- William Patrick O'Brien jr.
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Leichtathletik Gold 1952 Kugelstoßen Gold 1956 Kugelstoßen Silber 1960 Kugelstoßen William Patrick „Parry“ O'Brien (* 28. Januar 1932 in Santa Monica, Kalifornien, als Sohn einer Russin und eines Iren, † 21. April 2007 in Santa Clarita) war ein US-amerikanischer Leichtathlet, der in den 1950er und 1960er Jahren im Kugelstoßen (engl. Shot put) etliche Erfolge feiern konnte. Er stieß elf Weltrekorde und gewann bei den Olympischen Spielen 1952 und 1956 jeweils die Goldmedaille.
Zwischen 1952 und 1956 feierte O'Brien 116 Siege in Folge. Im Jahr 1959 wurde er mit dem Sullivan-Award ausgezeichnet. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio war er der Fahnenträger seiner Mannschaft. Zwanzig Jahre später wurde er in die U.S. Olympic Hall of Fame aufgenommen.
O'Brien war 1,92 m groß und wog zu Beginn seiner langen sportlichen Karriere 114 kg, legte aber im Laufe der Jahre 25 kg zu. Als Kraftnahrung diente ihm insbesondere Bienenhonig, von dem er bei allen Wettkämpfen einen Vorrat mitführte.
Obwohl er wegen seiner Arroganz und seiner Starallüren allgemein unbeliebt war, verlieh man ihm den Ehrentitel „Mr. Shot Put“ in Anerkennung der Tatsache, dass er das Kugelstoßen revolutionierte und die so genannte O'Brien-Technik (auch: Rückenstoß- oder Angleittechnik) erfand, die noch heute von fast allen Kugelstoßern angewandt wird.
Parry O’Brien war Offizier bei der Air Force und später als Prokurist bei einer Bank tätig.
Inhaltsverzeichnis
Die O’Brien-Technik (Rückenstoß- oder Angleittechnik)
Begonnen hatte alles bei einem Wettkampf in Stuttgart, den der damals 19-jährige Parry O’Brien im Jahr 1951 anlässlich einer Europareise bestritt. Er legte sich bei 17 m – mit exakt dieser Weite hatte er Wochen zuvor erstmals die US-Meisterschaften gewonnen und Weltrekordler James Fuchs besiegt – ein Handtuch ins Gras, und selbst als der Wettkampf schon längst vorbei war, versuchte er immer noch, das Handtuch zu treffen, jedoch vergeblich. So begann er, sich Gedanken über seine Kugelstoßtechnik zu machen, und fand heraus, dass man größere Weiten erzielt, wenn man die Kugel möglichst lange in der Hand führt und dadurch die Hebelwirkung verstärkt. Zu diesem Zweck stellte Parry sich mit dem Rücken zur Stoßrichtung und ging beim flachen Angleiten tief in die Hocke, worauf er eine explosionsartige Körperstreckung folgen ließ und die Kugel hoch abstieß. Diese Technik übte er vor einem Spiegel im Keller seines Elternhauses. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Parry O’Brien stieß die Kugel als erster Mensch der Erde über 18 m (1953) und über 19 m (1956).
In seinem letzten aktiven Jahr, 1966, erzielte er als 34-Jähriger mit 19,69 m seine persönliche Bestleistung, mit der er Platz vier der Weltbestenliste einnahm.
Leistungen
Olympische Spiele
- 1952 Helsinki: Gold mit 17,41 m vor Darrow Hooper (USA) mit 17,39 m und Jim Fuchs (USA) mit 17,06 m
- 1956 Melbourne: Gold mit 18,57 m vor Bill Nieder (USA) mit 18,18 m und Jiří Skobla (ČSSR) mit 17,65 m
- 1960 Rom: Silber mit 19,11 m hinter Bill Nieder (USA) mit 19,68 m und vor Dallas Long (USA) mit 19,01 m
- 1964 Tokio: Vierter hinter Dallas Long (USA) mit 20,33 m, Randy Matson (USA) mit 20,20 m und Vilmos Varju (Ungarn) mit 19,39 m
Panamerikanische Spiele
- 1955 in Mexiko-Stadt: Gold
- 1959 in Chicago: Gold
Nationale Titel
- NCAA: 1952 und 53
- AAU Kugel Freiluft: 1951 bis 1956, 1959 und 1960
- AAU Diskus: 1955
- AAU Halle: 1953 bis 1961
Rekorde
- 19,30 m – 1. August 1959 – Albuquerque
- 19,25 m – 1. Oktober 1956 – Los Angeles
- 19,10 m – 1. November 1956 – Los Angeles
- 19,06 m – 3. September 1956 – Eugene
- 18,97 m – 3. September 1956 – Eugene
- 18,70 m – 18. August 1956 – Pasadena
- 18,69 m – 15. Juni 1956 – Los Angeles
- 18,62 m – 5. Mai 1956 – Salt Lake City
- 18,54 m – 11. Juni 1954 – Los Angeles
- 18,44 m – 11. Juni 1954 – Los Angeles
- 18,43 m – 11. Juni 1954 – Los Angeles
- 18,43 m – 21. Mai 1954 – Los Angeles
- 18,42 m – 8. Mai 1954 – Los Angeles
- 18,23 m – 24. April 1954 – Des Moines
- 18,04 m – 5. Juni 1953 – Compton
- 18,00 m – 9. Mai 1953 – Fresno
Den derzeitigen Weltrekord im Kugelstoßen der Herren stellte Randy Barnes mit 23,12 Meter am 20. Mai 1990 in Westwood (USA) auf.
Weblinks
Olympiasieger im Kugelstoßen1896: Robert Garrett | 1900: Richard Sheldon | 1904: Ralph Rose | 1908: Ralph Rose | 1912: Patrick McDonald & Ralph Rose (beidhändig) | 1920: Ville Pörhölä | 1924: Clarence Houser | 1928: John Kuck | 1932: Leo Sexton | 1936: Hans Woellke | 1948: Wilbur Thompson | 1952: Parry O’Brien | 1956: Parry O’Brien | 1960: Bill Nieder | 1964: Dallas Long | 1968: Randel Matson | 1972: Władysław Komar | 1976: Udo Beyer | 1980: Wladimir Kisseljow | 1984: Alessandro Andrei | 1988: Ulf Timmermann | 1992: Mike Stulce | 1996: Randy Barnes | 2000: Arsi Harju | 2004: Jurij Bilonoh | 2008: Tomasz Majewski
Personendaten NAME O’Brien, Parry ALTERNATIVNAMEN O’Brien, William Patrick KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Leichtathlet im Kugelstoßen GEBURTSDATUM 28. Januar 1932 GEBURTSORT Santa Monica STERBEDATUM 21. April 2007 STERBEORT Santa Clarita
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