Wendelin Mosbrugger

Wendelin Moosbrugger, auch Wendelin Mosbrugger, (* 20. Oktober 1760 ^[1] Rehmen (Ortsteil von Au (Vorarlberg) ); † 20. August 1849 ^[2] in Aarau, Schweiz) war ein deutscher Porträt- und Miniaturmaler. Er stammte aus der für ihre Baumeister, Stuckateure und Maler berühmten Moosbruggerfamilie .

Leben

Wendelin Moosbrugger zeigte bereits als Kind besonderes Talent zum Zeichnen und Malen. Er wurde in Konstanz ausgebildet und war zunächst als „Zimmermaler“ tätig. Der Kurfürst von Baden in Mannheim brachte ihn auf die Akademie um ihn weiterlernen zu lassen. Er war ab 1794 in Konstanz ansässig, war aber auch in Karlsruhe und Wien sowie für den Hof zu Stuttgart tätig; in Köln saßen ihm königliche, fürstliche und private Leute Modell. Allerdings waren auch die politischen Zeiten für einen Hof-Porträtisten günstig. Die von Napoleon zu Königen erhobenen deutschen Fürsten wollten sich mit Pinsel und Farbe verewigen lassen, so portraitierte er den württembergischen König Friedrich I. von Württemberg mit dessen Gemahlin sowie den Bruder Napoleons Jérome, den König von Westfalen. König Friedrich ernannte Wendelin Moosbrugger 1810 zum Königlichen Portrait-Hofmaler. ^{[3] [4] [5]}

Wendelin Moosbrugger fertigte u.a. die Altarbilder in seinem Geburtsort Rehmen. ^[3]

Familie

Wendelin stammte aus der Ehe des Müllers Leopold Moosbrugger aus Rehmen und Anna Katharina geb. Kohler ^[3]. Seine erste Frau Anna Schärtker von Arbon aus Thurgau, die er 1795 geheiratet hatte, starb schon knapp 2 Jahre später bei der Geburt des Sohnes Leopold Moosbrugger (1796–1864), der später als Mathematiker bekannt wurde.

Wendelin heiratete dann 1802 Anna Maria Huetlin aus Constanz (1774-1829). Aus dieser Ehe gingen elf Kinder hervor, u.a.

• August Moosbrugger (1802–1858), Architekt, Lizeum-Professor und Großherzoglicher Bauinspektor in Wertheim
• Friedrich Moosbrugger (1804–1830), Portraitmaler
• Josef Moosbrugger (1810–1869), Landschaftsmaler

Werke

Wendelin Moosbrugger, von König Friedrich von Württemberg zum Königlichen Portrait-Hofmaler ernannt, machte sich durch seine feinsinnigen und psychologisierenden Bildnisse einen Namen. Sie unterschieden sich durch eine nüchterne, sachliche Schilderung deutlich von dem Pathos und der idealisierenden Eleganz der höfischen Portraitmalerei. Als Beispiel gilt die Realitätsnähe des Bildnisses seiner zweiten Ehefrau, Anna Maria, geb. Hüetlin (1774-1829), in dem er sich nicht scheute, das beginnende Altern ihres Gesichtes wiederzugeben. ^[6]

• Anna Maria Moosbrugger, geb. Hüetlin, Portrait Öl auf Leinwand um 1820, Augustinermuseum Freiburg (siehe Commons)
• Familie im Garten (Zeppelin Museum Friedrichshafen)
• Altarbild (Hochaltar der Kirche Rehmen, um 1800)
• Kreuzwegstationen in der Kirche St. Fridolin, Lörrach-Stetten ^[7]
• Samuel Thomas Soemmerring, Portrait Öl auf Leinwand, um 1813 (siehe Commons)
• St.Peter und Paul, Pfarrkirche St.Peter und Paul in Konstanz-Litzelstetten ^[8]
• Ignaz Heinrich und Johann Philipp Freiherrn von Wessenberg ^[9]
• Die Familie Barxel in Konstanz, 1816 (siehe Commons)>
• Die Kinder des Joseph Beutter-Gehring, 1831 (siehe Commons)
• Altarbild in der Kuratienkirche St. Josef (in Au/Rehmen), um 1800

Literatur

• Hermann Gsteu: Unsere Heimat Au, Gemeindeamt Au
• Michael Bringmann, Sigrid von Blanckenhagen, Konrad Weissenhorn: Die Mosbrugger: die Konstanzer Maler Wendelin, Friedrich, Joseph Mosbrugger, 1974, ISBN 3-87437-100-X
• Die Konstanzer Maler Wendelin, Friedrich, Joseph Mosbrugger, Kunstverein Konstanz 1996
• Michael Bringmann: Moosbrugger, August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, S. 77. Nebeneintrag bei Friedrich Mosbrugger (Maler)
• Max Bär: Moosbrugger, Wendelin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 206 f. Familienartikel

Weblinks

• Hermann Gsteu: Der Maler Wendelin Moosbrugger. In: Unsere Heimat Au. Gemeindeamt Au. Abgerufen am 26. Februar 2009.
• Nachlass Hermann Sander (1840–1919)

Einzelnachweise

1. ↑ Datum geändert gemäß ADB
2. ↑ Datum ergänzt laut ADB
3. ↑ ^{a b c} siehe Hermann Gsteu: „Der Maler Wendelin Moosbrugger“
4. ↑ [1], „Augustinermuseum Freiburg“
5. ↑ [2], „Galerie Zeller“
6. ↑ Erläuterung zum Porträt seiner Ehefrau Anna Maria (Augustiner-Museum, Freiburg im Breisgau)
7. ↑ [3], „Kirche St. Fridolin“
8. ↑ [4], „St.Peter und Paul“ (Öl auf Leinwand)
9. ↑ [5], „Freiherrn von Wessenberg“ (Aquarell auf Elfenbein, Augustinermuseum Freiburg)

Personendaten
NAME	Moosbrugger, Wendelin
ALTERNATIVNAMEN	Mosbrugger, Wendelin
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Maler
GEBURTSDATUM	20. Oktober 1760
GEBURTSORT	Rehmen in Au (Vorarlberg)
STERBEDATUM	20. August 1849
STERBEORT	Aarau