William Childs Westmoreland

William Childs Westmoreland
General William C. Westmoreland

William Childs Westmoreland ( * 26. März 1914 in Spartanburg, South Carolina; † 18. Juli 2005 in Charleston, South Carolina) war ein US-amerikanischer General der US Army, Kommandierender General des Military Assistance Command Vietnam und damit Oberbefehlshaber der US-Truppen im Vietnamkrieg zwischen 1964 und 1968.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Gen. Westmoreland am 21. September 1967 in Südvietnam

Westmoreland beendete 1936 die US Military Academy in West Point. Er kommandierte im Zweiten Weltkrieg ein Artilleriebataillon in Nordafrika (Landung in Casablanca) und Sizilien.

Bei Kriegsende diente er als Stabschef der 9. US-Infanteriedivision und wechselte daraufhin zu den Luftlandetruppen. Im Koreakrieg führte er ein Fallschirmjägerbataillon und stieg zum Kommandeur der unter US-Militärs legendären 101. US-Luftlandedivision auf. Nach einer Phase am National War College wurde Westmoreland 1964 zum General befördert und von Verteidungungsminister Robert McNamara abkommandiert zum militärischen Beratungskommando Vietnam (Military Assistance Command Vietnam, MACV).

Damit begann seine Aktivität als nomineller Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Streitkräfte in Vietnam. Allerdings blieb sein Einfluss stets beschränkt, da er weder Kontrolle über die zugehörigen Einheiten und Operationen der US Air Force und US Navy, noch über die Aktivitäten der CIA in Vietnam besaß. Ihm gelang es bis 1967 mit seiner Doktrin von überlegener Feuerkraft und Luftmobilität den Vormarsch des Vietcong in ländlichen Gebieten zwar nicht zu stoppen, doch wenigstens zu verlangsamen. Die Tet-Offensive 1968 machte allerdings deutlich, dass Westmorelands Strategien die kommunistische Guerilla in ihrer Aktionsfähigkeit keineswegs zerschlagen hatte. Während seiner Zeit als Kommandierender General in Vietnam stieg die Zahl der US-amerikanischen Soldaten (zu Beginn „Militärberater“ genannt) von 15.000 (1964) auf 500.000 (1968). Nicht zuletzt wegen diesem enormen numerischen Anstieg an Soldaten wurde sein Name von politischen Aktivisten in den USA in "General Wastemoremen" (General Verschwende-mehr-Männer) verunglimpft.

Als er weitere 206.000 Mann und eine Mobilisierung der Reserveeinheiten forderte sowie eine Ausweitung des Krieges auf Nachbarländer, um die Nachschublinien des Feindes zu unterbrechen und sogar den Einsatz von Nuklearwaffen gegen Hanoi forderte, wurde der General im Juni 1968 abberufen und durch General Creighton Abrams ersetzt. Zur Ironie der Geschichte gehört, dass zwei Jahre nach seiner Abberufung der Krieg auf Kambodscha und Laos ausgeweitet wurde, wie er es schon in seiner Amtszeit vehement gefordert hatte.

Er diente danach bis zu seiner Pensionierung 1972 fast ohne jeglichen Einfluss als Chief of Staff of the Army. Westmoreland schob in seinem Memorandum War in Vain? die Schuld am Versagen der so genannten Abnutzungsstrategie („war of attrition“) auf Präsident Lyndon B. Johnson, der seine Ziele in Vietnam zu unsicher und nachgiebig verfolgt habe.

1974 scheiterte Westmoreland in seiner Kandidatur als Gouverneur von South Carolina.

1965 war er Mann des Jahres des Time Magazine.

Privat

1947 heiratete er Katherine (Kitsy) Stevens van Deusen. Sie hatten 3 Kinder, zwei Töchter Katherine Westmoreland und Margaret Westmoreland, sowie den Sohn James Ripley Westmoreland. William Westmoreland starb am 18. Juli 2005 im Alter von 91 Jahren in Bishop Gadsden Altersheim in Charleston, South Carolina.

Am 23. Juli 2005, wurde er auf dem Friedhof der Militärakademie West Point mit militärischen Ehren bestattet.

Zitate

"Wir sehen schon das Licht am Ende des Tunnels." (bei einer Anhörung des Congresses zur Lage in Vietnam)

Werke

  • A soldier reports. Doubleday 1976
  • The secret Vietnam War : the United States Air Force in Thailand 1961 - 1975. MacFarland & Co. 1996
  • War in Vietnam : the history of America's conflict in Souteast Asia. Salamander Books 1998

Weblinks


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