- Werfgehänge
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Ein Scharnier verbindet zwei Ebenen an einer Kante beweglich.
Scharniere finden sich als verbindendes Gelenk dort, wo zwei Teile beweglich verbunden sind, etwa um einen Raum durch ein bewegliches Bauelement zu verschließen. Beispiele hierfür sind Scharniere an Türen oder Deckeln von Behältern. Scharniere finden sich auch an Rüstungen und Klappbrücken.
Ein Scharnier muss die Last des beweglichen Teiles und die Kraft der Bewegung aufnehmen können, es dient als Lager mit einem Freiheitsgrad.
Typischerweise heißen die Scharnierteile bei schweren Außentüren auch Werfgehänge.
Inhaltsverzeichnis
Türscharniere
Das Türscharnier besteht gewöhnlich aus einer Achse und mindestens zwei Buchsen, zur Befestigung des Scharnieres mit Schrauben oder Nägeln sind diese mit gelochten Türbändern versehen. Zur Befestigung an Stahl können die Buchsen auch direkt an die Teile geschweißt werden.
Möbelscharniere
Ein Möbelscharnier ist ein Drehgelenk, welches in der Regel aus mehrgliedrigen Gewerben (Teilen) besteht. Diese sind nicht aushängbar und unterscheiden sich dadurch von Möbelbändern. Durch ein Möbelscharnier wird eine Möbeltür am Korpus befestigt. Es werden folgende Arten unterschieden:
Einfaches Scharnier (gerolltes Scharnier)
Ein gerolltes Möbelscharnier besteht aus zwei Teilen, den Gewerben, die unlösbar mit einem Stift verbunden sind. Häufig ist dieser Stift vernietet. Als Material für die Gewerbe wird Stahl, Edelstahl oder Messing verwendet. Sie weisen die Kröpfung A (gerade) auf.
Stangenscharnier
Ein Stangenscharnier wird häufig auch als Klavierband bezeichnet, obwohl die Bezeichnung -band unzutreffend ist. Dieses aus dünnem Blech bestehende bandartige Scharnier wird außer am Klavier beziehungsweise Flügel auch bei Möbeln verwendet. Handelsübliche Abmessungen sind: offene Breite 16–180 mm, Materialdicke 0,7-3 mm, kann in jede beliebige Länge geschnitten werden, Standard ist 3500 mm.
Topfscharnier / Topfband
Ein Topfscharnier wird häufig auch als Topfband bezeichnet, obwohl die Bezeichnung Band, abhängig von der Bauweise, nicht immer zutreffend ist (siehe Scharniere und Bänder). Es ist normalerweise folgendermaßen aufgebaut: Im Inneren des Möbelstückes ist der so genannte Hebel auf der Grundplatte befestigt, in der Tür der Topf. Diese beiden Teile sind durch den Bandarm verbunden. Solche Topfbandscharniere sind eine heute häufig verwendete Art von Scharnieren an Möbeln. Mit Hilfe der Topfbandscharniere werden häufig Türen an Möbeln befestigt; dazu wird in die Tür ein Loch mit 35 mm, 32 mm oder 26 mm Durchmesser gebohrt (meist 35 mm), daneben befinden sich häufig zwei kleinere Löcher (oft mit 8 mm Durchmesser) zur Arretierung. Im Inneren des Möbelstückes wird die Grundplatte angebracht, auf die der Hebel mit den Verstellschrauben befestigt und die Tür eingestellt wird. Auch gibt es Varianten, bei denen die Hebel einfach durch Schnappverschlüsse befestigt werden. Auch diese Variante besitzt Verstellschrauben, um die Tür auszurichten. Die Verstellmöglichkeit der Topfscharniere ist auch ausschlaggebend für den häufigen Einsatz. Nur wenige andere Scharniere oder Bänder besitzen die Möglichkeit der nachträglichen Arretierung in alle drei Richtungen. Fast alle Konstruktionstypen besitzen außerdem einen Schließmechanismus, der die Möbeltür mittels Federdruck geschlossen hält. Vergleichbare Typen sind immer teurer. Mittlerweile gibt es Topfscharniere in sehr vielfältigen Ausführungen. Die wichtigsten Unterscheidungen sind vor allem der Öffnungswinkel, die Ausgangsposition von Möbelseite zur Möbeltür (Grundplatte zum Topf) und die Befestigungsart. Nachteilig ist vor allem die verhältnismäßig große Bauweise und infolgedessen die Optik des Topfscharniers.
Die Bauformen der Möbelscharniere reichen von Scharnieren für verdeckte Montage bis zu Scharnieren mit reich ornamentierten Bändern.
Man unterscheidet folgende Anschlagarten:
(mit Anschlag ist der Türanschlag im geschlossenen Zustand in Richtung der Seitenteile des Möbelstücks zu betrachten - sozusagen von vorne gesehen)- Eckanschlag (Türkante schließt mit der Ecke des Seitenteils ab)
- Innenanschlag (Türkante liegt innerhalb des Seitenteils)
- Mittelanschlag/Zwillingsanschlag (Türkante schließt mittig auf dem Seitenteil)
Kunststoffscharniere
Filmscharniere
Beispielsweise bei Kunststoffbehältern werden gelegentlich Scharniere verwendet, die einteilig mit den beiden zu verbindenden Elementen ausgebildet sind. Solche Scharniere bestehen im Wesentlichen aus einer dünnwandigen Verbindung, oft in Form eines Falzes, die durch ihre Biegsamkeit eine begrenzte Drehbewegung der verbundenen Teile ermöglicht. Ein gerne verwendetes Material ist Polypropylen wegen seiner ausgezeichneten Verschleißbeständigkeit. Filmscharniere haben eine begrenzte Belastbarkeit; insbesondere Scherung und verstärkte Belastung der Scharnierenden führen zu Bruch bzw. Riss. Aufgrund ihres Prinzips sind Filmscharniere äußerst kostengünstig in der Herstellung, jedoch im Defektfall generell nicht austauschbar.
Weit verbreitet sind Filmscharniere bei Vorratsbehältern in Küche und Haushalt und beispielsweise bekannt von der Tic Tac-Verpackung.
Scharniere und Bänder
Der Unterschied zwischen einem Band und einem Scharnier besteht darin, dass ein Band aus zwei voneinander zu trennenden Teilen besteht (zum Beispiel eine Zimmertür hat ein Band (Fitschenband)- man kann die Tür jederzeit aushängen). Die beiden Teile eines Scharniers sind immer untrennbar verbunden.
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