- Werner (Adelsgeschlecht)
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Werner war der Name eines bedeutenden Adelsgeschlechtes aus dem Umfeld/Sippe des späteren Kaisergeschlechtes der Salier. Auf den Namen Wernar/Werner stößt man im Zusammenhang mit Klostergründungen in Mettlach und Hornbach: die Vorfahren der späteren salischen Kaiserdynastie mit Machtzentren im Speyergau und Wormsgau.
Werner war auch der Name von vier aufeinanderfolgenden Gaugrafen in Hessen im 11. und 12. Jahrhundert, deren Geschlecht aus Schwaben stammte. Sie gewannen während der Regierungszeit von König Konrad II. Einfluss im Reich.
- Der schwäbische Ritter Werner I. (Werner von Winterthur) wurde 1027 von König Konrad II. nach dem Tode des letzten Konradiners im Hessengau als Gaugraf in Nordhessen eingesetzt. Er und seine Nachfahren nannten sich daraufhin Grafen von Maden. Werner erwarb in den folgenden Jahren mehrere andere Grafschaften im Lahntal, so u. A. die Grafschaft Ruchesloh, und wurde Vogt der Reichsabtei Kaufungen. Zumindest seit Werner I. hielt die Familie das erbliche Reichsamt des primicerius et signifer regis (Vorstreiter und Bannerträger des Königs). Werner I. fiel als königlicher Bannerträger am 22. August 1040 beim Feldzug Heinrichs II. gegen Břetislav I. von Böhmen.
- Werner II., sein Sohn und Nachfolger, fiel am 18. Juni 1053, ebenfalls als königlicher Bannerträger, in der Normannenschlacht von Civitate.
- Werner III. († 1065) war vermutlich der erste, der sich auch „Werner von Grüningen“ nannte, wohl um damit anzuzeigen, dass er ein Spross der Familie war, die das Reichsamt des königlichen Bannerträgers, welches bis 1336 mit dem Reichslehen von Burg und Stadt Grüningen (Markgröningen) verbunden war, erblich innehatte. Er hatte, zusammen mit Erzbischof Adalbert von Bremen, erheblichen Einfluss auf den jungen König Heinrich IV. und die Reichspolitik, wurde aber schon 1065 im Alter von nicht einmal 25 Jahren in einem Handgemenge in Ingelheim erschlagen.
- Werner IV. hatte, auf Grund der erfolgreichen Erbschaften und Arrondierungspolitik seiner Vorfahren, ausgedehnten gräflichen Besitz und Vogteien über Klöster und Stifte im Hessengau (z.B. Fritzlar, Hasungen, Kaufungen, Breitenau), Lahngau, Neckargau und im Raum Lorch und Worms. Als er 1121, als der letzte seines Hauses, starb, war er der bei weitem mächtigste Graf in Hessen.
Die Grafschaft Maden fiel zunächst 1121 an Giso IV. aus dem hessischen Grafengeschlecht der Gisonen, die im Oberlahngau weitläufigen Besitz hatten, kam aber nach dem Tod von dessen Sohn Giso V. im Jahre 1137 über Hedwig, die Erbtochter Gisos IV., an den Landgrafen Ludwig I. von Thüringen.
Die Grafschaft Ruchesloh hingegen fiel teilweise an die Herren von Merenberg auf Burg Gleiberg und teilweise an die Bilsteiner, deren Anteil dann durch Erbfall ebenfalls an Ludwig von Thüringen überging. Die Merenberger verkauften ihre Rechte 1237 weitgehend an den Erzbischof von Mainz, was in der Folgezeit zu langem Streit zwischen dem Erzstift und der Landgrafschaft Hessen führte.
Weblinks und Quellen
- Genealogie-Mittelalter: Werner I., Graf von Wintherthur und Gaugraf von Maden
- Aufsatz von 1870 zum Böhmenfeldzug Heinrichs III., 1039-1041 PDF (1,63 MB)
- Genealogie-Mittelalter: Werner II. von Maden und im Neckargau
- Genealogie-Mittelalter: Werner III., Graf von Maden
- Genealogie-Mittelalter: Werner IV. Graf von Grüningen und von Maden
- Schenk zu Schweinsberg, Gustav Freiherr: „Das Wernerische Grafenhaus im Neckargau, Hessengau, Lahngau und zu Worms.“ In: Correspondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine 23/7 (1875), S.49-52.
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