- Widersinn
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Reitfloh Widersinn, Anagramm für seinen eigentlichen Namen Wilfried Hornstein, (* 28. August 1930 in Wien; † 2. Januar 1995 in Klosterneuburg, Österreich) war ein österreichischer Dichter, insbesondere Schüttelreimer.
Leben
Hornstein übte nach dem Studium der Musiktheorie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien (heute Musikuniversität Wien) den Beruf des Steinmetzes aus, und wurde als solcher im Jahr 1974 Landesinnungsmeister des Landes Wien und 1975 Bundesinnungsmeister der österreichischen Steinmetzinnung.
Widersinn erachtete die Kunst des Schüttelreimens als eine der traditionellen Lyrik ebenbürtige, wenn nicht gar „lyrischere“, die zu Unrecht als nur humoristische Abwandlung herkömmlichen Dichtens angesehen wird. So zum Beispiel sei die Wendung
- „Er steht am Tor als sich die Sonne wendet
- Und blutig ihre letzten Strahlen sendet.“
weniger klingend als eine ähnliche Version mit Doppelreim:
- „Er steht am Tor als sich die Sonne wendet
- Und blutig strahlend letzte Wonne sendet.“
Daher findet sich unter den Schüttelreimen Widersinns neben zahlreichen humoristischen Exemplaren und einem den Weltrekord haltenden 16fachen Schüttelreim (d.s. 31 geschüttelte Versionen des gleichen Schüttelausdrucks) auch eine Neudichtung von Friedrich Schillers „Die Bürgschaft“, in der er seine These zu beweisen sucht.
Hornsteins reiches Schaffen und seine konzise Einführung in die Kunst des Schüttelreimens in seinem Band „Schüttelrauher Rüttelschauer“ haben ihm in der Schüttelreimszene auch die Anerkennung von Kollegen wie Manfred Hanke und Sita Steen eingebracht.
Werke
- Schüttelrauher Rüttelschauer. Verlag Brandstätter, Wien 1994
Weblinks
Personendaten NAME Widersinn, Reitfloh ALTERNATIVNAMEN Hornstein, Wilfried (eigentlicher Name) KURZBESCHREIBUNG österreichischer Dichter, insbesondere Schüttelreimer GEBURTSDATUM 28. August 1930 GEBURTSORT Wien STERBEDATUM 2. Januar 1995 STERBEORT Klosterneuburg
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