Wien 15

Wien 15
XV. Wiener Gemeindebezirk
Wappen Karte
Name: Rudolfsheim-Fünfhaus
Fläche: 3,92 km²
Einwohner: 70.490 (1. Jan. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 17.912 Einwohner je km²
Postleitzahl: 1150
Adresse des
Bezirksamtes:
Gasgasse 8-10
1150 Wien
Offizielle Website: www.wien.gv.at/bezirke/rudolfsheim
-fuenfhaus
Politik
Bezirksvorsteher: Gerhard Zatlokal (SPÖ)
Bezirksvertretung
(46 Bezirksräte)
SPÖ 24, Grüne 8
FPÖ 8, ÖVP 6
Karte: 15. Bezirk mit Bezirksteilen
Die Bezirksteile von Rudolfsheim-Fünfhaus und die ehemaligen Dörfer (grün)

Rudolfsheim-Fünfhaus ist der 15. Wiener Gemeindebezirk.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Topographie

Das Bezirksgebiet von Rudolfsheim-Fünfhaus war während des Mesozoikums von einem Meer bedeckt, das sich vor 70 Millionen Jahren zurückzog und allmählich ein Binnenmeer bildete. Nach dem endgültigen Rückzug des Meeres kam es während der Eiszeit durch Frost zur Bildung großer Schuttmassen, die vor allem von der Donau, aber auch dem Wienfluss in das Wiener Becken verfrachtet wurden. In den warmzeitlichen Phasen schnitten sich in der Folge Donau und Wien in den Schotterkörper und bildete Terrassen heraus, wobei die Terrassen mit zunehmender Entfernung zu den Gewässern immer älter werden. Rudolfsheim-Fünfhaus liegt im Bereich der ältesten Terrasse (Laaerbergterrasse), die vom Laaerberg über die Gloriette bis zur Schmelz und der Türkenschanze reicht. In diese Terrasse schnitt sich das Wiental ein, das einst von der Schmelz bis zur Gloriette reichte. Durch den immer weiter zurückgehenden Wasserspiegel entstanden die Höhenabstufungen auf dem heutigen Bezirksgebiet.

Die oberste Bodenschicht auf dem Bezirksgebiet besteht aus einer dünnen Schicht Löß, der sich mit Kalk- und Sandsteinschotter aus dem Wienerwald vermischt hat. Darunter liegen Schichten aus Flussschotter, vor allem Quarze, die aus den Alpen abgetragen wurden. Unterhalb dieser Kiesschicht finden sich die Relikte des Süßwassermeeres, in welchem sich Schichten aus Sand, Schotter und Tegel ablagerten.

Das Bezirksgebiet steigt von Süden nach Norden und von Osten nach Westen an. Der niedrigste Bereich befindet sich an der Kreuzung Sechshauser Gürtel/Ullmannstraße auf 184 Metern Höhe, die höchste Erhebung an der Kreuzung Johnstraße/Hütteldorfer Straße (240,6 Meter).[2]

Gewässer

Der Wienfluss war in vorgeschichtlicher Zeit mehrere hundert Meter breit und bildete noch in der Römerzeit ein breites Gewässer mit vielen Inseln. Auch im Mittelalter und in der Neuzeit spielte die Wien Jahrhunderte lang eine prägende Rolle. Einerseits verursachte der Fluss mit seinen Hochwässern immer wieder schwere Zerstörungen. Andererseits diente der Fluss vielen Menschen als Einkommensquelle, sowohl durch den Fischfang, als auch die Nutzung des Wassers für die Industrie oder zum Betrieb der zahlreichen Mühlen. Der größte Mühlbach folgte der Ullmannstraße und der Mollardgasse. Auch kleinere Gewässer, die in die Wien mündeten, befanden sich ursprünglich auf dem Bezirksgebiet. Der heute kanalisierte Hollerbach hat sich als Flurname in der Hollergasse erhalten.

