikov: Werke. Poesie - Prosa - Schriften - Briefe. Rowohlt, Reinbek 1985, ISBN 3498008684
Weblinks
- Literatur von und über Welimir Chlebnikow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gedichte von Welimir Chlebnikow
Personendaten NAME Chlebnikow, Welimir ALTERNATIVNAMEN Viktor Vladimirovič Chlebnikov, Wiktor Wladimirowitsch Chlebnikow KURZBESCHREIBUNG russischer Dichter GEBURTSDATUM 9. November 1885 GEBURTSORT Tundutowo STERBEDATUM 28. Juni 1922 STERBEORT Santalowo
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