- Wilhelm Weiss
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Wilhelm Weiß (* 31. März 1892 in Stadtsteinach; † 24. Februar 1950 in Wasserburg am Inn) war während der Zeit des Nationalsozialismus SA-Obergruppenführer sowie Chefredakteur des Völkischen Beobachters.[1]
Durch seine Tätigkeit in der Presseabteilung des bayerischen Kriegsministeriums kam Weiß nach dem Ersten Weltkrieg zum Journalismus. Er engagierte sich früh in der völkischen Bewegung und wurde glühender Anhänger der Ideen Adolf Hitlers. Vor 1933, dem Jahr der Machtübernahme durch die NSDAP, wurde er darum mehrfach wegen politischer Vergehen rechtskräftig verurteilt.
Als jedoch Hitler und die NSDAP an der Macht waren, organisierte Weiß die Gleichschaltung der Presse. In einigen Fällen sorgte er aber auch dafür, dass Journalisten trotz des Schriftleitergesetzes ihren Beruf behalten durften.
Den Nationalsozialismus stellte er jedoch nie in Frage.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ausbildung und Erster Weltkrieg
Nach dem Besuch des Maximiliansgymnasiums in München trat Weiß 1911 dem deutschen Heer als Fahnenjunker bei. 1913 zum Leutnant befördert, wurde er 1915 während des Ersten Weltkriegs zur Fliegertruppe versetzt. Bei einem seiner Kampfeinsätze wurde er abgeschossen und verlor in Folge dessen sein linkes Bein. Dennoch wurde er 1917 zum Oberleutnant befördert, ehe man Weiß 1918, kurz vor Ende des Krieges, ins bayerische Kriegsministerium versetzte. 1920 wurde er im Rang eines Hauptmanns verabschiedet.
Bereits 1919 hatte sich Weiß als Mitglied der Landesleitung der Bayerischen Einwohnerwehr betätigt, über die er 1921 zum Schriftleiter der Zeitschrift Heimatland ernannt wurde, eines bereits stark nationalsozialistisch geprägten Periodikums.[2]
Karriere bei der NSDAP
1922 trat er als einer der Ersten der NSDAP bei, und beteiligte sich auch am Hitler-Ludendorff-Putsch sowie dem Marsch auf die Feldherrnhalle.
Zwischen 1924 und 1926 erhielt Weiß eine Anstellung als Chefredakteur des Völkischen Kuriers, ehe er seit Januar 1927 Chef vom Dienst in der Redaktion des Völkischen Beobachters (VB) wurde.
Ein militärischer Karriereschub erfolgte 1930 als er zum SA-Oberführer im Stabe der Obersten SA-Führung (OSAF) ernannt wurde. Gleichzeitig erhielt Weiß die Leitung des Presseamts der SA. Neben seiner Arbeit beim VB fungierte er ab 1931 zusätzlich als Chefredakteur der antisemitischen Zeitschrift Brennessel, und wurde 1932 Leiter der Zentralschriftleitung des Zentralverlages der NSDAP.
Erst 1933 wurde Weiß stellvertretender, und ab 1938 als Nachfolger von Alfred Rosenberg, vollwertiger Chefredakteur des VB. Weitere wichtige Funktionen, die er bekleidete, waren von 1934 bis 1945 die Leitung des Reichsverbandes der Deutschen Presse sowie ab März die Mitgliedschaft im Reichstag.
Im Februar 1934 zum SA-Gruppenführer befördert, fungierte er ab Juli desselben Jahres als Mitglied des Volksgerichtshofs. 1935 wurde Weiß Mitglied des Reichskultursenats und 1936 Hauptamtsleiter in der Reichsleitung der NSDAP. 1937 erfolgte seine Beförderung zum SA-Obergruppenführer.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde Weiß interniert und am 15. Juli 1949 vor einer Münchner Spruchkammer zu 3 Jahren Arbeitslager, dreißigprozentigem Vermögenseinzug und zehn Jahren Berufsverbot verurteilt. Die Internierungshaft wurde dabei auf die Zeitstrafe angerechnet. Wilhelm Weiß starb im Alter von 58 Jahren, bevor die Entscheidung der Spruchkammer rechtskräftig wurde.
Quellen
- ↑ Paul Hoser, Völkischer Beobachter, in: Historisches Lexikon Bayerns
- ↑ Paul Hoser, Bayern und Reich. Deutsche Wochenschrift, in: Historisches Lexikon Bayerns (18.06.2007)
Weblinks
PND: Datensatz zu Wilhelm Weiß bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 02. Januar 2008 - Völkischer Beobachter
- Porträt und Biographie im Handbuch des Reichstags
- Simon Wiesenthal Center zu: Wilhelm Weiss (Version aus dem Internet Archive vom 30. September 2007, da Original nicht mehr verfügbar)
Personendaten NAME Weiß, Wilhelm KURZBESCHREIBUNG SA-Obergruppenführer und Chefredakteur des Völkischen Beobachters GEBURTSDATUM 31. März 1892 GEBURTSORT Stadtsteinach STERBEDATUM 24. Februar 1950 STERBEORT Wasserburg am Inn
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