Bezirksteile

Rudolfsheimer Kirche
Vogelweidhof

Rudolfsheim-Fünfhaus wurde im Wesentlichen aus den Gemeinden Rudolfsheim, Fünfhaus und Sechshaus gebildet, die heute die drei Katastralgemeinden im Gemeindebezirk sind. Im Laufe der Zeit wurde der Bezirk zusätzlich um Teile von Gaudenzdorf (zwischen Wienzeile und Diefenbachgasse) sowie Penzing (zwischen Hollergasse und Winckelmannstraße) erweitert. Sechshaus befindet sich im Südosten zwischen Hollergasse, Sechshauser Straße und Diefenbachgasse. Rudolfsheim liegt im Südwesten des Bezirksgebietes, Fünfhaus östlich davon, der Ursprung lag im Bereich Clementinengasse an einem Verbindungsweg zwischen Gumpendorf und der Schmelz. Die Grenze zwischen Rudolfsheim und Fünfhaus verläuft zwischen der Linie Pouthongasse - Schmelzbrückenrampe - Grenzgasse - Geibelgasse. Ursprünglich gehörte auch das Gebiet zwischen Mariahilfer Straße, Kenyongasse, Wimbergergasse und Burggasse zu Funfhaus, wurde jedoch 1907 an Neubau abgegeben. Die ehemaligen Gemeinden Rudolfsheim und Fünfhaus sind auch selbst in verschiedene Bezirksteile gegliedert. Rudolfsheim wurde aus den Gemeinden Rustendorf, Braunhirschen und Reindorf gebildet, deren Ortskerne südlich der Mariahilfer Straße lagen. Der nördliche Teil von Fünfhaus nördlich der Hütteldorfer Straße gliedert sich wiederum in die Schmelz mit dem Universitätssportinstitut und der Kleingartenanlage, das östlich angrenzende Nibelungenviertel und dem Gebiet von Neu-Fünfhaus, das die beiden Gebiete umschließt.

Eine Gliederung des Bezirksgebiets besteht ferner in den Zählbezirken der amtlichen Statistik, in denen die Zählsprengel des Gemeindebezirks zusammengefasst sind. Die sieben Zählbezirke in Rudolfsheim-Fünfhaus sind Stadthalle, Reithofferplatz, Fünfhaus-Westbahnhof, Sechshaus, Rudolfsheim-Braunhirschen, Rauscherplatz und Schmelz.

Nachbarbezirke

Rudolfsheim-Fünfhaus wird im Norden von der Gablenzgasse begrenzt, die den Bezirk von Ottakring trennt. Die östliche Grenze wird durch den Wiener Gürtel gebildet, der die Grenze zwischen Rudolfsheim-Fünfhaus und dem Bezirk Neubau (Neubaugürtel) bzw. Mariahilf (Mariahilfer Gürtel und Sechshauser Gürtel) bildet. Im Süden grenzt der Bezirk an den Wienfluss, wobei das linke Ufer die Grenze zu Meidling und in einem kurzen Abschnitt im Südwesten zu Hietzing ist. Im Westen verläuft die Bezirksgrenze gegenüber Penzing mit mehreren Zacken entlang den Straßenzügen Schloßallee - Mariahilfer Straße - Winckelmannstraße - Linzer Straße - Johnstraße - Fenzlgasse - Beckmanngasse - Hütteldorfer Straße - Schanzstraße und einer westlich der Minciostraße in nord-südlicher Richtung verlaufenden Linie.

Flächennutzung

Die Baufläche von Rudolfsheim umfasst 52,8 % (Wienweit 33,3  %) der Bezirksfläche. 81,0% % der Baufläche entfallen auf Wohnbauflächen, womit der Bezirk im oberen Bereich der Wiener Gemeindebezirke liegt. Betriebsflächen umfassen in Rudolfsheim-Fünfhaus einen Anteil von 8,2 % an der Baufläche, kulturelle, religiöse, sportliche oder öffentliche Bauflächen nehmen einen Anteil von 10,6 % ein. 33,5% der Bezirksfläche entfallen auf Verkehrsflächen. Dies stellt den dritthöchsten Wert eines Wiener Gemeindebezirks fest. Demgegenüber fällt der Grünlandanteil im Bezirk eher gering aus. Sie nehmen im Bezirk einen Gesamtanteil von 12,7 % ein. Rund die Hälfte der Grünflächen sind Parkanlagen, 31,2% entfallen auf die Kleingärten der Schmelz, 18,5 % werden von Sport- und Freizeitflächen eingenommen. 1,0 % entfallen schließlich auf Gewässer, d.h. das Flussbett der Wien.[3]

