- Wengernalp-Bahn
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Wengernalpbahn BDhe 4/8 vor GrindelwaldFahrplanfeld: 311/312 Streckenlänge: 19.11 km Spurweite: 800 mm Stromsystem: 1500 = Maximale Neigung: 250 ‰ Minimaler Radius: 60 m Zahnstangensystem: Riggenbach Lauterbrunnen–Grindelwald[1] Legende0.00 Lauterbrunnen 797 m ü. M. Anschluss zur BOB nach Interlaken und zur BLM nach Mürren 0.75 Witimatte 827 m ü. M. alte Strecke Ende 2007 stillgelegt Wurmschopf 136 m 1.79 Rohrfluh 994 m ü. M. Rohrfluh 27 m Tunnel Nr. 3 34 m Tunnel Nr. 4 77 m Kehrtunnel 248 m 3.03 Wengwald 1'182 m ü. M. 3.82 Wengen 1'275 m ü. M. 5.72 Allmend 1'509 m ü. M. 7.10 Bannwald 1'698 m ü. M. 8.31 Wengernalp 1'874 m ü. M. Kleine Scheidegg 110 m 10.47 Kleine Scheidegg 2'061 m ü. M. Anschluss an JB zum Jungfraujoch 11.79 Salzegg 1'995 m ü. M. Galerie 13.00 Strättli 1'840 m ü. M. Galerie 14.49 Alpiglen 1'616 m ü. M. 16.02 Brandegg 1'333 m ü. M. 16.74 Rohr 1'153 m ü. M. 18.13 Grindelwald Grund 944 m ü. M. Depot und Werkstätte 19.11 Grindelwald 1'034 m ü. M. Anschluss zur BOB nach Interlaken Die Wengernalpbahn (WAB) ist eine 1893 eröffnete Schmalspurbahn im Kanton Bern. Sie führt von Lauterbrunnen über Wengen und die Kleine Scheidegg nach Grindelwald. Benannt wurde sie nach dem landschaftlich reizvollen Streckenabschnitt von Wengen auf die Wengernalp.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ursprüngliche, alte Strecke genannte Linienführung war mit bis zu 250‰ zwischen Lauterbrunnen und Wengen sehr steil und eine grosse Belastung für die Triebfahrzeuge. Aufgrund ihres Verlaufs ist sie eisschlaggefährdet und wird deshalb jeweils im Winter gesperrt. 1910 wurde deshalb eine neue Trasse eröffnet, die durch die Führung in zahlreichen Tunneln entstanden ist und welche nur noch Steigungen von 180‰ aufweist. Die alte Strecke blieb allerdings bis Ende 2007 in Betrieb und wurde für den Güterverkehr und Leerzüge verwendet. Jeweils im September verkehrten während des Jungfrau-Marathons fahrplanmässig Nostalgiezüge über die alte Strecke, die mit gewöhnlichen Fahrscheinen benutzt werden konnten.
Jeweils in Lauterbrunnen und Grindelwald bestehen Umsteigemöglichkeiten zur Berner-Oberland-Bahn (BOB) nach Interlaken. In Lauterbrunnen besteht noch Anschluss an die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren (BLM) sowie die Buslinien nach Stechelberg und Isenfluh. Auf der Kleinen Scheidegg beginnt ausserdem die Jungfraubahn (JB).
1946 legten die Betriebsgemeinschaft Wengernalpbahn / Jungfraubahn (JB) ihre Direktionen mit den Berner-Oberland-Bahnen (BOB) zusammen; die Bahnen in der Jungfrau-Region werden seither gemeinsam verwaltet und betrieben. Die Verwaltungsgemeinschaft erhielt im Jahr 2000 als Jungfraubahnen Management AG ihre eigene Rechtspersönlichkeit, als gemeinsames Tochterunternehmen der Jungfraubahnen Holding und der BOB.
Ende 2007 hat der Verwaltungsrat der Jungfraubahn Holding die Planung für den Rückbau der alten Strecke Witimatte–Wengen in Angriff genommen. Da die alte Strecke Stein- und Eisschlag ausgesetzt ist, waren alljährlich Streckenräumungen und Instandstellungsarbeiten notwendig, die nur saisonal einen geringen Nutzen brachten, der in keinem Verhältnis zum finanziellen Aufwand stand. Hinzu kam, dass die Strecke unterhalb von Wengen durch einen Rutschhang verläuft, der trotz anhaltender Eingriffe zur Stabilisierung, nicht zur Ruhe kommt. Die Strecke wird daher seit 2008 nicht mehr betriebsfähig erhalten, der Rückbau 2010 beginnen.[2]
In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 2/2007, Minirex AG, Luzern 2007, ISSN 1022-7113, S. 65–69
Technik
Die Streckenlänge beträgt 19,201 Kilometer mit Zahnstangen auf der ganzen Länge. Die Spurweite beträgt 800 Millimeter, der kleinste Kurvenradius 60 Meter. Die Zahnstangen gehören zum System Riggenbach, verändert durch Arnold Pauli. Die neusten Triebwagen erreichen 28 km/h auf der Bergstrecke.
Betrieb
Dank der betrieblichen Möglichkeit dem eigentlichen Kurszug in kurzem Abstand weitere Züge folgen zu lassen, kann in verkehrsstarken Zeiten die Kapazität optimal den Bedürfnissen angepasst werden.
Bei der WAB befindet sich das Triebfahrzeug immer talseitig. Wie bei den meisten Zahnradbahnen mit grossen Neigungen sind die Antriebe asymmetrisch, die Triebzahnräder befinden sich jeweils auf der Talseite jedes Drehgestells. Auch ist die Inneneinrichtung der Fahrzeuge, insbesondere die Neigung der Sitze, so gestaltet, dass es immer eine «Bergseite» und eine «Talseite» gibt. So ist ein Überfahren des Passes bei der Kleinen Scheidegg nicht ohne weiteres möglich; die Züge verkehren von Lauterbrunnen respektive Grindelwald aus bis zur Kleinen Scheidegg, wo der Zug für die Weiterfahrt gewechselt werden muss. Für die Führung direkter Züge wurde daher 1948 ein Gleisdreieck erstellt, dessen Ausziehgleis in den Berg, in den 110 Meter langen Tunnel Kleine Scheidegg hinein gebaut wurde. Im Fahrplanverkehr wird das Wendedreieck nicht (mehr) verwendet, hingegen wird es für Dienstfahrten, bestellte Sonderfahrten oder an Spitzentagen als Abstellgleis für Zusatzzüge genutzt.
Bilder
Weblinks
- Offizielle Website der «Jungfraubahnen» - «Wengernalpbahn»
- Rail-Info.ch über die WAB
- Swissrails.ch über die WAB
- Eingestellte Schweizer Bahnen: WAB Witimatte–Wengen
Einzelnachweise
- ↑ Streckengrafik gemäss Hans G. Wägli: Bahnprofil Schweiz 2005. Diplory Verlag, Grafenried 2004.
- ↑ Florian Inäbnit: Rückbau der alten Linie nach Wengen. In: Prellbock. Nr. 6/2008, Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 2008, ISSN 1660-2986, S. 8.
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