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Die Los Angeles Times ist eine überregional erscheinende US-amerikanische Tageszeitung mit Sitz in Los Angeles, Kalifornien. Mit knapp einer Million verkaufter Exemplare pro Tag ist sie eine der auflagenstärksten Tageszeitungen in den USA.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Ausgabe erschien unter dem Namen Los Angeles Daily Times am 4. Dezember 1881. Das Projekt ging jedoch schnell in Konkurs. Unter dem legendären Verleger Harrison Gray Otis wurde das Blatt danach unter dem bis heute beibehaltenen Namen zum Erfolg geführt. Die LA Times war zunächst eine streng konservative, republikanische Zeitung. Otis' Kampf gegen die Gewerkschaften führte am 1. Oktober 1910 zu einem Bombenattentat, bei dem 21 Menschen starben und das Redaktionsgebäude zerstört wurde. Im Jahr 1917 übernahm Otis' Schwiegersohn Harry Chandler die Führung der LA Times. Die Chandler-Dynastie führte die Times bis in die 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. In den 60er-Jahren änderte sich auch die politische Ausrichtung der Zeitung hin zu einer liberaleren Haltung.
2000 wurde die LA Times von der Tribune Company übernommen, einem der größten amerikanischen Medienkonzerne. 1989 stellte die letzte Konkurrenz auf dem täglichen Markt, der Los Angeles Herald Examiner, sein Erscheinen ein. Dennoch hat die LA Times in den letzten Jahren mit einer rückläufigen Auflage zu kämpfen, ist jedoch weiterhin eine der angesehensten Zeitungen des Landes. Allein 2004 gewann das Blatt fünf Pulitzer-Preise und wurde damit lediglich von der New York Times übertroffen.
Am 21. August 2007 stimmten die Aktionäre der «Tribune Company» für einen Verkauf an den Multimilliardär und Immobilienunternehmer Sam Zell.[1] [2] Die Verkaufssumme wurde auf 13 Mrd. Dollar (9,7 Mrd. Euro) festgelegt. Neben der Los Angeles Times gehören zur "Tribune"-Gruppe die Chicago Tribune sowie weitere neun Tageszeitungen, 23 Fernsehsender und auch der Baseball-Club Chicago Cubs.[3]
Wikitorial
Im Juni 2005 führte die Los Angeles Times ein Wiki-Experiment namens Wikitorial zur aktiven Beteiligung der Leser durch und scheiterte damit wenige Tage nach dessen Beginn. Am 17. Juni 2005 veröffentlicht die Los Angeles Times unter dem Titel War and Consequences (Krieg und dessen Konsequenzen) ihr erstes Wikitorial, es behandelte den Krieg im Irak. Unter dem Beitrag war eine Einladung an die Leserschaft angefügt, den Beitrag auf dem Wiki zu bearbeiten. Man nannte das Experiment ein public beta und mutmaßte, dass es sich dabei möglicherweise um einen Misserfolg oder auch um eine neue Form des Meinungs-Journalismus handeln könne.
Jimbo Wales, Gründer der Wikipedia, war einer der frühen Teilnehmer am neuen Wikitorial, das zu einem Editorial der gegensätzlichen Standpunkte, zu etlichen Weiterleitungen und zu einen großen Maß an Diskussionen anregte.
Bereits am 19. Juni 2005 wurde das Wikitorial jedoch wieder geschlossen. Vermutlich geschah dies als Reaktion auf Vandalismus, nachdem verschiedene Bilder von goatse.cx auf das wiki geladen worden waren. Gegen 4:30 Uhr lokaler Zeit wurde das wiki dann mit pornographischen Fotos überhäuft, die zunächst binnen Sekunden von einem Helfer in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt wurden. Kurz nach 5:00 Uhr jedoch wurde die Seite abgeschaltet.
Leser, welche die Site besuchen wollen, finden seither folgende Nachricht vor:
- Wo ist das wikitorial? Leider waren wir gezwungen, diese Funktion - zumindest zeitweise - zu entfernen. da wenige Leser die Site mit unangemessenem Material überflutet haben. Wir bedanken uns bei den Tausenden von wohlmeinenden Menschen, die sich beteiligt haben, und entschuldigen uns hiermit.
Während der zwei Tage, an denen das Wikitorial verfügbar gewesen ist, war der ursprüngliche Text von unter 1.100 Worten auf über 2.700 Worte angewachsen. Mehrere erfahrene wiki-Schreiber hatten Vorschläge für die Organisation des Wikitorials unterbreitet.
Prominente Redakteure und Korrespondenten
- Leonard Wibberley, Autor der Fenwick-Buchreihe
Weblinks
- Onlineportal der LA Times
- „Presse: Teures Spielzeug“, Die Zeit, 26. Februar 2007
- „Pressekrise: Krieg um US-Zeitungsikonen“, Spiegel Online, 13. November 2006
- „Nur Profit? Wem soll die Zeitung gehören? Über den Kampf um die »Los Angeles Times«.“ Die Zeit, Nr. 47, 16. November 2006
Quellen
Wikimedia Foundation.