Flächennutzung in ha 2001 [3]
Baufläche Grünfläche Gewässer Verkehrsflächen
204,04 49,16 3,68 129,46
Wohnbau Betriebsgebiet öffentliche Einrichtungen Landwirtschaft Parks Wälder Wiesen Kleingärten Freizeit- Flächen
165,35 16,62 21,59 0 24,5 0 15,34 0,21 9,11
Die Synagoge in der Turnergasse (um 1900)

Geschichte

Die Alte Schieberkammer (errichtet 1873) des Trinkwasser-Reservoirs auf der Schmelz

Nach der 2. Türkenbelagerung entstanden die Dörfer Reindorf (Name erstmals schon 1411 erwähnt), Braunhirschen (vormals Dreihaus) und Rustendorf, welche 1863 zur Gemeinde Rudolfsheim (benannt nach Kronprinz Rudolf) vereinigt wurden, östlich davon Fünfhaus und südlich Sechshaus. Im 19. Jahrhundert wurde das gesamte Gebiet dicht verbaut. 1890 wurden die drei Gemeinden nach Wien eingemeindet, wobei das östlich und nördlich gelegene Fünfhaus den 15. Bezirk und die ehemaligen Gemeinden Rudolfsheim und Sechshaus den 14. Bezirk mit dem Namen Rudolfsheim bildeten. Unter der NS-Herrschaft wurden per 15. Oktober 1938 Rudolfsheim und Fünfhaus zum 15. Bezirk vereinigt, die Bezirksnummer 14 für Penzing freigemacht. Ab 1957 wurde der 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus benannt.

In der Revolution 1848 plünderten Arbeiter, nachdem ihnen ein Marsch in die Stadt vom Militär unmöglich gemacht worden war, Bäckereien, Fleischhauer und Gasthäuser in Fünf- und Sechshaus. Ein Finanzwächter am Mariahilfer Linienamt wurde ermordet. Als erste von mehreren Textilfabriken wurde die Textildruckfabrik A. & E. Granichstätten (in der heutigen Pillergasse) demoliert. Nach der Verwüstung einer Branntweinfabrik wurden das Amtsgebäude am Braunhirschengrund und die Polizeiwachstube zerstört. Die Brandstiftung an der Reindorfer Pfarrkirche wurde von Bürgern verhindert. Als die Menge tags darauf zum Schloss Schönbrunn zog, wurde sie von Militär niedergeschossen[4]. Als Grund für die Zerstörung von Textilfabriken wird genannt, dass die Textilarbeiter wegen der Einführung von Maschinen um ihre Arbeitsplätze fürchteten.

Von 1871 bis 1938 bestand der israelitische Turnertempel, der während der Novemberpogrome am 10. November 1938, wie auch 91 weitere Wiener Synagogen, zerstört wurde. (Nur das Gebäude des Stadttempels im 1. Bezirk überstand diese Nacht unbeschädigt.) Der Kultusgemeinde wurde vom Magistrat daraufhin bewilligt, die Ruine abzureissen[5]. 1938 / 1939 wurden alle Gebäude, Wohnungen und Betriebe jüdischer Inhaber de facto entschädigungslos entzogen, die jüdischen Bezirksbewohner, soweit sie nicht flüchten konnten, ab 1942 in Vernichtungslager abtransportiert. 2008 wurde eine Liste der Ariseure des 15. Bezirks (in seinen Grenzen vor dem 15. Oktober 1938) publiziert[6]. Siehe dazu: Herklotzgasse 21.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Daten lt. Statistik Austria [7]

