Wiktor M. Wassnezow

Wiktor M. Wassnezow
Selbstporträt, Öl auf Leinwand, 1873

Wiktor Michailowitsch Wasnezow (russisch Виктор Михайлович Васнецов, wiss. Transliteration Viktor Michajlovič Vasnecov; * 3. Maijul./ 15. Mai 1848greg. im Gouvernement Wjatka; † 23. Juni 1926 in Moskau) war ein russischer Maler. Er wurde vor allem bekannt als Maler mythologischer und historischer Themen. Sein jüngerer Bruder Apollinari Michailowitsch Wasnezow war ebenfalls Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren als Sohn eines Landpfarrers und Enkel eines Ikonenmalers genoss er eine gute Ausbildung. Frühzeitig interessierte er sich für Naturwissenschaften, Astronomie und Malerei. Schon in seiner Jugend arbeitete er für einen Ikonenhändler seines Heimatortes. Nebenher besuchte er einen Kurs für Malerei. Nach dessen Abschluss entschloss er sich, nach Sankt Petersburg zu gehen, um dort Kunst zu studieren.

1867 trat er in die Petersburger Kunstakademie ein. Einige Jahre später entstand die Bewegung der Peredwischniki, deren Mitglieder gegen die dort herrschenden und indoktrinierten Lehrmethoden aufbegehrten. Wasnezow freundete sich mit dem Führer der Peredwischniki, Iwan Nikolajewitsch Kramskoi sowie mit Ilja Repin, einem weiteren Mitglied dieser Bewegung an.

Für sein Gemälde mit dem Titel Vor den Menschen, eines Bildes über die Zusammenkunft zwischen Jesus und Pontius Pilatus erhielt er eine Silbermedaille der Akademie.

In den 1870er Jahren schuf er vor allem Stiche, die das zeitgenössische Leben Russlands darstellten. Zwei dieser Arbeiten - der Landbuchhändler aus dem Jahr 1870 sowie das Bild Junge mit einer Flasche Wodka aus dem Jahr 1872 - erhielten eine Bronzemedaille bei der Londoner Weltausstellung 1874. In dieser Zeit begann er mit der Genremalerei in Öl. Hier entstanden seine Gemälde Die Landsänger (1873) sowie Der Umzug aus dem Jahr 1876, die in den demokratisch gesinnten Kreisen der russischen Gesellschaft große Beachtung fanden.

1876 folgte Wasnezow einer Einladung Repins nach Paris. Hier lernte er klassische und zeitgenössische Malerei sowie verschiedene Stilarten kennen. In dieser Zeit entstand sein Bild Akrobaten; darüber hinaus stellte er einige seine Arbeiten im Pariser Salon aus.

Wasnezow gilt als eine der Schlüsselfiguren der Renaissancebewegung in der russischen Kunstszene. 1877 kehrte er nach Moskau zurück. In der Folgezeit konzentrierte er sein Wirken auf die Illustrationen russischer Märchen; diese Anregung hatte er aus seinem Aufenthalt in Frankreich mitgebracht. Diese sollten seine bekanntesten Werke werden, wurden aber zu seinen Lebzeiten nicht gewürdigt. Vielfach wurde er kritisiert, dass seine Werke den Zielen der Peredwischniki zuwiderlaufen würden. Selbst ein so prominenter Kenner der Werke der Peredwischniki wie Pawel Michailowitsch Tretjakow weigerte sich, seine Werke zu erwerben und auszustellen. In den Folgejahren änderte sich die öffentliche Meinung zu seinen Werken.

In der Zeit von 1884 bis 1889 wurde Wasnezow mit der Herstellung der Fresken in der Sankt Wladimir Kathedrale in Kiew beauftragt. Während dieser Zeit schloss er Freundschaft mit dem Maler Michail Alexandrowitsch Wrubel, der mit ihm an diesem Auftragswerk arbeitete und wurde in dieser Periode dessen Lehrmeister. Später fertigte er das Monumentalgemälde Das Jüngste Gericht für die Georgskathedrale in Gus-Chrustalny an.

1885 reiste Wasnezow nach Italien. Hier arbeitete er an Bühnendekorationen für die Oper Die Schneejungfrau von Rimski-Korsakow.

In den Folgejahren war Wasnezow weiter als Maler tätig; seine späteren Werke erlangten jedoch nicht mehr die Aufmerksamkeit wie in der Vergangenheit. Um die Jahrhundertwende verfeinerte er seinen Stil der Russischen Renaissance Architektur. So entwarf er 1882 eine Kirche in Abramzewo; unterstützt von Wassili Dimitrijewitsch Polenow. Weiterhin zeichnete er für den Entwurf des Pavillons Russlands für die Weltausstellung in Paris 1898 verantwortlich.

Nach der Oktoberrevolution setzte sich Wasnezow dafür ein, dass einige der Gemälde mit religiösem Hintergrund (beispielsweise die des Malers Alexander Iwanow) aus den Kirchen in die Tretjakow-Galerie in Moskau verbracht wurden.

Werke (Auswahl):

Die drei Recken (Bogatyr), Öl auf Leinwand, 1898

Bilder

  • Archip Kuindschi (1869)
  • Der Umzug (С квартиры на квартиру) (1876)
  • Possentreiber in Paris (Балаганы в Париже) (1877)
  • Kriegstelegramm (Военная телеграмма») (1878)
  • Alyonushka (Алёнушка) 1881)
  • Tatiana Mamontova (1884)
  • Zar Iwan der Schreckliche (Царь Иван Васильевич Грозный) (1897)
  • Die Schneejungfrau (1899)
  • Das Jüngste Gericht (1904)
  • Ilja Muromez (1914)
  • Monumentalgemälde Das Jüngste Gericht in der Georgskathedrale, Gus-Chrustalny
  • Der Recke am Scheideweg (1882)

Architektur

Fresken

Weblinks


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