Whakaari

Whakaari
White Island / Whakaari
Der Kratersee von White Island

Der Kratersee von White Island

Höhe 321 m
Lage Bay of Plenty, Nordinsel, Neuseeland
Geographische Lage 37° 31′ 0″ S, 177° 11′ 0″ O-37.516666666667177.18333333333321Koordinaten: 37° 31′ 0″ S, 177° 11′ 0″ O
White Island / Whakaari (Neuseeland)
DEC
White Island / Whakaari
Typ Schichtvulkan
Letzte Eruption 2000
Normalweg Helikopterflug, Bootstour
Besonderheiten Einziger Inselvulkan Neuseelands

White Island ist Neuseelands einziger aktiver Inselvulkan und vielleicht der meist besuchte der Erde. Der vollständige Māori-Name für diese Insel ist: „Te Puia o Whakaari“ (kurz: Whakaari), was „der dramatische Vulkan“ oder auch „sichtbar machen“ heißt. Viele Wissenschaftler, Vulkanologen sowie auch Touristen besuchen jährlich diese Insel. Eine Wanderung auf White Island erinnert an einen Gang auf dem Mond oder auf der Oberfläche des Mars. Überall entweicht aus zischenden Fumarolen schwefliger Dampf. Daher ist die Oberfläche des Vulkans mit ausgeschiedenem hellgelbem Schwefel bedeckt. Diese Schwefelablagerungen wurden von der Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts von einer Schwefelmine gewerbsmäßig abgebaut. In der bizarren Mondlandschaft gibt es außer einer kleinen Tölpelkolonie kein Leben.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

White Island befindet sich 48 Kilometer östlich der Nordinsel Neuseelands in der Bay of Plenty. Die nächsten Festlandstädte sind Whakatane und Tauranga. Der Vulkan weist die Form eines Kreises auf, hat einen Durchmesser von rund 2 Kilometer und erhebt sich 321 Meter über dem Meeresspiegel. Die vulkanische Struktur, auf der sich die White Island befindet, ist über zwei Millionen Jahre alt. Was man von der Insel über Wasser sieht ist jedoch nur ein Drittel des gesamten Vulkans und daher sollen hier Tauchgänge auch sehr interessant sein.

Projekte

Vulkanologen vom GeoNet Projekt kontrollieren ständig die Aktivität des Vulkanes mit Hilfe von elektronischen Hilfsmitteln wie Aufsichtskameras, Magnetfeldstärkenmessgeräten sowie seismologischer Ausrüstung für die Erdbebenwarnungen. Bis zu tausend Erdbeben werden pro Tag auf dieser Insel registriert, von denen die meisten so schwach sind, dass nur Seismographen sie wahrnehmen.

Geschichte

Entdeckung

White Island wurde von James Cook entdeckt, als er am 1. Oktober 1769 durch die Bay of Plenty segelte. Er nannte die Insel so, weil sie ständig in einer Wolke von weißem Dampf erschien. Obwohl er nahe an die Insel herankam, hatte er nicht bemerkt, dass es sich um einen Vulkan handelte.

White Island, Bay of Plenty, Neuseeland

Ausbrüche

Im März 2000 entstanden drei kleine Öffnungen im Hauptkrater, die zur Folge hatten, dass der Vulkan Asche auszustossen begann. Er überdeckte die ganze Insel mit feinem, grauem Staub. Eine Eruption am 27. Juli. 2000 schließlich bildete einen neuen Krater.

Während der Ausbrüche zwischen 1981 und 1983 veränderte sich die Landschaft der Insel enorm. Ein großer Teil des Pohutukawa Waldes wurde zerstört. In dieser Zeit entstand auf dem Hauptkrater ein kleiner See. Der Kratersee leuchtet heute in den unterschiedlichsten Farben, mal dreckig grau, mal giftgrün.

Bergarbeiten auf White Island

Bergarbeiten auf White Island

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ein Versuch gestartet, Schwefel vom Whakaarri abzubauen. Aber 1914, nachdem elf Bergleute von einer Mure getötet wurden, wurde dies aufgegeben.

Einige Jahre später wurde der Abbau von Schwefel wieder aufgenommen, doch man hatte vom Desaster von 1914 gelernt. Die Arbeiter nutzten Hütten auf einer Hochebene der Insel. Jeden Tag mussten sie ihre Boote mit Hilfe eines Gerüsts zu Wasser lassen und zum Ladeplatz in Crater Bay rudern. Bei stürmischer See kletterten sie sogar auf einem engen Weg um die Felsen. Vor der Entdeckung von Antibiotika wurde Schwefel in der Medizin als antibakterielles Mittel oder zur Sterilisierung von Weinkorken benutzt, oder auch zur Herstellung von Streichholzköpfen. Der abgebaute Schwefel wurde mit kleinen Rollwagen zur Fabrik transportiert. Leider gab es zu wenig Sulphat auf dem Vulkan und somit wurde die oberste Bodenschicht als Komponente für landwirtschaftlichen Dünger verwendet. Aufgrund des geringen Mineralgehalts des Düngers wurde der Bergbau in den 30er-Jahren beendet. Die Ruinen der Bauten, die von den Sulphatgasen verätzt wurden, sind heute noch zu besichtigen.

Tourismus

Die Insel wird touristisch vermarktet, verschiedene Unternehmen haben von den Privateigentümern der Insel die Lizenz bekommen, geführte Touren zur Insel durchzuführen. Von Whakatane per Boot oder von verschiedenen Orten per Helikopter werden Besucher zur Insel gebracht. Es ist Vorschrift, dass sich Besucher nur mit festem Schuhwerk sowie einer mitgeführten Atemschutzmaske sowie einem Schutzhelm auf der Insel bewegen dürfen. Durch die Lage der Insel, fast 50 km von der Nordinsel entfernt im Meer, beeinflussen die Gezeiten sowie die vorherrschende Windrichtung, ob die Landung mit einem Boot möglich ist. Die Anlandung der Boote erfolgt an den Resten des alten Anlegestegs der Minengesellschaft aus den 1930er Jahren.

Die Zahl der Besucher, die durch verschiedene Unternehmen pro Jahr zur Insel gebracht werden dürfen, ist reglementiert.

Weblinks


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