- Willigis-Gymnasium
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Bischöfliches Willigis-Gymnasium Schultyp Gymnasium Gründung 1852 Ort Mainz Bundesland Rheinland-Pfalz Staat Deutschland Koordinaten 49° 59′ 45,2″ N, 8° 16′ 12,4″ O49.99598.2701Koordinaten: 49° 59′ 45,2″ N, 8° 16′ 12,4″ O Träger Bistum Mainz Schüler etwa 1000 Lehrer etwa 100 Direktor Dr. Norbert Hämmerer Website www.willigis-online.de Das Bischöfliche Willigis-Gymnasium ist ein von Wilhelm Emmanuel von Ketteler 1852 gegründetes Gymnasium in der Mainzer Altstadt. Es befindet sich in der Trägerschaft des Bistums Mainz und ist nach dem früheren Mainzer Bischof Willigis benannt.
Das Willigis-Gymnasium bildet einen Schulverbund mit der später gegründeten Willigis-Realschule, ist im Gegensatz zu dieser allerdings eine reine Jungenschule, wovon es in Deutschland im Zuge der Koedukation inzwischen nur noch sehr wenige gibt. In Ausnahmefällen werden allerdings seit relativ kurzer Zeit auch einzelne Mädchen in die Oberstufe zugelassen. Das Willigis-Gymnasium war ebenfalls 1967 die Pilotschule zur Erprobung der Mainzer Studienstufe.
Inhaltsverzeichnis
Schwerpunkte
Der Fokus der Schule liegt als kirchliche Einrichtung auf der christlichen Erziehung, beispielsweise durch verpflichtenden Religionsunterricht sowie regelmäßige Gottesdienste. Daneben sind der musikalische Schwerpunkt sowie ab dem Schuljahr 2008/09 die Teilnahme am rheinland-pfälzischen G8-Pilotprojekt, das das Abitur in 12 Jahren ermöglichen soll, zu nennen.
Geschichte
Die Schule wurde am Fest Maria Lichtmess 1852 als St. Marienschule gegründet. Zur Schulleitung und Unterrichtserteilung berief Ketteler die Marianisten. Als 1874 im Kulturkampf die weitere Rekrutierung von Ordensleuten erschwert wurde, wurde die Tätigkeit des Schulordens stark beeinträchtigt. Schulische Hilfskräfte aus der städtischen Geistlichkeit und weltliche Lehrer halfen diese Zeit zu überbrücken. Bischof Paul Leopold Haffner entschied trotz Verbleiben von nur 4 Schulbrüdern, dass die Marienschule erhalten bleiben müsse. Im Jahr 1901 wurde der Neubau der St. Marienschule im Beisein von Bischof Heinrich Brück, Provinzialdirektor Freiherr von Gagern, Gouverneur Paul von Collas, Oberbürgermeister Heinrich Gassner, des Mainzer Domkapitels und anderer Prominenz eingeweiht.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Schule zum Militärlazarett umgewandelt. Der Unterricht wurde in der Sakristei von St. Stephan, im Priesterseminar und in der Bischöflichen Kanzlei fortgeführt. Trotz Einspruchs von Bischof Ludwig Maria Hugo wurde Johannes Gärtner, der dritte Schulleiter, im März 1923 von den Franzosen ausgewiesen; Gründe hierfür wurden nicht bekannt. Dompräbendant Wettig wurde bis zur Schließung der Schule 1938 aufgrund der nationalsozialistischen Politik bezüglich kirchlicher Schulen der nächste Schulleiter. Bischof Albert Stohr verkündete in seinem Hirtenbrief vom 1. Mai 1938 das Aus für alle Konfessionsschulen im Bistum. Erst 1955 wurde die Schule wiedereröffnet und bis 1960 hielt nach und nach der Schulbetrieb wieder Einzug, bevor es dann zur Umbenennung in den heutigen Namen Willigis-Gymnasium kam. 1972 schließlich wurde auch die Willigis-Realschule gegründet, was einige Jahre später aufgrund steigender Schülerzahlen eine Erweiterung und Sanierung des Schulgebäudes notwendig machte, die 1985 endgültig abgeschlossen wurde. [1]
Bekannte Lehrer
1922-1925 war Heinrich Rohr Lehrer an der Bischöflichen Marienschule.
Bekannte Schüler
Folgende bekannte Personen des öffentlichen Lebens haben das Willigis-Gymnasium (bzw. die St. Marienschule) besucht:
- Tobias Mann, Kabarettist, Comedian und Musiker
- Gerhard Ludwig Müller, Bischof von Regensburg
- Patrick Ohler, Gründer der Online-Community wer-kennt-wen [2]
- Heinz Schenk, Showmaster (Zum Blauen Bock) und Schauspieler [3]
Einzelnachweise
- ↑ Schulgeschichte
- ↑ Jahresschrift 2007/08 des Bischöflichen Willigis-Gymnasiums und der Bischöflichen Willigis-Realschule, S. 48
- ↑ Hessischer Rundfunk-Doku "Das ganze Leben ist ein Circus" über Heinz Schenks Leben
Weblinks
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