- Wienerberger AG
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Wienerberger AG Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1819 Unternehmenssitz Wien, Österreich Mitarbeiter 14.785 (2007) Umsatz 2,5 Mrd. EUR (2007) Branche Baustoffhersteller Produkte Wand, Dach und Flächenbefestigungen
Website Das Unternehmen Wienerberger AG ist der weltgrößte Hersteller von Ziegeln und anderen Baustoffen. Es hat ihre Konzernzentrale in Wien. Derzeit sind in 260 Werken in 25 Ländern weltweit 14.785 Mitarbeiter beschäftigt.
Durch den Trend in den USA, Bauten aus festen Baustoffen zu errichten, der nicht zu letzt durch den Hurrikan Katrina im Jahr 2005 gesteigert wurde, gelang es Wienerberger auch in den USA durch General Shale Brick Inc. zur Nummer Eins aufzusteigen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Firma wurde 1819 von Alois Miesbach (1791-1857) in Wien gegründet. Basis waren die reichen Vorkommen an tonhaltigen Lehmen am Südrand von Wien (Raum Wienerberg) Nach dessen Tod im Jahre 1857 wurde das Unternehmen von seinem Neffen Heinrich von Drasche-Wartinberg übernommen und auf einen Mitarbeiterstand von knappen 10.000 gebracht. Die Arbeitsbedingungen in den Ziegelgruben waren branchenüblich schlecht und hatten sich 1869 nach dem Börsengang des Unternehmens weiter verschlechtert. Die meist aus Böhmen und Mähren stammenden Lohnarbeiter („Ziegelböhm“) mussten im Schnitt 15 Stunden täglich arbeiten, Wochenende oder arbeitsfreie Tage gab es nicht. Der Lohn wurde überdies meist nicht in Geld sondern in Blechmarken ausbezahlt (Trucksystem) [1], die nur in den betriebseigenen Kantinen eingelöst werden konnten. Diese Zustände griff der junge Arzt und Journalist Victor Adler in seinen sozialkritischen Reportagen auf, die eine Entwicklung einleitete, die Victor Adler 1888 zum Parteivorsitzenden der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und erfolgreichen Sozialreformer werden ließ. Bei den Ziegelwerken brachte sie zunächst die Abschaffung des Trucksystems und nach dem Ziegelarbeiterstreik des Jahres 1895 weitere soziale Reformen.
Die Gesellschaft konnte vom großen Bauboom der Gründerzeit profitieren und schüttet im Jahr 1887 insgesamt 490.000 Gulden an Dividende aus, was einem Gewinnanteil von 12 Prozent entsprach. Auch in Kroatien, Ungarn und Böhmen hatte die Firma Werke, die sie aber in Folge des ersten Weltkrieges im Jahr 1918 verlor. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurden 1945 große Teile der Erzeugungsstätten bei Wien durch Bombenangriffe zerstört.
Schwierigen Zeiten nach Kriegsende und der erfolgreiche Vormarsch des Baustoffes Beton erforderte eine Expansion auch in diesem Bereich. Der Bedarf an Baumaterialien zur Sanierung der Kriegsschäden brachte nach dem Krieg einen erneuten Aufschwung.
Im Jahr 1969 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und damit das Recht zur Führung des Bundeswappens im Geschäftsverkehr.
Im Jahre 1986 begann die Wienerberger AG unter der Leitung von Erhard Schaschl, Wolfgang Reithofer und Paul Tanos internationale Standorte aufzubauen und übernahm zuerst deutsche Hersteller, so die Fa. Oltmanns aus Jeddeloh I, den bis dahin europaweit führenden Hersteller von Porotonziegeln. 1990 baute sie auch sofort nach der Ostöffnung ihre Standbeine in den ehemals Ostblock-Ländern aus (1990 Ungarn).
Die Konzernzentrale ist in Wien im Vienna Twin Tower, die Österreichzentrale nach wie vor im Gebiet der Gründung in Hennersdorf südlich der Wiener Stadtgrenze in Niederösterreich.
Nach weiteren Übernahmen (1996: Terca/Benelux, 1999: General Shale/USA, ZZ Wancor/Schweiz, Mabo/Skandinavien, 2000: Cherokee Sanford/USA, 2001: Optiroc/Nordeuropa, 2002: Hanson plc/Europa, 2003: Koramic Roofing) entwickelt sich der Konzern Anfang der 2000er Jahre zum Weltmarktführer auf dem Ziegelsektor und der Nummer zwei bei Dachziegeln.
Umsatz
Jahr Umsatz EBITDA EBIT 2003 1826,9 Mio. 349,9 Mio. 190,2 Mio. 2004 1758,8 Mio. 405,4 Mio. 257,5 Mio. 2005 1954,6 Mio. 428,4 Mio. 270,3 Mio. 2006 2225,0 Mio. 471,9 Mio. 299,6 Mio. 2007 2447,3 Mio. 551,2 Mio. 353,1 Mio. Architekturpreis
2004 verlieh Wienerberger zum ersten Mal den internationalen Architekturpreis Brick Award. Der mit 21.000 Euro dotierte Preis zeichnet alle zwei Jahre zeitgenössische europäische Ziegelarchitektur aus.
Einzelnachweise
- ↑ „truck“ bedeutet Tausch, Tauschhandel
Weblinks
Unternehmen im Austrian Traded Index (ATX) (Stand: 24. September 2008)Andritz AG | Austrian Airlines AG | bwin Interactive Entertainment AG | Erste Bank Group AG | Flughafen Wien AG | Intercell AG | Mayr-Melnhof Karton AG | Österreichische Post AG | OMV AG | Palfinger AG | Raiffeisen International Bank-Holding AG | RHI AG | Schöller Bleckmann AG | STRABAG SE | Telekom Austria AG | Verbundgesellschaft AG | voestalpine AG | Wienerberger AG | Vienna Insurance Group AG | Zumtobel AG
Unternehmen im prime market (Wiener Börse) (Stand: 3. September 2007)A-TEC Industries AG | Agrana Beteiligungs-AG | Andritz Aktiengesellschaft | Austrian Airlines AG | Bene AG | Böhler-Uddeholm AG | bwin Interactive Entertainment AG | BWT AG | CA Immo International AG | CA Immobilien Anlagen AG | Century Casinos Inc | Christ Water Technology AG | Constantia Packaging AG | Convert Immobilien Invest AG | Do & Co Restaurants & Catering AG | ECO Business Immobilien AG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | Energie-Versorgung Niederösterreich AG | Flughafen Wien AG | Frauenthal Holding AG | Immoeast AG | Immofinanz AG | Intercell AG | JoWooD Productions Software AG | Kapsch TrafficCom AG | KTM Power Sports AG | Mayr-Melnhof Karton AG | Österreichische Post AG | OMV AG | Palfinger AG | Pankl Racing Systems AG | Polytec | Raiffeisen International Bank-Holding AG | RHI AG | Rosenbauer International AG | S&T System Int.&Tech. Distr.AG | Schoeller-Bleckmann AG | Semperit Holding AG | Sparkassen Immobilien AG | Telekom Austria AG | UNIQA Versicherungen AG | Unternehmens Invest AG | Verbundgesellschaft AG | voestalpine AG | Warimpex Finanz- und Bet. AG | Wienerberger AG | Wiener Städtische Allgemeine Versicherung AG | Wolford AG | Zumtobel AG
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