Bevölkerungsentwicklung

Das heutige Bezirksgebiet von Rudolfsheim-Fünfhaus umfasste 1869 bereits 64.042 Einwohner und war damit ähnlich dicht besiedelt wie heute. Durch den permanenten Zuzug von Menschen in das Gebiet wuchs die Bevölkerung in der Folge stark an und verdoppelte sich bis 1910 auf den Höchstwert von 145.694 Menschen. Danach setzte ein permanenter Bevölkerungsrückgang ein, der vor allem auf höhere Wohnraumansprüche zurückzuführen ist. Nach einem historischen Tiefstand von 64.895 Einwohnern im Jahr 2001 begann die Bezirksbevölkerung im Wienweiten Trend wieder zu wachsen. Anfang 2007 lag die Einwohnerzahl bei 70.490 Menschen.

Bevölkerungsstruktur

Die Altersstruktur der Bezirksbevölkerung war 2001 leicht jünger als der Wiener Durchschnitt. Die Zahl der Kinder unter 15 Jahren lag mit 15,3 % leicht über dem Bereich Gesamtwiens (14,7 %). Der Anteil der Bevölkerung zwischen 15 und 59 Jahren lag mit 65,8 % (Wien: 63,6 %) deutlicher über dem durchschnittlichen Rahmen, der Anteil der Menschen im Alter von 60 mit 19,0 % (Wien: 21,7 %) deutlich darunter. Die Geschlechterverteilung lag im Bezirksgebiet bei 48,2 % Männern und 51,8 % Frauen, die Anzahl der verheirateten Bevölkerung war mit einem Anteil von 40,6 % gegenüber 41,2 % leicht unter dem Durchschnitt Wiens.[7]

Herkunft und Sprache

Der Anteil der ausländischen Bezirkseinwohner lag 2006 bei 31,8 % (Wien: 19,1 %) und war damit der höchste Wert eines Wiener Gemeindebezirks.[8] Wie im gesamten Bundesland weist der Anteil ein Wachstum auf, 2001 lag er bei 29,2 %. Den höchsten Anteil der Ausländer stellten 2005 mit rund 9,6 % Anteil an der Bezirksbevölkerung Staatsbürger aus Serbien und Montenegro. Weitere 4,7 % waren türkische, 2,5 % polnische, 2,3 % kroatisch, 2,2 % bosnische und 1,1 % deutsche Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 35,2 % der Bezirksbevölkerung nicht in Österreich geboren worden. 13,0 % sprachen als Umgangssprache Serbisch, 8,7 % Türkisch und 5,4 % Kroatisch.[7] [9]

Religionsbekenntnis

Auf Grund des hohen Ausländeranteils weist Rudolfsheim-Fünfhaus mit 40,2 % den geringsten römisch-katholischen Bevölkerungsanteil eines Wiener Bezirkes auf (Wien: 49,2 %). Es gibt im Gemeindebezirk sieben römisch-katholische Pfarren, die das Stadtdekanat 15 bilden. Der Anteil der Menschen mit islamischem bzw. orthodoxem Glauben erreichte mit 14,7 % bzw. 11,4 % die höchsten Werte in Wien. Der Anteil der evangelischen Bewohner lag mit 3,1 % unter dem Durchschnitt. 23,3 % der Bezirksbevölkerung gehörten 2001 keiner Religionsgemeinschaft an, weitere 7,4 % hatten kein oder ein anderes Religionsbekenntnis angegeben.[7]

Politik

Bezirksvorsteher seit 1945
Johann Klugmayer (KPÖ) 1945–1946
Heinrich Hajek (SPÖ) 1946–1963
Maximilian Eder (SPÖ) 1968–1985
Kurt Menger (SPÖ) 1985–1990
Friedrich Krammer (SPÖ) 1990–1996
Rolf Huber (SPÖ) 1996–2003
Walter Braun (SPÖ) 2003–2008
Gerhard Zatlokal (SPÖ) 2008–

