- Widget (Desktop)
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Ein Widget oder Applet ist ein kleines Computerprogramm, das nicht als eigenständige Anwendung betrieben, sondern in eine grafische Benutzeroberfläche oder Webseite (Web-Widget) eingebunden wird. Meist handelt es sich um Hilfs- bzw. Dienstprogramme oder Tools.
Ähnliche Begriffe mit anderer Bedeutung sind Gadget oder Plugin: Plugins sind Zusatzmodule, die in ein anderes Programm "eingestöpselt" (plug-in) werden und ohne dieses nicht lauffähig sind. Gadget bezeichnet dagegen i.a. kleine Zusatzfunktionen, deren Nutzen nicht streng funktional ist.
Widgets können nicht als eigenständige Anwendungsprogramme im Rahmen eines Betriebssystems betrieben werden, sondern benötigen eine Umgebung, die dem Widget über eine Programmierschnittstelle Grundfunktionen und Ressourcen bereitstellt und seine Möglichkeiten beschränkt. Programme, die speziell dem Betrieb von Widgets dienen, werden als Widget-Engines bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung und Entwicklung
Der Name Applet bedeutet übersetzt Progrämmchen (Diminutiv von engl. Application = Anwendung, Programm).
Apple führte im April 2005 mit der Version 10.4 seines Betriebssystems Mac OS X in HTML, CSS sowie JavaScript geschriebene Widgets mit Hilfe des Programms Dashboard ein. Apple wird oft als Erfinder dieser Widgets bezeichnet, obwohl dieses Konzept bereits einige Jahre vorher Bestandteil von Active Desktop bzw. ObjectDesktop unter Windows war. Mit SuperKaramba ist auch für KDE bereits seit 2003 ein Widget-Framework verfügbar. Der Begriff Widget erlangte 2003 durch das Programm Konfabulator weite Verbreitung.
Parallel zur Entwicklung von Widgets für einzelne Betriebssysteme entwickelten sich Widgets in Form von Webanwendungen. Viele dieser Widgets bieten keine komplexen Funktionen, sondern blenden lediglich Informationen aus anderen Quellen ein. Dieses Verfahren wird auch Syndikation genannt. Beispiele dafür sind die Einbindung von Inhalten von Portalen wie YouTube oder Sevenload mit Adobe Flash oder die Einbindung von Fotos eines Benutzers über die Anwendung Flickr. Diese Arten von Widgets haben mit zur Verbreitung von User Generated Content und Web-2.0-Anwendungen beigetragen. Widgets zur Einbindung in Webseiten werden im Gegensatz zu anderen Widgets häufig nur als kleine Fragmente von HTML- und JavaScript-Code angeboten, die automatisch installiert werden können. Inzwischen verschwinden die Grenzen zwischen Widgets für den Desktop und Widgets im Web immer mehr, da mit entsprechenden Widget-Engines auch Web-Widgets auf dem Desktop eingesetzt werden können.
Im Rahmen des W3C wird derzeit an einem Standard für Widgets gearbeitet.[1]
Widget-Engines
Widget-Engines sind grundsätzlich Software-Module, die Voraussetzung für die Nutzung von Widgets darstellen und Schnittstellen für deren Einbindung zur Verfügung stellen. Zu den Widget-Umgebungen gehören:
- Widgets können in Windows Vista in der Windows Sidebar integriert werden. Sie werden dort Gadgets bzw. Minianwendungen genannt. Weitere Programme zur Einbindung von Widgets unter Windows sind Samurize, AveDesk, DesktopX, KlipFolio und Kapsules.
- Die Yahoo Widget Engine - früher Konfabulator - wurde ursprünglich für Mac OS X entwickelt und später für Windows portiert.
- Mit dem Dashboard ist in Mac OS X eine eigene Widget-Engine integriert.
- Mit Google Desktop können Widgets (dort als Gadgets bezeichnet) unter Windows, Mac OS X und Linux auf den Desktop gebracht werden.
- Allgemeine Widget-Engines für Linux sind gDesklets und screenlets. Speziell für KDE gibt es SuperKaramba; mit KDE 4 kommt eine eigene Widget-Umgebung hinzu, bei der die Widgets Plasmoids heißen.
- Mittels DHTML, AJAX, Adobe Flash, Silverlight oder Java-Applets können derartige Anwendungen auch in Webseiten eingebunden werden. Verschiedene Anbieter bieten dabei Plattformen zur Zusammenstellung von personalisierten Widgets an, etwa netvibes, iGoogle, pageflakes, ContentSieve, allyve oder Facebook.
- Der Webbrowser Opera stellt seit der Version 9 eigene Widgets zur Verfügung.
Belege
Weblinks
Wikimedia Foundation.