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AFFF / A3F ist die Abkürzung für „Aqueous Film Forming Foam“ (deutsch etwa „Wasserfilmbildendes Schaummittel“), ein synthetisches Schaummittel, welches dem Wasser zur Schaumerzeugung, vor allem bei Flüssigkeitsbränden, zugesetzt wird.
Als Synonym wird häufig „Light Water“ verwendet, dabei handelt es sich jedoch um einen Markennamen der Firma 3M. Unter diesem Namen entwickelte 3M in den 1960er(?) Jahren als erster Hersteller ein AFFF-Schaummittel und konnte dieses weltweit erfolgreich vermarkten. „Light Water“ wird auch gelegentlich fälschlicherweise als generelle Bezeichnung für Netzwasser benutzt.
Inhaltsverzeichnis
Wirkungsweise
Die Besonderheit des AFFF gegenüber beispielsweise den gebräuchlicheren Mehrbereichsschaummitteln ist die durch die enthaltenen Fluortenside gegebene Fähigkeit der Ausbildung eines wasserhaltigen Filmes zwischen Schaum und brennbarer Flüssigkeit. Diese Eigenschaft wird durch die im AFFF enthaltenen Perfluortenside ermöglicht: diese Moleküle sind an einem Ende hydrophil (Wasser anziehend), am anderen Ende jedoch hydro- und lipophob. Sie „docken“ an einer Seite an Wassermolekülen an, das freie Ende jedoch mischt sich weder mit öligen noch mit wässrigen Substanzen. Diese Abstoßung ist so groß, dass der wässrige Tensidfilm nicht unter den leichteren unpolaren Brennstoff (etwa Mineralölprodukt) durchsinken kann, sondern stattdessen auf der Oberfläche einen Film ausbildet. Dieser Film ist dampfdicht und ermöglicht durch bessere Gleitfähigkeit eine schnellere Ausbreitung (Spreitung) des Schaumteppiches auf der Flüssigkeitsoberfläche.
Einsatz
Standard-AFFF sind, wie die meisten anderen gebräuchlichen Schaummittel auch, nur zur Bekämpfung von Bränden unpolarer Flüssigkeiten (Öl, Kraftstoff, viele Erdölprodukte) geeignet.
Sollten größere Mengen polarer Flüssigkeiten wie beispielsweise Alkohole oder Ketone in Brand geraten, sind spezielle alkoholbeständige Schaummittel notwendig. Die Eignung für polare Flüssigkeiten wird mit angehängten Kürzeln wie beispielsweise AR (Alcohol Resistant), ARC (Alcohol Resistant Concentrate) oder ATC (Alcohol Type Concentrate) angegeben. So stünde beispielsweise die Abkürzung „AFFF-AR“ für ein alkoholbeständiges, wasserfilmbildendes Schaummittel. Auf polaren Flüssigkeiten bildet sich kein Wasserfilm aus. Wird dort ein Film gewünscht, so kommen polymerfilmbildene Schaummittel zum Einsatz. Die meisten AFFF-AR sind gleichzeitig Wasser- (bei unpolaren Flüssigkeiten) und Polymerfilmbildend (bei polaren Flüssigkeiten). Erkennbar sind solche „Alleskönner“ meist an ihrer hochviskosen, fast gelartigen Konsistenz.
Immer häufiger setzt sich auch bei öffentlichen Feuerwehren die Erkenntnis durch, dass die Bevorratung von alkoholbeständigen AFFF durchaus sinnvoll sein kann, da bestimmte Lagen, die auch durchaus bei Transportunfällen denkbar sind, nur mit alkoholbeständigem Schaum beherrschbar sein können. Auch moderne „normale“ Kraftstoffe enthalten einen nennenswerten Anteil polarer Zusatzstoffe, so kann in Ottokraftstoff bei normaler Wintermischung durchaus beispielsweise MTBE in zweistelliger Prozentzahl enthalten sein. Nicht immer ist eine Werkfeuerwehr der chemischen oder petrochemischen Industrie in der Nähe, die AFFF-AR schnell und ausreichend zur Verfügung stellen kann.
Die Zumischrate der AFFF ist vom Produkt abhängig, sie liegt zwischen 1 % und 6 %. Es ist auch möglich, dass für ein Produkt zwei Zumischraten angegeben sind, dann handelt es sich um ein alkoholbeständiges AFFF, wobei die höhere Zumischrate nur bei polaren Flüssigkeiten, wie beispielsweise Alkoholen, notwendig ist.
Mit den meisten AFFF-Schaumbildnern lässt sich Schwer- und Mittelschaum erzeugen.
Umwelt- und Gesundheitsaspekte
Die Fluortenside (perfluorierte Tenside, PFT) bzw. ihre Abbaustoffe haben Eigenschaften, wegen derer ein Einsatz von fluorierten Schaummitteln (AFFF, FP, FFFP) wohl überlegt sein sollte. Diese Stoffe sind persistent (werden nicht abgebaut) und zumindest teilweise bioakkumulierend (sammeln sich im Körper an); die Verweilzeit im Körper ist sehr groß (Halbwertszeit etwa fünf Jahre). Organische Perfluorverbindungen, wozu auch die in fluorierten Schaummitteln verwendeten Perfluortenside (bzw. ihre Abbauprodukte) zählen, sind mittlerweile überall auf der Welt nachweisbar (ubiquitär).
Siehe auch
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