Die SPÖ verfügt in Rudolfsheim-Fünfhaus seit jeher über eine starke Mehrheit und stellte durchgehend den Bezirksvorsteher. Lange Zeit regierten die Sozialdemokraten im Bezirk auch mit einer absoluten Stimmen- oder Mandatsmehrheit. Bei den Wahlen 1991 konnte die aufsteigende FPÖ erstmals die ÖVP überholen, die traditionell die zweitstärkste Partei im Bezirk mit dem höchsten Ausländeranteil gewesen war. 1996 gelang es der FPÖ, mit dem besten Ergebnis in einem Wiener Gemeindebezirk die absolute Mandatsmehrheit der SPÖ zu brechen. Bei den Wahlen 2001 büßte jedoch die FPÖ massiv an Stimmen ein und fiel sogar hinter das Ergebnis von 1991 zurück. Von den Verlusten profitierten SPÖ und Grüne. Die SPÖ erreichte mit rund 47 % der Stimmen wieder ein Ergebnis nahe der absoluten Stimmenmehrheit, die Grünen stiegen mit 14 % zur drittstärksten Kraft auf und konnten die ÖVP überholen. 2005 setzte sich der Trend fort. Die SPÖ gewann leicht und erreichte 49 %, die Grünen überholten mit rund 18 % die FPÖ und stiegen zur zweitstärksten Partei auf, die traditionell einen Bezirksvorsteher-Stellvertreter stellt. Die ÖVP blieb auch 2005 nur die viertstärkste Partei, wobei ihr Stimmenanteil weiterhin stagnierte.

Bezirksvertretungswahlen 1991-2005 [10]
Jahr SPÖ ÖVP FPÖ Grüne LIF Sonstige
1991 49,9 15,5 23,9 8,2 n.k 2,5
1996 38,1 12,6 32,3 9,1 5,6 2,3
2001 47,3 12,9 22,0 14,4 2,6 0,9
2005 49,5 13,5 16,1 17,6 0,5 2,8

Wappen

Rudolfsheim-Fünfhaus

Das Wappen von Rudolfsheim-Fünfhaus setzt sich aus den Wappen von vier ehemaligen Gemeinden zusammen. Die obere Hälfte zeigt das Wappen der Gemeinde Rudolfsheim, die 1853 aus den davor selbständigen Gemeinden Rustendorf, Reindorf und Braunhirschen gebildet wurde. Der blaue Teil des Wappens repräsentiert dabei Rustendorf, das durch einen silbernen Halbmond symbolisiert wird. Daneben zeigt der grüne Wappenteil das Wappen von Reindorf. Die goldene Weintraube mit zwei Weinblättern auf grünem Grund symbolisiert den hier früher betriebenen Weinbau hin. Ein sprechendes Wappen steht für den darunter liegenden Stadtteil Braunhirschen. Der braune Zwölfender mit seinem mächtigen Geweih steht für ein ehemaliges Gasthaus, das der ehemaligen Gemeinde zu ihrem Namen verhalf. Der rote Wappenteil steht für die frühere Gemeinde Fünfhaus und Sechshaus. Er zeigt den Erzengel Michael in einem silbernen Gewand und einem goldenen, mit Straußenfedern besetzten Helm. Michael hält in seiner Hand eine goldene Kreuzlanze, mit der er einen grünen feuerspeienden Drachen tötet. Die Darstellung symbolisiert hier das Barnabitenkollegium Sankt Michael in Wien, dem Grundherren der Siedlungen Fünfhaus und Sechshaus. Da das ehemalige Wappen von Sechshaus mit jenem von Fünfhaus praktisch identisch war, ging es im Wappen von Fünfhaus auf.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus wurde 1972 im Amtshaus des Bezirkes eingerichtet. Neben einer Dauerausstellung zur Bezirksgeschichte verfügt das Museum über ein umfangreiches Bildarchiv sowie alte Straßenkarten und Literatur zur Bezirksgeschichte. In der Goldschlagstraße befindet sich zudem das private „Billardmuseum Weingartner“, das nach Voranmeldung besucht werden kann. Eine überaus kurzfristige Sehenswürdigkeit war das im März 2008 an der Kreuzung Felberstraße / Schweglerstraße zum Gedenken an eine verunglückte Radfahrerin aufgestellte Ghostbike.

