- Wienerwald-Holding AG
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Wienerwald Unternehmensform Unternehmenssitz Branche Gastronomie Produkte Wiener Schnitzel
Wienerwald ist eine Schnellrestaurantkette, die als Franchise- und Systemgastronomie-Unternehmen hauptsächlich Hähnchenprodukte als Schnellkost anbietet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde sie 1955 vom Gastronomen Friedrich Jahn mit der Eröffnung des ersten Restaurants in München. Berühmt wurde es mit dem Werbeslogan „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald“.
Das Unternehmen wuchs rasch zur erfolgreichsten europäischen Fast-Food-Kette mit rund 700 Restaurants allein in Deutschland und Österreich im Jahr 1978 und weltweit 1.600 Lokalen mit fast 30.000 Mitarbeitern. 1980 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und durfte damit das Bundeswappen im Geschäftsverkehr führen.
Doch die rasche Expansion führte auch zur Verschuldung, so dass am 27. August 1982 die Wienerwald-Holding AG und der Inhaber Friedrich Jahn in der Schweiz Insolvenz anmeldeten. Am 30. August 1982 folgte auch die Wienerwald GmbH Deutschland und weitere Beteiligungsgesellschaften und musste verkauft werden. Im September 1982 gab der im Vergleich befindliche Konzern eine Bilanzsumme von 479,6 Millionen Schweizer Franken bekannt.
Mitte der 1980er Jahre erwarb Renate Thyssen-Henne den damals angeschlagenen Gastronomie-Konzern „Wienerwald“ von einem Schweizer Bankenkonsortium und sanierte ihn. Nach der Umstrukturierung verkaufte sie defizitäre Tochterunternehmen in Deutschland, Frankreich, Schweden und Ägypten und konzentrierte sich auf das Kerngeschäft in Österreich mit den dortigen 54 Restaurants, 10 Autobahnraststätten, 5 Hotels und 1.500 Mitarbeitern. Unter ihrer Führung stieg der „Wienerwald“ zum größten Gastronomieunternehmen in Österreich auf. 1988 kürte das österreichische Wirtschaftsmagazin „Erfolg“ sie zur Managerin des Jahres. Ende der 1980er Jahre veräußerte sie das Unternehmen an die Stadt Wien.
In den 1990er Jahren existierte somit Wienerwald Österreich und Wienerwald Deutschland.
Wienerwald in Österreich
2002 befand sich Wienerwald Österreich in Insolvenz. Das Verfahren endete damals mit einem Ausgleich.
Wienerwald Österreich wurde 2003 vom Gastronomen Christian Ziegler von der Investorengruppe Altacon gekauft und erfolgreich saniert. In Österreich gibt es auch Wienerwald-Hotels. Seit Januar 2006 gehört Wienerwald dem BZÖ-Politiker Harald Fischl. Das Unternehmen sei zum Bilanzstichtag 2006 mit einer Million Euro überschuldet gewesen, bei einem Jahresumsatz von 10 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt rund 320 Mitarbeiter und betreibt 17 Restaurants und zwei Franchise-Unternehmen in ganz Österreich[1]:
Wienerwald in Deutschland
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende, Alfons Buhr betrieb bis zum 30. November 2007 ein Wienerwald-Restaurant in Westerland auf Sylt. Der Inhaber dieses Restaurants ist seit dem 1. Dezember 2007 die Hanseatisches Gastronomie Kontor GmbH, die ebenfalls das Jedermanns in Lübeck führt. 2003 musste die Firma mit 38 unternehmenseigenen und circa 50 Franchise-Filialen auf Grund der Hühnerpest und Konjunkturkrise zum zweiten Mal Insolvenz beantragen, das Verfahren konnte aber 2005 beendet werden.
Daraufhin verkündete Wienerwald, mit „Wienerwald Express“ erneut expandieren und bis 2009 70 weitere Filialen eröffnen zu wollen. In Anpassung an herkömmliche Schnellrestaurants sollte nicht mehr wie in der Vergangenheit auf Sitzplatz-Restaurants mit Bedienung am Platz, österreichischen Stil und Schrammelmusik gesetzt werden, sondern eher auf trendige Selbstbedienungsrestaurants mit Sitzecken und Expressbedienung sowie Fingerfood bzw. Fastfood anstatt bürgerlicher Küche. Der Lieferservice hendl@home lieferte Gerichte ähnlich wie beim Pizzaservice nach Hause oder an den Arbeitsplatz.
2006 waren bei der Wienerwald AG in Deutschland 105 Mitarbeiter beschäftigt, davon sieben Auszubildende. Die 65 Restaurants befanden sich schwerpunktmäßig in Süddeutschland und Bayern.
Nachdem der Versuch weiterer Kapitalbeschaffung durch Auflegen einer Anleihe ohne Erfolg blieb, musste die Wienerwald AG am 2. April 2007 beim Amtsgericht München erneut Insolvenzantrag stellen (Nr. 1504 IN 1140/07, was zu weiteren Filialschließungen und Entlassungen führte.
Seit dem 1. Juni 2007 befindet sich der Markenname Wienerwald wieder im Besitz der Töchter Friedrich Jahns, Margot Steinberg und Evi Peitzner.
Im Jahre 2008 wurde unter einer neuen Geschäftsführung wieder vorsichtig expandiert, so entstanden neue Restaurants in Dresden, Duisburg, Essen, Rosenheim und Frankfurt am Main.
Einzelnachweise
Weblinks
- Wienerwald Deutschland Homepage
- Wienerwald Österreich Homepage
- Wienerwald stellt zum dritten Mal Insolvenzantrag - Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung vom 5. April 2007
- Franchisees kämpfen um Wienerwald - Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung vom 14. April 2007
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