Wilhelm de Nordling

Wilhelm de Nordling

Wilhelm Nördlinger (* 29. August 1821 in Stuttgart; † 6. November 1908) war ein deutscher Ingenieur.

Wilhelm Nördlinger wurde als jüngstes Kind des Forstwissenschaftlers Julius Simon von Nördlinger und seiner Frau Carolina Wilhelmine Johanna, geb. Duttenhofer geboren. Er besuchte ein Gymnasium in Stuttgart und ab 1840 die École Polytechnique in Paris. Danach wurde er externer Schüler der École des ponts et chaussées. Ab 1844 war er beim Kanalausbau der oberen Marne beschäftigt; 1847 nahm er eine Stelle bei der Compagnie de'l Ést an und wirkte am Bau der Eisenbahnlinie zwischen Nancy und Saarbrücken mit. Ab 1853 arbeitete er für die Compagnie du Midi und baute Teilstrecken der Eisenbahnstrecken Bordeaux-Toulouse und Bordeaux-Bayonne. Drei Jahre später wurde er Chefingenieur für das Teilstück der Linie Lausanne-Paris zwischen Lausanne und der Schweizer Grenze und 1957 Chefingenieur der Compagnie d'Orléans in Paris. Hier nahm er die französische Staatsbürgerschaft und den Namen de Nordling an. Er war nun insbesondere für den Bau vieler Eisenbahnstrecken im Massif Central zuständig. Für die Weiterentwicklung des Pfeilersystems, mit dem die tiefen Schluchten überquert wurden, erhielt er zahlreiche Preise.

1870 wechselte er als Berater für den österreichischen Bahnbau nach Wien und kurz darauf nach Budapest, wo er die Bahngesellschaft der Theiss reformierte und den Sultan von Konstantinopel beim Bau der Strecke Konstantinopel-Saloniki unterstützte. Von 1875 bis 1881 war er oberster Direktor der Eisenbahnlinien des österreichischen Kaiserreiches.

1886 kehrte er nach Paris zurück, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Hier engagierte er sich unter anderem für die Abschaffung des Mädchenhandels, für Freiheit des Unterrichts und für die Durchsetzung des gesetzlich geregelten arbeitsfreien Sonntags. Er war eines der Gründungsmitglieder der Ligue populaire pour le Repos du Dimanche und sprach für sie auf vielen Kongressen.

Nördlinger war seit 1860 mit der Straßburgerin Marie Sengwald oder Sengenwald[1] verheiratet. Das Ehepaar hatte drei Töchter.

Werke

  • Etude sur la jurisprudence en matière de marchés de terrassements, Paris (Dunod) 1869[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://wc.rootsweb.ancestry.com/cgi-bin/igm.cgi?op=GET&db=phco&id=I3266
  2. http://rocks.ensmp.fr/cgi-bin/koha/opac-ISBDdetail.pl?bib=49101

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