Das Gebäude in der Herklotzgasse 21 wurde zu einem Forschungs- und Ausstellungszentrum zur Geschichte der Bewohner des Stadtteils.

Sport

Der traditionsreiche österreichische Rekordmeister SK Rapid Wien wurde 1898 als „Erster Wiener Arbeiter-Fußball-Club“ gegründet und trug seine Spiele zunächst auf der Schmelz aus. 1903 übersiedelte Rapid auf einen neuen Sportplatz in Rudolfsheim, zog jedoch 1912 nach Hütteldorf (Penzing) um. Der ursprünglich als Erweiterungsfläche für den Trinkwasserspeicher vorgesehene Fußballplatz in Rudolfsheim wurde zu einem Marktplatz, dem Meiselmarkt, verbaut. In Rudolfsheim-Fünfhaus ist derzeit der Handballverein WAT15 angesiedelt, der seine Spiele in der Wienerliga (dritthöchste Liga) absolviert. Für die Bezirksbevölkerung stehen mit dem ASKÖ Freizeitpark Schmelz, der Fritz-Grassinger-Halle und dem Universitätssportinstitut (USI) mehrere Infrastruktureinrichtungen zur Verfügung. In der Wiener Stadthalle findet das traditionelle Wiener Stadthallenturnier (Fußball) statt, 2000 wurde hier die Eiskunstlauf-Europameisterschaft und 2005 die Eishockey-Weltmeisterschaft durchgeführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Westbahnhof (2006)

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria [1]
  2. Klusacek, Stimmer: Rudolfsheim Fünfhaus. S. 11 f.
  3. a b Magistratsabteilung 5 (MA5): Nutzungsarten nach Bezirken [2]
  4. Michael Kofler, Judith Pühringer, Georg Traska (Hrsg.): Das Dreieck meiner Kindheit. Eine jüdische Vorstadtgemeinde in Wien, Mandelbaum-Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-85476-279-9, S. 67 ff.
  5. Kofler u.a., a.a.O., S. 83 ff.
  6. Kofler u.a., a.a.O., S. 216 f.
  7. a b c Statistik Austria (Volkszählung 2001)[3] [4]
  8. Bevölkerungsfortschreibung nach Bezirken 2004 bis 2006 (Basis: Volkszählung 2001), wien.gv.at
  9. MA 5 Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Bezirken 2001-2005 [5]
  10. Stadt Wien [6]

Literatur

  • Felix Czeike: Wiener Bezirkskulturführer: XV. Rudolfsheim-Fünfhaus. Jugend und Volk, Wien 1980, ISBN 3-7141-6227-5
  • Monika Griebl: Wien Rudolfsheim-Fünfhaus. Sutton, Erfurt 2005, ISBN 3-89702-794-1
  • Wilhelm Kainrath: Die alltägliche Stadterneuerung: drei Jahrhunderte Bauen und Planen in einem Wiener Außenbezirk. Löcker, Wien 1984, ISBN 3-85409-062-5
  • Christine Klusacek, Kurt Stimmer: Rudolfsheim-Fünfhaus. Mohl, Wien 1978, ISBN 3-900272-08-5
  • Carola Leitner (Hg.): Rudolfsheim-Fünfhaus: Wiens 15. Bezirk in alten Fotografien. Ueberreuter, Wien 2008, ISBN 978-3-8000-7335-1
  • Helfried Seemann (Hg.): Rudolfsheim-Fünfhaus: 1860 – 1930. Album Verlag für Photographie, Wien 1995, ISBN 3-85164-015-2

Siehe auch

Weblinks

48.20083333333316.327Koordinaten: 48° 12′ N, 16° 19′ O


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